Geschrieben von Mathias Keiber
Band: Sea of Snakes
Album: The Serpent and the Lamb
Genre: Stoner Metal
Plattenfirma: Wet Records
Veröffentlichung: 14.10.2022
Der Facebook-Account des WDR Rockpalast dürfte manchen bestimmt bekannt sein: Zu irgendwelchen Anlässen werden den Followern irgendwelche Fragen gestellt. Ich mache bei diesen Spielchen immer ganz gern mit. Kürzlich sollte man eine Supergroup frei nach Schnauze zusammenstellen. Meine sah so aus: An den Drums Bill Ward, am Bass Geezer Butler, an der Gitarre Tony Iommi und am Mikrofon Layne Staley. Also Black Sabbath mit dem leider viel zu früh verstorbenen Sänger von Alice in Chains. Hintergrund: Ich frage mich oft, warum Black Sabbath nicht zu meinen absoluten Lieblingsbands gehören. Ich glaube, es liegt an Ozzy, der mich als Sänger zwar nie störte, der mich aber auch nie so richtig begeistern konnte. Hingegen hat mich keine Stimme je so begeistert wie die von Layne Staley. Warum ich das hier erzähle?
Nun, vereinfacht gesagt, könnte man Sea of Snakes aus Los Angeles, die nach einer EP nun mit „The Serpent and the Lamb“ ihr Langspieldebüt vorlegen, so beschreiben: Stell’s dir vor wie Sabbath mit Staley am Mic. Jedoch sei betont: Weder kann man die Musik als bloßen Sabbath Worship abtun, dafür hat sie zu viel eigenen Charakter. Noch ist Sänger Jason Busiek einer dieser zahllosen Staley-Imitatoren, dafür klingt seine Stimme viel zu authentisch. Nur erinnert sie manchmal eben erfreulich an Staley. So wie die Riffs durchaus in der Tradition Iommis stehen. Beste Voraussetzungen also, um bei mir Gehör zu finden. Natürlich nur, wenn die Songs was taugen. Und? Tun sie das?
HELL FUCKIN‘ YEAH!
„The Serpent and the Lamb“ ist eines dieser Alben, das ich mir kein bisschen schön hören muss. Es zündet sofort, es versetzt mich sowas von mühelos in Luftgitarren-Laune, es zwingt mich nach seinen knapp 45 Minuten unverzüglich in den zweiten Durchlauf — bei dem ich so manchen Refrain schon mitsingen kann. Rockerherz, was willst Du mehr?
Kurzum: Sea of Snakes sind für mich eine der Neuentdeckungen des Jahres. Genau meine Kragenweite. Und dafür gibt’s von mir 9 von 10 HELLFIRE-Punkten.
Tracklist
1. Start A War
2. Demon Seed
3. Get the Gun
4. End of the Sun
5. Dead Man’s Song
6. Third Kind
7. In Hell
8. God of Creation
9. Hands are Tied
10. The Ritual