Scarlet Anger: Wir fühlen uns auch echt wohl auf Festivals

Luxemburg. Ein Land das wohl eher nicht für eine florierende Metal Szene steht. Aber SCARLET ANGER, immerhin schon seit 2007 im Business, haben sich voll dem Thrash Metal verschrieben. Deren aktuelle Langrille „MARTYR“ (https://www.hellfire-magazin.de/scarlet-anger-martyr/) lässt aufhorchen. So dass wohl doch Metal verrückte Musiker, in unserem kleinsten Nachbarland, ihr Unwesen treiben. Grund genug, uns mit Bassist Vince Niclou darüber zu unterhalten.

English Below

 

HF: Hey Vince. Vielen Dank das du dir die Zeit genommen hast. Ihr seid mit  SCARLET ANGER bereits seit 2007 tätig. Wie entstand die Band und wie waren eure Anfänge?

VN: Die Band wurde wie erwähnt 2007 von Gitarrist Fred Molitor und Sänger Joe Block gegründet. Die beiden kennen sich seit ihren Kindergartentagen und haben eigentlich schon lange zusammen Musik gemacht. Gemeinsam hatten sie auch schon einige Musikprojekte. Allerdings waren diese Bands eher im alternativen Rockbereich angesiedelt. Das war damals angesagter und man musste sich dem Bandwillen „fügen“. 2007 reichte es dann beiden und sie starteten SCARLET ANGER um sich frei entfalten zu können. Ich stieß auch gleich hinzu, so dass Joe, Fred und ich noch von der Urbesetzung sind.

 

HF: Was waren deine musikalischen Einflüsse?

VN: Ich entdeckte den Metal Anfang/Mitte der 90er im Alter von 10 Jahren. Von allen Alben die ich seinerzeit von einem Familienmitglied ausgeliehen habe, stachen „Fear of the Dark“ von Iron Maiden und „Countdown to Extinction“ von Megadeth hervor. Ich höre heute also immer noch die Musik von meinem 10-Jährigen Ich ;-).

 

HF: Nach eurem letzten Album „FREAK SHOW“, klingt der Nachfolger „MARTYR“ weniger düster. Auch stimmlich gesehen sind wieder „cleanere“ Vocals zu hören. Und natürlich ist es auch soundtechnisch weiter ein Schritt nach vorn. Wie kam die Abkehr von diesem düsteren Sound wieder hin zum eher moderneren Thrash Metal?

VN: Ich glaube nicht, dass wir die Musik für „FREAK SHOW“ bewusst düsterer geschrieben haben. Angedacht war Aber, „MARTYR“ wieder etwas einfacher zu gestalten und die Musik mehr in den Vordergrund zu stellen. Ich glaube, die Songs sind auch etwas zugänglicher als auf dem Vorgänger. Wir haben auch das komplette Artwork diesmal einfacher gehalten. Bei „FREAK SHOW“ hatte Fred z.b. für jeden Song ein eigenes Cover gezeichnet. Die Titelnamen waren länger, usw. „FREAK SHOW“ hatte etwas von einem Konzeptalbum. Da Fred auch all unsere Platten produziert hat, liegt der Soundunterschied darin, dass er vielleicht einfach immer erfahrener wird. Auf jeden Fall sind wir mit dem Sound sehr zufrieden.

 

HF: Wie waren denn die bisherigen Resonanzen auf „MARTYR“?

VN: Das Album ist jetzt gut einen Monat auf dem Markt. Eigentlich haben wir noch keine schlechte Kritik erhalten. Die Resonanzen waren durch die Bank positiv. Das motiviert uns natürlich, dass unsere Fans dann nicht mehr so lang auf neue Sachen warten müssen.

 

HF: Euer bisheriger Showkatalog besteht zum Großteil aus Festival Shows. Ist es das wo ihr euch am wohlsten fühlt? Oder ergab sich bisher noch keine Möglichkeit für eine etwas ausgedehntere Clubtour?

VN: Festivals sind natürlich eine gute Gelegenheit, die Musik mit vielen Fans auf größeren Bühnen zu teilen. Wir fühlen uns auch echt wohl auf Festivals, und ich denke wir sind auch recht unkompliziert, wenn es um Soundcheck und sonstiges geht. Wir sind also sehr „festivalkompatibel“ ;-). In Clubs spielen wir natürlich auch gerne. Allerdings wäre eine ausgedehntere Clubtour schwieriger für uns. Wir sind alle berufstätig und manche haben auch noch recht junge Kinder. Da Luxemburg relativ zentral in Europa liegt, ist es aber kein Problem für uns am Wochenende ins Ausland zu einem Clubkonzert zu reisen. Anfragen sind gerne willkommen.

 

HF: Wie muss man sich die Metal Szene in Luxemburg vorstellen? Gibt es dort genügend Clubs für Auftrittsmöglichkeiten? Oder seid ihr da immer gezwungen auf das nähere Ausland auszuweichen?

