Schicksalsalben unseres Teams: Mathias, Frohnatur outet sich als Dunkelmann

In den letzten Jahren haben wir unseren Lesern kurz vor Jahresende hintergründige Einblick in unser Team gegönnt, indem wir uns gegenseitig interviewt haben.
Irgendwann sind die wichtigen Dinge gesagt und weitere Interviews untereinander liefen in Gefahr, unsere Leserschaft zu langweilen.

Deshalb haben wir dieses Jahr in der Vorweihnachtszeit beschlossen, Euch unter dem Titel Schicksalsalben zu zeigen, welche Alben uns derart stark beeinflusst haben, dass unser weiterer Weg im Bereich Hard ‚n‘ Heavy fortlaufen musste.

 

Wer hätte das gedacht: Mathias outet sich als Frohnatur mit Hang zur traurigen Musik. Wiederspruch oder nicht. Lest, was Matze dazu zu sagen hat.

 

Ich bin im Prinzip eine echte Frohnatur —laut, lustig, unruhig. Trotzdem hatte ich schon immer auch eine Schwäche für traurige Musik. Allerdings fand ich sehr lange keinen Zugang zu der metallischen Spielrichtung, die mir heute die liebste von allen ist. Die Rede ist vom Doom Metal. 

 

Es ist so: Wenn ich Musik nicht fühlen kann, dann ist sie im Prinzip wertlos für mich. Emotion ist alles. Und so langsam und ereignisarm, wie Doom Metal nun mal oft daherkommt, war das emotional nie wirklich was für mich. Bis ich beruflich in eine Phase kam, in der die Feierabende und Wochenenden immer kürzer wurden — und ich ein dringendes Bedürfnis nach Langsamkeit feststellte. 

 

Ich fand es im Doom Metal und konkret in „Heavier Than Thou“ von Saint Vitus — ein Album, das schon Jahre zu Hause bei mir rum gelegen, mich aber immer recht kalt gelassen hatte. Doch dann fiel der Groschen. Und der Groschen traf einen Nerv. Und der Nerv schwingt bis heute.

 

Es waren die Langsamkeit und die Leere des Sounds von Saint Vitus, die mit mir resonierten. Aber es waren auch die Texte und deren Vortrag von Scott „Wino Weinrich“. Ich sag’s mal so: Durch „Heavier Than Thou“ habe ich viel über mich selbst gelernt. Und es hat mich runterschalten lassen, als ich runterschalten musste. Denn einem kann man sich sicher sein: Es gibt immer etwas, das „Heavier Than Thou“ ist. Und das ist vielleicht die wichtigste Lehre von allen.

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