Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Silent Knight
Album: Full Force
Genre: Power Metal
Plattenfirma: SAOL Records
Veröffentlichung: 23.09.2022
Bei SILENT KNIGHT handelt es sich um eine im Jahr 2009 gegründete Formation aus Perth, Australien. Seitdem hat die Band zwei vollständige Alben sowie zwei EP’s veröffentlicht, wobei der letzte Release auch schon wieder fünf Jahre zurückliegt und es sich dabei zudem um eine Neuaufnahme ihres 2013er Debüts „Masterplan“ handelt. Höchste Zeit also für neues Material, welches in gebündelter Form auf den Namen „Full Force“ hört.
Der Opener „Blood In The Water“ macht direkt unwiderruflich klar, wohin die Reise gehen wird, denn der flotte Power Metal Kracher erinnert sowohl musikalisch als auch gesangstechnisch an traditionelle Bands wie alte Helloween, Silent Winter oder Gamma Ray. Passenderweise haben die Aussies vor ein paar Jahren von Letzteren den Song „Dethrone Tyranny“ für ein Tribut Album gecovert. Zählt man den ohrwurmartigen Refrain sowie die Double Leads hinzu, erhält man eine – nahezu – perfekte Metal Hymne direkt vor den Latz geknallt.
Der nachfolgende Titeltrack steht dem nicht nur in nichts nach, sondern fegt vielmehr noch rasanter durch Frise und Nackenmuskulatur. Bei „The Last Candle Burns“ kommen mir nicht nur wegen des Titels unweigerlich alte Blind Guardian in den Sinn, das Ganze garniert mit einem „Resurrection By Erection“ (Powerwolf) Gedächtnis-Riff und fertig ist der potentielle Live Kracher. „Dark & Mysterious Times“ nimmt nur unwesentlich dem Fuß vom Gaspedal und lässt kaum Zeit zum Verschnaufen, während ich mir das leicht verspielte „Screaming Eagle“ vom Riffing her auch von Primal Fear hätte vorstellen können.
„Into Oblivion“ ruft die ganz großen Namen in Erinnerung, die Full-Speed Granate schwankt irgendwo zwischen Judas Priest und Helloween, ergänzt mit einem kurzen Riff Part im Mittelteil, bei dem man Metallicas „Spit Out The Bone“ als Referenz heranziehen könnte. Zudem schwingt sich Sänger Dan Brittain in höchste Sphären auf, die er aber – im Gegensatz zu manch einem Kollegen – mühelos meistert. Okay, seine Stimme mag vielleicht etwas hoch und schrill und damit möglicherweise gewöhnungsbedürftig sein, aber der Mann verfügt über eine unglaubliche Power und Ausdrucksstärke, die ihresgleichen sucht.
„Awakening“ geht mit seinem bärenstarken Refrain wieder mehr in Richtung Gammaween und würde man beim genialen Rausschmeißer Sänger Dan durch Rock’n Rolf ersetzen, die Nummer könnte – vielleicht mir Ausnahme des Solos – glatt als eine Art Retro-Running Wild Track durchgehen. Schade nur, dass nach nur etwas mehr als vierzig Minuten schon wieder Schluss ist, ein/zwei Songs mehr hätten dem Album sicher nicht geschadet.
Aber auch so kann man „Full Force“ dem geneigten Metaller wärmstens ans Herz legen, denn die Scheibe ist ein wahrer Leckerbissen für Freunde der erwähnten Referenz Bands. Hoffentlich dauert es nicht wieder sieben Jahre, bis die Jungs mit neuem Material anrücken!
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten
Trackliste:
- Blood In The Water
- Full Force
- The Last Candle Burns
- Dark & Mysterious Times
- Screaming Eagle
- Into Oblivion
- Awakening
- Create A New World
Line Up:
Stu McGill: Gitarre
Cam Nicholas: Gitarre
Cameron Daw: Bass
Dan Grainger: Drums
Dan Brittain: Gesang
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