Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Scarcrow
Album: Beyond The Black Rainbow
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Scream
Veröffentlichung: 06.04.2019
Klappern gehört bekanntlich zum Handwerk, und so überrascht es nicht, dass die aus Baden-Würtemmberg stammenden Hard Rocker SCARCROW ihr Schaffen in der Tradition erfolgreicher Acts wie Alice Cooper, Black Sabbath oder Dio sehen. Die Formation wurde 2015 in Donaueschingen gegründet und brachte ein Jahr später eine erste EP namens „A Murder Of Crows“ auf den Markt. Nun wollen die Jungs mit ihrem ersten vollständigen Album „Beyond the Black Rainbow“ den Durchbruch schaffen und damit folgerichtig in die Fußstapfen ihrer großen Vorbilder treten.
Nach einem kurzen gesprochenen Intro, das vermutlich irgendwie unheilvoll rüberkommen soll, geht’s mit „S.W.T.W.C.“ (Something Wicked This Way Comes), einem Mid-Tempo Rocker mit Gang-Shouts und Double-Bass Einsatz im Refrain, los. Und schon nach den ersten Takten wird der Casus Knacksus dieser Scheibe deutlich: Sänger Damon Fry klingt stimmlich wie eine Mischung aus Blaze Bayley (ex-Iron Maiden) und Frank Knight (ex-X-Wild), was dem ganzen zwar einerseits einen gewissen Wiedererkennungswert verleiht, andererseits aber zumindest gewöhnungsbedürftig bleibt und zuweilen sogar ein wenig schräg wirkt. Auch andere, gut gemeinte „Einlagen“, wie der Kindergesang bei „Children Of The Crow“ oder das Duett mit einer mäßig talentierten jungen Dame bei „It Can’t Rain All The Time“, können nicht so wirklich zünden.
Vom Songwriting her geht die Scheibe zumindest in Ordnung, die Tracks sind solide, hier und da blitzen mal ein paar nette Ideen und Riffs auf („Born Guilty“, „Scars Behind The Mask“), ohne jedoch nachhaltig in Erinnerung zu bleiben. Als negatives Beispiel sei die biedere Power Ballade „Mr.Lee“ genannt, die leider völlig belanglos vor sich hin plätschert. Die Produktion ist ganz okay, lediglich die Drums klingen an manchen Stellen – beispielsweise die Double-Bass bei „S.W.T.W.C.“ – seltsam „künstlich“.
Letztlich kann „Beyond The Black Rainbow“ zu keiner Zeit überzeugen und kommt über vereinzelte Ansätze nicht hinaus. Ob man sich mit den erwähnten großspurigen Vergleichen wirklich einen Gefallen getan hat, bleibt mal dahin gestellt, auf jeden Fall sind SCARCROW von solchen Größen noch meilenweit entfernt.
Von mir gibt es 4,5 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- Beyond The Black Rainbow
- S.W.T.W.C.
- Blood Brother
- Stagefryght
- Children Of The Crow
- Wolf in Sheep’s Clothin‘
- Jezebel
- Mr.Lee
- Born Guilty
- From The Ashes
- It Can’t Rain All The Time
- Scars Behind The Mask
Line Up:
Damon Fry: Gesang
Simon Schorp: Bass
Tobias Wehrle: Drums
Matthias Schorp: Gitarre
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