Shocker – Fractured Visions Of The Mind

© Shocker

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Shocker
Album: Fractured Visions Of The Mind
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 06.10.2023

Ob die belgische Formation SHOCKER nach dem gleichnamigen Wes Craven Streifen aus dem Jahr 1989 benannt ist, vermag ich nur zu vermuten. Aber selbst, wenn der Name nichts mit dem Kultfilm aus den Achtzigern zu tun haben sollte, die Musik der Band ist definitiv von diesem Jahrzehnt beeinflusst.

Über neun Songs verteilt lässt die 2018 gegründete Truppe, die sich aus diversen, zuvor in kleineren Bands tätigen Musikern zusammensetzt, die glorreichen Tage des Metal wiederaufleben. Dabei begnügen sich SHOCKER nicht damit, einem bestimmten Stil zu frönen, sondern bedienen sich verschiedener Spielarten des Hartmetalls. Auf dem ersten vollständigen Longplayer vermischen sich Elemente von US Metal, Power-Metal, Thrash- und Prog zu einem vielseitigen und abwechslungsreichen Album, das sich allein aufgrund seiner Diversität vom Gros der Veröffentlichungen abhebt.

Während das einleitende Intro „Shattered“ mit seinen Retro-Synthie Klängen schon schlimmes befürchten lässt, sorgt das darauffolgende „Injecting The Parasite“ schnell für Entwarnung, denn der immer wieder das Tempo verändernde, vereinzelt auch Prog Vibes versprühende Track frisst sich in bester US Metal Manier in die Gehörgänge. Bei „Stranded On The Borderline“ kommt sowohl zu Beginn als auch zum Ende des Stücks kurzzeitig mal so etwas wie ein Mainstream Gefühl auf, doch das Geschehen dazwischen führt dieses Gefühl ganz schnell ad absurdum.

Beim nicht ganz siebenminütigen Titeltrack, dem längsten Stück des Albums, holen die Belgier sogar mal die Thrash Keule heraus, wobei diese zugunsten gemäßigterer Phasen nicht durchgehend geschwungen wird. „And So It Has Begun“ hingegen schleppt sich größtenteils eher behäbig durch die Metal Prärie und dreht erst zum Ende hin mal etwas auf. Mein persönliches Highlight hört auf den Namen „Where Shrinking Violets Grow“, eine angeprogte Midtempo Nummer, die allen Anhängern der ersten Queensryche Veröffentlichungen die Freudentränen in die Augen treiben dürfte, denn hier stimmt vom packenden Refrain bis hin zum exzellenten Solo einfach alles!

In Verbindung mit dem stimmlich bestens aufgelegten Sammy Peleman klingt „Fractured Visions Of The Mind“ wie eine Mischung aus (alten) Queensryche, Helstar und Sanctuary, wobei sich die Liste sicherlich noch erweitern ließe. Man sollte allerdings nicht den Fehler machen, das Album nur mal so nebenbei zu konsumieren, denn dafür sind die Arrangements – im positiven Sinn – schlicht zu sperrig. Wer sich aber die Zeit nimmt, in aller Ruhe in das Album einzutauchen, der dürfte nicht enttäuscht werden.

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Shattered
  2. Injecting The Parasite
  3. Stranded On The Borderline
  4. Where Shrinking Violets Grow
  5. Sands Of Time
  6. Time Does Not Heal
  7. Survive The Night
  8. Fractured Visions Of The Mind
  9. And So It Has Begun

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