Geschrieben von Michi Winner
Band: Serious Black
Album: Magic
Plattenfirma: Afm Records / Soulfood
Veröffentlichung: 25. August 2017
Allein schon das Line Up von Serious Black verspricht Melodic Power Metal auf höchstem Niveau, schließlich besteht die Band nur aus guten alten Bekannten des Genre: Urban Breed (Ex-Tad Morose), Bob Katsionis (Firewind), Dominik Sebastian (Edenbridge), Mario Lochert (Ex-Visions of Atlantis), Jan Vacik (Ex-Dreamscape) und Alex Holzwarth (Rhapsody of Fire). Wenn man dann noch liest, dass sie bereits mit Hammerfall und GammaRay auf Tour waren, lässt das die Erwartung nur noch höher steigen.
Der erste Dämpfer folgt jedoch auf dem Fuße: Laut Plattenfirma haben Serious Black mit diesem Album nicht nur den Gipfel ihrer Kreativität erreicht, nein, sie haben sich direkt an einem Konzeptalbum versucht. Immerhin kann es sich bei „Magic“ somit nicht um ein eher durschschnittliches Werk handeln, es ist entweder richtig gut oder richtig schlecht. Bei Konzeptalben gibt es, meiner Erfahrung nach, kein dazwischen.
Erste Pluspunkte sammeln die sechs Jungs schon, bevor es richtig los geht: Es gibt ein Listeners Companion, mit dessen Hilfe der Hörer, ergänzend zu den Songtexten, durch die Geschichte geführt wird.
Jetzt wird es aber endlich Zeit, sich der Musik zu widmen.
„With A Tip Of The Hat“ wird man, mit einem bombastischen Intro und einem Sprecher, direkt in die Geschichte gezogen. Diese nimmt dann nicht etwa langsam an Fahrt auf, sie haut einen mit „Binary Magic“ regelrecht um. Zeit zur Erholung bleibt nicht. Track für Track treiben vorwiegend Bass und Schlagzeug den Hörer weiter vor sich her, gekonnt unterbrochen von kurzen ruhigeren Passagen, die allerdings nur zum Luftholen reichen. Die Melodien sind so perfekt arrangiert, dass sie auch beim ersten Hören schon ins Ohr gehen und sich ins Gehrin einbrennen. Wiedererkennungswert garantiert.
Urban Breed setzt je nach Song sein gangzes – nicht gerade kleines – Stimmvolumen ein und beweist an anderer Stelle, dass er allein Kraft seiner Stimme mit den Emotionen des Hörers spielen kann. Ich bin beeindruckt.
Jeder der 14 Tracks verfügt über seine eigenen Besonderheiten. So erinnert mich „Serious Black Magic“ an eine Geisterbahn, „Skeltons On Parade“ überrascht mit Akkustik-Gitarre und spanisch angehauchtem Sound, bevor auch hier das Tempo erhöht wird und „One Final Song“ schließlich könnte auch auf jeder Musicalbühne bestehen, inklusive Klavier und Streichern.
Meine Skepsis hat sich wie durch „Magie“ in Wohlgefallen aufgelöst. Mit ihrem dritten Studioalbum, haben Serious Black eines der besten Konzeptalben abgeliefert, die ich je gehört habe.
Trackliste:
- With A Tip Of The Hat
- Binary Magic
- Burn! Witches Burn!
- Lone Gunman Rule
- Now You’ll Never Know
- I Can Do Magic
- Serious Black Magic
- Skeltons On Paradise
- Mr. Nightmist
- The Witch Of Caldwell Town
- True Love Is Blind
- Just Kill Me
- Newfound Freedom
- One Final Song
Line Up:
Urban Breed: Gesang
Bob Katsionis: Gitarre
Dominik Sebastian: Gitarre
Mario Lochert: Bass
Jan Vacik: Keyboard
Alex Holzwarth: Schlagzeug
weitere Infos:
Homepage: http://www.serious-black.com