VN: Die Metal Szene in Luxemburg ist eigentlich recht stark, was die Bands betrifft. In Punkto Clubs wird es schwieriger. Wir haben geile professionelle Locations, allerdings keine reinen Metal Clubs mit größerer Bühne und entsprechendem Equipment. Dann muss man die Konzerte halt in Bars abhalten oder man organisiert eigene Festivals in öffentlichen Strukturen.

 

HF: Dann werfen wir mal einen Blick voraus. Was sind eure Pläne für die Zukunft?

VN: Wir haben noch ein paar Songs von der „MARTYR“ Session übrig, die wir noch ausarbeiten werden. Mal schauen, was wir dann veröffentlichen. Außerdem wird wohl ein alter Klassiker von uns neu aufgenommen. Auf jeden Fall wird es keine weiteren 8 Jahre dauern, um wieder neue Songs von uns serviert zu bekommen 🙂

 

Vielen Dank und alles Gute für eure weitere musikalische Laufbahn.

 

 

Luxembourg. A country that is probably not known for a flourishing metal scene. But SCARLET ANGER, who have been in business since 2007, are fully committed to thrash metal. Their latest longplayer „MARTYR“ (https://www.hellfire-magazin.de/scarlet-anger-martyr/) makes you sit up and take notice. So that probably metal-crazy musicians are up to mischief in our smallest neighboring country. Reason enough to talk to bassist Vince Niclou about the new Album.

 

 HF: Hey Vince. Thanks a lot for taking the time. You have been with SCARLET ANGER since 2007. How did the band started and what were your beginnings?

 VN: As mentioned, the band was founded in 2007 by guitarist Fred Molitor and singer Joe Block. The two have known each other since their childhood days and have actually been making music together for a long time.
Together they have also had several music projects together. However, these bands were more into alternative rock. That was more fashionable at the time and you had to „submit“ to the band’s will. In 2007, they both had enough and started SCARLET ANGER to be able to develop freely. I also joined right away so that Joe, Fred and I are still from the original line-up.

  

HF: What were your musical influences?

 VN: I discovered metal in the early/mid 90s at the age of 10. Of all the albums I borrowed from a family member at the time, „Fear of the Dark“ by Iron Maiden and „Countdown to Extinction“ by Megadeth stood out. So today I still listen to the music of my 10-year-old self ;-).

 

 HF: After your last album „FREAK SHOW“, the follow-up „MARTYR“ sounds less darker. Also vocally, you can hear „cleaner“ vocals again. And of course it’s also a step forward in terms of sound.  How did the change from this dark sound back to more modern thrash metal come about?

VN: I don’t think we deliberately wrote the music for „FREAK SHOW“ to be darker. The idea was to make „MARTYR“ a bit simpler again and put the music more in the foreground. I think the songs are also a bit more accessible than on the predecessor. We also kept the entire artwork simpler this time. On „FREAK SHOW“, for example, Fred drew a separate cover for each song. The track names were longer, etc. „FREAK SHOW“ had something of a concept album. Since Fred also produced all our records, the difference in sound is that maybe he’s just getting more and more experienced. In any case, we are very happy with the sound.

  

HF: What was the response to „MARTYR“ so far?

 VN: The album has been released for a good month now. We haven’t actually received any bad reviews yet. The feedback has been positive across the board. That motivates us, of course, that our fans won’t have to wait so long for new stuff.
 
 

HF: Your show catalog so far consists mostly of festival shows. Is that where you feel most comfortable? Or has there not yet been an opportunity for a more extensive club tour?

 VN: Festivals are of course a good opportunity to share the music with many fans on larger stages. We feel really comfortable at festivals and I think we are also quite uncomplicated when it comes to soundcheck and other things. So we are very „festival compatible“ ;-). Of course we also like playing in clubs. However, an extended club tour would be more difficult for us. We are all working and some of us have quite young children. As Luxembourg is relatively centrally located in Europe, it’s no problem for us to travel abroad for a club concert at the weekend. Requests are welcome.

  

HF: How should we imagine the metal scene in Luxembourg? Are there enough clubs that you have opportunities to perform? Or are you always forced to go abroad?

 VN: The metal scene in Luxembourg is actually quite strong as far as bands are concerned. In terms of clubs, it’s more difficult. We have great professional venues, but no pure metal clubs with a bigger stage and the right equipment. Then you have to make concerts in bars or organize your own festivals in public structures.

  

HF: Let’s take a look ahead. What are your plans for the future?

VN: We still have a few songs left from the „MARTYR“ session, which we will work on. Let’s see what we’ll release then. We will probably also re-record an old classic. In any case it won’t take another 8 years to get new songs from us again 🙂

 

Thank you very much and all the best for your ongoing musical career.

 

Interview: Stefan Lorenzen

 

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