Secret Sphere – Nature of Time

© Secret Sphere

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Secret Sphere
Album: Nature of Time
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 02. Juni 2017

Als Band das zwanzigjährige Bestehen feiern zu können, ist keine Selbstverständlichkeit. Schon allein dafür verdienen Secret Sphere Respekt. Ihren offiziellen Eintritt ins Twen-Alter feiern die Italiener mit der Veröffentlichung ihres neunten Studioalbums „Nature of Time“. Hierbei handelt es sich um ein Konzeptalbum, anscheinend die bevorzugte Albumform von Secret Sphere, weist ihre Diskografie doch einige davon auf.

Die einzelne Tracks auf „Nature of Time“ sind durch geschickte Übergänge so verwoben, dass sie
sich fast nahtlos aneinanderreihen. Den verbindenden Hintergrund bildet eine an Krankenhäuser erinnernde Geräuschkulisse, der perfekte Ort für die Dramen des Lebens.

Zu diesem kompositorischen Geschick gesellen sich noch äußerst fähige Musiker, die mit ihren Instrumenten umzugehen verstehen. Gekrönt wird das Ganze von der, für meinen Geschmack, hervorragenden Stimme von Michele Luppi, einigen wahrscheinlich eher als Keyboarder und Background-Sänger von Whitesnake ein Begriff.

Da stellt sich die Frage, warum Secret Sphere es in all der Zeit noch nicht auf die obersten Stufen des (europäischen) Metal-Olymp geschafft haben. Die Antwort darauf könnte diesmal Google liefern. Klickt man sich durch die ersten Treffer der Suche, kommt man zu dem Ergebnis: Secret Sphere spielen symphonischen heavy adult orientated Power Pogressive Metal Rock…oder so ähnlich. Die Band selber nennt u.a. Helloween, Angra, Dream Theater und Savatage als ihre größten Einflüsse.

Anstatt aus diesen Einflüssen einen einzigen, eigenen Sound zu machen, zollen Secret Sphere mit ihren Songs meistens jeweils nur einem der genannten Musikstile Tribut. Als Gesamtheit klingt das Ergebnis dann schon sehr individuell, hat aber bei der überwiegenden Mehrheit des Publikums wohl ein schweres Standing.

Der als erste Single veröffentlichte Track „The Calling“ mit seiner Betonung auf die Gitarrenklänge und leichten symphonischen Einschüben gehört eher in die Kategorie Power Rock, ohne dabei zu viel Bombast zu entwickeln.

„The Kindness“, inzwischen auch als Video veröffentlicht, lässt es hingegen ruhig angehen. Hier dominiert der Gesang von Luppi, während die Instrumente einen sanften Klangteppich in den Hintergrund weben und so eine Art AOR- Ballade bilden.

„Honesty“ hingegen ist, wie die Ehrlichkeit im wahren Leben, manchmal sanft und manchmal hart und erschütternd, jeweils passend instrumental umgesetzt durch weiche Streicher-Klänge und harte Gitarren/Bass-Kombinationen. Luppis Gesang variiert entsprechend.

„Commitment“ liefert als reines Instrumentalstück hingegen progressive Klänge pur und „The New Beginning“ lässt das Album mit einer kitschigen Power-Ballade ausklingen, die jeder Hollywood-Romanze oder Hochzeitsinszenierung gut zu Gesicht stehen würde.

Partytauglich ist „Nature of Time“ definitiv nicht und ich kann mir nicht vorstellen, dass Live-Auftritte von Secret Sphere mich begeistern würden, dafür fehlt den Songs in meinen Ohren das mitreißende Element. Für die heimische Stereoanlage ist das Album hingegen das richtige Futter, allerdings hat man hier nur die Wahl, es entweder als Hintergrundmusik zu nutzen oder sich vollständig auf das Album einzulassen. Ganz oder gar nicht. Anders wird man mit „Nature of Time“ als Gesamtheit nicht glücklich.

Trackliste:

Chapter I – Genesis:
1.Intermission
2.The Calling

Chapter II – The Seven Virtues
3.Love
4.Courage
5.Kindness
6.Honesty
7.Faith
8.Reliance
9.Commitment

Chapter III – The New Dawn
10.The Awakening

Chapter IV – The Way
11.The New Beginning

Line up:
Michele Luppi – Vocals
Aldo Lonobile – Guitars
Andrea Buratto – Bass
Gabriele Ciaccia – Keyboards
Marco Lazzarini – Drums

Mehr Infos:
http://www.secretsphere.org/site/
https://www.facebook.com/secretsphere/
https://www.youtube.com/results?search_query=secret+sphere&search_type=&aq=f
https://twitter.com/SecretSphere

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