Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Sidus Atrum
Album: Розірване небо (Torn Sky)
Genre: Blackened Death/Doom Metal
Plattenfirma: Kvlt und Kaos Productions
Veröffentlichung: 10.05.2024
Das dritte Album „Розірване небо (Torn Sky)“ von Sidus Atrum aus der Ukraine wurde im Mai 2024 veröffentlicht und auch zweieinhalb Jahre nach ihrem zweiten namens „Spiral Of Life“, tobt der Krieg unvermindert in ihrem Heimatland. Die leidvolle Thematik wird hier mit aller Wucht, mit spielerisch angebrannter Härte und Wut dargeboten und mit dem ehemaligen Gastmusiker Serhii Lykhotvor wurde aus einem Ein-Frau-Projekt ein Duo, denn der Herr ist seit 2022 als festes Mitglied mit dabei.
„Розірване небо (Torn Sky)“ eröffnet kurz mit Autoalarmanlagen, Sirenen und Einschlägen, bevor Yuliia Lykhotvor ihr bösartig, besessen dämonisch anmutend vokalistisches Feuerwerk, begleitet von Blastbeats und folgender Schwere, eröffnet und abfeuert. Im weiteren Verlauf wird es melancholisch und verträumt, aber bestimmt nicht mit positiven Träumen, denn wenn der Himmel zerrissen wird kann man sich in dem ganzen Zusammenhang hier ausmalen, was damit gemeint ist. Hörbar ist vieles vertreten und kommt breitgefächert, man spürt die vorgetragene Stimmung und textlich wird alles in der Heimatsprache dargeboten, was auf den Alben davor nicht der Fall war.
„Коли земля кричала (When the Earth Was Screaming)„, als die Erde schrie, ist mit allem gespickt. Fette Riffs, fette Blastbeats, treibender Rhythmus und das nach vorne, gepaart mit Schwere und vokalistischer Wut und dies alles dringt in mich ein. Folgend dem Wege weiter wird es trauernd, begleitet von höherem Gesang, schwebende Momente finden sich ein und die Dame Lykhotvor schreit ihre Wut in die Welt hinaus. „Сталеві янголи (Angels of Steel)„bahnt sich still, traurig und dunkel instrumental im Zweiklang seinen glockenartigen Weg, Gitarre und Schlagzeug gesellt sich dazu, die Stimmung bleibt, aber im folgenden wird das angebrannt musikalische im schnelleren und trauernden Format ausgepackt, dass dem ganzen noch eine extra Portion Wehmut aufdrückt. Ein insgesamt spannender und breitgefächerter Song, der schon bei mir Gänsehautmomente ab und zu aufgrund des Hintergrundes aufkommen lässt.
„Гірше за ката (Worse Than the Torturer)“ – Schlimmer als ein Henker, ….spielt mit Rhythmus, Geschwindigkeit und Richtungswechsel und die Bedrückung und der Zorn sind auch hier unter weiteren Blasbeats und Entladungen im gesanglichen spürbar, während ich im Hintergrund endend leicht folkloristisches wahrnehme, aber ich mag mich auch verhört haben. „Чи поглине нас темрява? (Will Darkness Swallow Us?)“ bringt akustisches mit Gitarrenspiel und schwebend bewegt sich der Hintergrund, ein Engel ertönt singend und schwer bewegt man sich. Das Ganze wird beibehalten, Klavier wird begrüßt und so haben wir den ersten fast instrumentalen Song, der wie seine Schwestern und Brüder vorangehend den Seelenschmerz in sich trägt. Wird uns die Dunkelheit verschlingen?
Abschließend haben wir nicht nur den letzten, sondern auch den längsten Song namens „Пульс життя (Pulse of Life)“ der mit Himmelsklang beginnt, die Akustik der Gitarre wieder mit auf Reisen ist und weiblich sanfter Gesang rundet alles erst einmal ab. Natürlich bleibt dies nicht so und die Dame schmettert mir wieder ihre gesangliche Heftigkeit entgegen, von der ich im übrigen sehr angetan bin und ich mag es, wenn Frauen ihre schöne Seite zeigen, zwinker. Es folgt Flüstergesang und anderes wie aus dem himmelsreich der Mutter Erde, der Dämon erwacht noch einmal und so dreht sich alles um den Puls des Lebens, der nach 37:10 min. aufhört zu schlagen. Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
1 Розірване небо (Torn Sky) 04:36
2 Коли земля кричала (When the Earth Was Screaming) 06:20
3 Сталеві янголи (Angels of Steel) 07:39
4 Гірше за ката (Worse Than the Torturer) 05:08
5 Чи поглине нас темрява? (Will Darkness Swallow Us?) 03:45
6 Пульс життя (Pulse of Life) 09:42
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