Geschrieben von Michi Winner
Band: Scherbentanz
Album: Reflektion
Genre: NDH
Plattenfirma: STF-Records
Veröffentlichung: 07. September 2018
Scherbentanz aus Regensburg sind eine noch recht junge Band, dafür spricht zumindest, dass es sich bei „Reflektion“ offenbar um ihr Debüt handelt. Besonders viele Informationen zu den Jungs gibt es daher auch nicht. Laut den mitgelieferten Informationen bringt der Bandname die Verbindung von Ästhetik und Dramatik zum Ausdruck, was durch kraftvolle Melodien, prägnantem Gesang und stampfenden Rhythmen verkörpert wird.
So weit so gut. Der Opener ist auch direkt „Scherbentanz“ und überzeugt mit gut gemachtem Industrialsound und auch gesanglich ist es typisch NDH, sehr tief und düster. Auch die Texte passen zum angekündigten NDH-Stil, wobei man sich hier wenig Mühe machen muss um den tieferen Sinn zu erfassen. Die Texte sind sehr direkt ohne viel Ironie oder Sarkasmus. Die angekündigten Wortspiele sind auch so offensichtlich, dass mir hier etwas die Spannung fehlt. Andererseits bin ich auch nicht stundenlang damit beschäftigt mich zu fragen, was mir die Band mit ihren Texten sagen will.
Bei „Ausgebrannt“ wirkt die Stimme von Dominik Franciosi sehr gezwungen tief. Leider zu gezwungen für meinen Geschmack, weniger wäre hier mehr gewesen. Musikalisch gibt es wenig zu meckern, aber auch wenig Abwechslung. Durch den konsequent durchgezogenen Industrial mit kurzen harten Riffs ohne viele Spielereien wird es schnell eintönig. Hier sehe ich noch Entwicklungspotential. So ein wenig erinnert das Album an alte Heldmaschinesongs mit einem guten Schuss Weichspüler. Nicht schlecht aber mit Luft nach oben. Was bei einem Debütalbum aber auch zu erwarten ist und zumindest bei mir dafür sorgt, dass ich den Weg dieser Band interessiert verfolgen werde.
Live wird das Ganze mit Sicherheit auch noch mal anders rüber kommen, da hier mit Licht, Nebel und Feuer die Musik nochmals unterstrichen und betont wird. Ich freue mich schon auf dieses Erlebnis.
Trackliste:
- Scherbentanz
- Die List
- Ausgebrannt
- Traum und Meer
- Unheil
- Delphi
- Mein schönstes Kind
- Der General
- Naivchen
- Kinder der Erde
Line-Up:
Dominik Franciosi: Gesang
Jürgen Schäfer: Schlagzeug
Dirk Wendler: Bass
Florian Stangl
Virgil Fenzel: Synthesizer / Licht
weitere Informationen:
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