Siege Perilous – Creation’s Call

© Siege Perilous

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Siege Perilous
Album: Creation’s Call (EP)
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Self-Release
Veröffentlichung: 23.08.2024

Quizfrage, welche Art von Musik macht eine Formation, von der zwei Mitglieder früher in einer Celtic-Folk Band sowie ein Mitglied in einer Horror Punk Band aktiv waren und der Sänger zudem als Geschichtslehrer an einer High-School mit einem Master-Abschluss in Geschichte tätig ist? Die Antwort kann natürlich nur Fantasy-behafteter Power Metal, was auch sonst? Die Band, von der hier die Rede ist, nennt sich SIEGE PERILOUS, beheimatet in Colorado, und wurde vermutlich im Herbst 2021 gegründet – zumindest existiert ihre Facebook-Seite seit diesem Zeitpunkt. Ein Jahr später veröffentlichte das Quintett ihre erste EP „Betrayal Of The Dracolich“, gefolgt von einigen Singles, bevor nun der zweite Shortplayer „Creation’s Call“ an den Start geht.

Nach einem kurzen Riff-Fade-In eröffnet „Oathsworn“ den Songreigen, der Opener pendelt zwischen episch gehaltener Gefälligkeit und leichter Tempoverschärfung zum Refrain hin. Der etwas kratzige Gesang von Shaughnessy McDaniel bleibt ebenso gewöhnungsbedürftig wie der bemüht wirkende Refrain, dafür überzeugt das Gitarren Solo umso mehr. Dass von einer markanten Basslinie angetriebene „Across The Rubicon“ entpuppt sich zunächst als stoischer Banger, legt aber ab der 2.Strophe – abgesehen vom Chorus – an Galligkeit zu.

Waren die beiden ersten Stücke in Sachen Wucht noch nicht zwingend ein Paradebeispiel für einen amtlichen Abriss, ändert sich dies spätestens mit „Sons Of The Verdant“, auch wenn der Song nicht durchgehend Vollgas gibt. Hier gehen die Amerikaner deutlich zupackender zu Werke, was den Track vom zuvor gehörten merklich abhebt. Beim Titeltrack vermischt sich eine etwas düstere Grundstimmung mit einer episch angestrichenen Hookline, lediglich im Mittelpart wird das Ganze etwas aufgeweicht. „Brothers Of The Five“ bietet klassischen Power Metal, wie man ihn zu schätzen weiß. Entsprechend hoch ist die Beanspruchung der Nackenmuskulatur und an manchen Stellen kann die Nummer gar einen leichten Maiden Stallgeruch nicht leugnen.
Passenderweise bildet das stärkste Stück dieser EP auch den (krönenden) Abschluss.

Zusammenfassend würde ich zwar (noch) nicht so weit gehen, SIEGE PERILOUS auf eine Stufe mit langjährig bewährten Genre-Kollegen zu hieven, aber die Band deutet auf „Creation’s Call“ an, dass sie durchaus Potential besitzt. Vielleicht sind wir alle nach dem ersten Longplayer schlauer.

Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

1. Oathsworn (3:13)
2. Across The Rubicon (3:42)
5. Brothers Of The Five (5:13)
3. Sons Of The Verdant (4:49)
4. Creation’s Call (4:03)
5. Brothers Of The Five (5:13)

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