Geschrieben von Marco Gräff
Band: Shattered Hope
Album: Vespers
Genre: Atmospheric Death Doom Metal / Funeral Doom
Plattenfirma: Solitude Productions
Veröffentlichung: 06.11.2020
Novemberzeit ist Doomzeit. Und da kommen SHATTERED HOPE gerade recht. Die fünfköpfige Band aus Griechenland legt uns mit VESPERS ihr drittes Album seit der Bandgründung 2002 vor. Und die fünf Songs bieten in einer guten Stunde herzergreifenden Death Doom alter Schule.
Als die Band 2003 ihre ersten Shows spielte, gab es neben eigener Kompositionen auch Cover von ‚My Dying Bride‘, ‚Paradise Lost‘ und ‚Saturnus‘ zu hören. Dass man diese Einflüsse auch noch Jahre später heraushören sollte, verwundert da nicht wirklich. Im Gegenteil. Als ich das las, hatte ich schon Bedenken hier einen seelenlosen Abklatsch vorzufinden. Doch was das Fünfergespann hier liefert kann sich ruhig mit den o. g. Größen messen lassen.
Kein Song unter elf Minuten und doch keine Sekunde Langeweile. Herrlich trostlos, melancholisch und meist sehr atmosphärisch schleppt man sich über die Zeit, variiert Tempo und Gesang, weiß mit schönen Riffs zu überzeugen und punktet auch mit der Violine. Dabei huldigt man mehr den Vorreitern ‚My Ding Bride‘ als dass man sie einfach kopiert.
Wird das Tempo einmal angezogen, klingt auch ein wenig Black Metal durch, dass die Band aus Griechenland stammt merkt man spätestens beim Lied Nummer 3, Συριγμός, dass zu Beginn sogar Erinnerungen an ‚Rotting Christ‘ weckt. Insgesamt ist VESPERS ein abwechslungsreiches Death Doom Album, welches nur selten in den Funeral Doom abdriftet. Mehr bieten SHATTERED HOPE einen atmosphärischen Mix aus Death und Death Doom, gerne auch mal Gothic Rock garniert.
Highlight für mich ist das mit traurigen Violinen beginnende Towards the land of deception. Und die Schlussnummer und das längstes Stück The Judas tree, bei dem sogar ‚Black Sabbath‘ geehrt werden, hört man auf ein paar bestimmte Riffs vor allem gegen Ende der grandiosen Nummer. Aber auch die ersten drei Songs gefallen ohne Ausnahme. Das Album macht Spaß. Trotz der ganzen Schwere und Melancholie.
Mit VESPERS schaffen es die Hellenen SHATTERED HOPE ein starkes Death Doom Album abzuliefern, das von Anfang bis Ende zu überzeugen weiß. Hinter den diesjährigen Veröffentlichungen ihrer Vorbilder brauchen sie sich wahrhaftig nicht zu verstecken. Mein Soundtrack für die triste Jahreszeit.
von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten
Tracks:
1 – In Cold Blood
2 – Verge
3 – Συριγμός
4 – Towards The Land Of Deception
5 – The Judas Tree
Line-Up:
Nick – vocals
Sakis – guitars
Thanos – guitars
Thanasis – bass
Yiannis – drums
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