
© Savage Master
Geschrieben von: Klaus S.
Band: Savage Master
Album: Dark & Dangerous
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Shadow Kingdom Records
Veröffentlichung: 28.03.2025
Promo Texte sind schon was Feines, nicht selten übertreiben sie maßlos und loben das jeweilige Werk in den höchsten Tönen, obwohl dies meist eher nicht angezeigt wäre. Für einen Schreiberling wie mich sind solche Texte natürlich ein gefundenes Fressen, da man sich so richtig schön an ihnen abarbeiten kann. Ein Beispiel für eine solche Promo ist der Beipackzettel zu „Dark & Dangerous“, dem mittlerweile fünften Longplayer der amerikanischen Traditions-Metaller SAVAGE MASTER. Demnach hätten die letzten beiden Alben der aus Kentucky stammenden Band sie „an die Spitze der True-Metal-Szene katapultiert“, die neue Scheibe sei sogar so groß, dass man sie mit Judas Priests „Defenders Of The Faith“ vergleichen könnte. Ganz schön starker Tobak!
Der erste Eindruck, den der eigentliche Opener „Warriors Call“ abliefert (das Intro mal ausgeklammert), ist jedenfalls mehr als ordentlich, denn der Track ballert mit wummernden Bässen und messerscharfen Riffs durch die Boxen, der Refrain ebenso einfach wie eingängig gehalten und Sängerin Stacey Savage gibt die Metal Sirene. Ebenfalls positiv zu vermerken ist die verbesserte Produktion, denn der Sound ist diesmal viel druckvoller ausgefallen als ich es von „Myth, Magic And Steel“ in Erinnerung hatte.
Wenn man sich den Bezug zu Priest in Erinnerung ruft, so ist „Black Rider“ ein Track, der diese Verbindung musikalisch zumindest nachvollziehbar macht, denn wenn man den Gesang einmal außen vorlässt, lässt der treibende Track Vergleiche durchaus zu. Das im mittleren Temposegment angesiedelte „The Edge Of Evil“ klingt hingegen fast wie einer weiblichen Hair Metal Band entsprungener Song, was keineswegs negativ zu sehen ist, denn der Refrain bleibt dank leichtem Pop-Einschlag gut im Ohr hängen.
„Devil’s Child“ nimmt wieder ordentlich Tempo auf und punktet mit schönen Twin-Guitar Einlagen, während „Screams From The Cellar“ zwar für geschüttelte Haartrachten sorgen dürfte, jedoch irgendwie das gewisse Etwas fehlt. Dies kann man von „Never Ending Fire“ nicht gerade behaupten, der Song strotzt nur so vor Energie und empfiehlt sich rasch als Anspieltipp, auch wenn ich bei den Lyrics ob deren Schlichtheit ein wenig schmunzeln muss („fire“, „desire“).
„Devil Rock“ ist ein knackiger Banger, der auf mich wie eine etwas „bösere“ Variante von Doro wirkt, denn die Nummer hätte ich mir tatsächlich vortrefflich von der Grande Dame des Metal vorstellen können. Auch das folgende „I Never Wanna Fall In Love“ geht in eine ähnliche Richtung, wobei ich hier aufgrund der männlichen Backing Vocals an Warlock denken würde. Ansonsten ist dieser Track mehr Hard Rock als Metal und macht in seinem Chorus keinen Hehl aus seiner Pop-Affinität.
Das speedige „When The Twilight Meets The Dawn“ schielt Richtung Power Metal und serviert die vielleicht stärkste Hookline des Longplayers, womit die Frage nach meinem Highlight des Albums schon mal geklärt wäre. Der fast schon logische Abschluss der Scheibe ist die Ballade „Cold Hearted Death“, bei der sich die Band von ihrer sanfteren Seite zeigt und Stacey Savage zugleich mit gefühlvollem Gesang unter Beweis stellt, dass sie mehr drauf hat als knallharte Metal Songs zu performen.
SAVAGE MASTER haben mit „Dark & Dangerous“ einen großen Schritt nach vorne gemacht, sowohl kompositorisch als auch in Sachen Produktion. Auf eine Stufe mit dem eingangs erwähnten Priest Album würde ich die Scheibe zwar ebenso wenig stellen wie an die Spitze der True Metal Bewegung, aber Spaß macht das Teil allemal und sollte Fans dieser Spielart zufriedenstellen.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Three Red Candles
- Warriors Call
- Black Rider
- The Edge Of Evil
- Devil’s Child
- Screams From The Cellar
- Never Ending Fire
- Devil Rock
- I Never Wanna Fall In Love
- When The Twilight Meets The Dawn
- Cold Hearted Death
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