Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Heute stellt sich Dominik von Scherbentanz unseren Quick5 Fragen.
HF: Als ich den Bandnamen gelesen habe, wusste ich, dass ich schon von euch gehört habe und tatsächlich hatte ich letztes Jahr euer Debütalbum auf dem Tisch. Wie war die Resonanz auf das Album? Was hattet ihr euch vorher erhofft?
Scherbentanz: Die Resonanz war im Großen und Ganzen sehr überzeugend. Viele unserer Fans in der Regensburger Umgebung haben sich schon längst auf ein Album gefreut. Wir haben auch sehr viele Fans dazugewinnen können, sei es über Konzerte oder über die Sozialen Medien bis hin zu den Musikplattformen. Wir wurden sehr schnell in einem Atemzug mit anderen Bands wie Schattenmann, Stahlmann, Megaherz und sogar Eisbrecher genannt. Das hat uns natürlich sehr gefreut und dadurch wussten wir, dass unsere Musik im Genre ankommt. Auch die Resonanzen der Magazine waren sehr positiv, was uns natürlich auch sehr gefreut und gestärkt hat unseren Stil so weiterzuverfolgen.
HF: Wie seid ihr zur Musik gekommen und habt als Band zueinander gefunden? Wann können wir denn mit einer kompletten neuen Scheibe von euch rechnen?
Scherbentanz: Alle fünf Mitglieder von Scherbentanz haben schon andere Band Erfahrungen gemacht und wir kommen alle aus verschiedenen Musikrichtungen. Von Thrash und Deathmetal über Klassik bis hin zu Reggae und Ska. Vielleicht ist das auch was Scherbentanz ausmacht. Wir lassen andere Einflüsse mit einwirken. Dadurch wird es ein runder Mix.
Zueinander fanden wir dann schnell über die Regensburger Musik Szene und ganz einfach über „Suche Musiker“ Anzeigen in Facebook. Die neuen Musiker, Jürgen (Drums), Dirk (Bass) und Ich (Gesang), haben die bereits bestehenden Songs gut aufgefasst und ihren Stil mit hineingebracht, was auch auf unserem Album Reflektion zu hören ist. Seitdem arbeiten wir auch immer wieder an neuen Songs. Wann was Neues kommt kann ich noch nicht verraten. Aber man darf gespannt bleiben.
HF: Am 15.11. wurde euer neues Video zu eurem ebenso neuen Song „Dampfmaschine“ veröffentlicht. Wie seid ihr auf die Idee für dieses Wild West inspirierte Video gekommen? Wer ist bei euch der kreative Kopf?
Scherbentanz: Bei uns gibt es nicht nur einen Kreativen Kopf. Alles was man bei Scherbentanz zu sehen und hören bekommt, ist ein Gemeinschaftswerk. Meistens kommt einer von uns mit einer Grundidee, um die dann gemeinsam gebastelt wird.
Die Grundinspiration des Videos lag im späten 19. Jahrhundert, in der Zeit der Industrialisierung. Daher auch der Titel und Text, der an eine Volksweise aus dieser Zeit angelehnt ist. In dieser geht es um die zunehmende Industrialisierung und das vermehrte einsetzen von Dampfmaschinen, die die Arbeitskraft von Mensch und Tier in der damaligen Zeit ersetzten. Wir spiegeln den Text in die heutige Zeit. Was früher die Dampfmaschine war, ist heute Macht und Geld.
Für die richtige Kulisse des Videos sind wir auf die Suche nach Maschinen der damaligen Zeit, Steinbrüchen und Höhlen gegangen. Das Video spiegelt den Wandel und das Umdenken der Menschen dar. Die Outfits und Kulissen erinnern natürlich auch ein bisschen an den Wilden Westen, was auch von der Zeitgeschichte gut passt. Auch die Szenen im Bergwerk und Steinbruch fügten sich gut in das Gesamtbild. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei allen Helfern und Mitwirkenden bedanken, ohne die das Video so nicht möglich gewesen wäre.
HF: „Dampfmaschine“ ist ja nur ein neuer Song, der aber Lust auf mehr macht. Wie sieht es bei euch mit neuem Material aus? Wie geht ihr das Songwriting an und was beeinflusst euch dabei am meisten?
Scherbentanz: Neues Material wächst und gedeiht bereits. Die Songs sind in verschiedenen Stadien der Fertigstellung / quasi also in der Konstruktionsschublade. Man darf also gespannt bleiben, was noch alles kommt.
Auch das Songwriting ist wieder Gemeinschaftsarbeit. Einer hat meistens die Grundidee, zum Beispiel Gitarrenriff oder Melodie. Auf diesem Grundstein bauen wir dann gemeinsam den Song bis der Ablauf schon mal stimmig ist. Danach folgt der Text und der letzte Feinschliff der den Song zur Vollendung bringt. Beeinflusst wird das Songwriting durch all unsere musikalischen Einflüsse und Vergangenheiten. Wir hören alle unterschiedliche Musikrichtungen und das macht unsere gemeinsam geschriebene Musik aus.
HF: Ab Ende November geht es mit Stahlmann auf Tour. Was glaubst du kommt da auf euch zu, wie bereitet ihr euch vor?
Scherbentanz: Die Vorbereitungen für die Tour sind im vollen Gange. Jede Menge Proben und Bühnenperformance üben. Wir haben uns auch teils neues Equipment gekauft, um die Qualität der Musik und Show, Transport und Umbauzeiten zu optimieren.
Ich glaube, da kommt was Großes auf uns zu. Die wenigsten von uns haben so eine Tour in der Art schon mal gemacht. Das wird für uns alle eine große Erfahrung. Wir freuen uns auf jeden Fall schon riesig darauf. Auch wenn die Zeit sehr stressig werden wird, vor allem zwischen den Feiertagen, denke ich, dass diese Erfahrung seine Mühen wert sein wird.
HF: Vielen Dank für das Interview.
Interview: Michi Winner
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