Geschrieben von Marco Gräff
Band: Sinira
Album: The everlorn
Genre: Melodic Black Metal
Plattenfirma: Northern Silence Productions
Veröffentlichung: 26.02.2021
Die nächste Band, die sich anschickt das Erbe von ‚Dissection‘ anzutreten. SINIRA ist eine Ein-Mann-Combo aus Texas / USA und THE EVERLORN heißt das hoch gehandelte Debüt Album, welches in digitaler Form schon seit letztem Juni zu hören ist. Nun hat sich das deutsche Label Northern Silence Productions die Rechte gesichert, das Werk auch als CD, Vinyl und MC zu verlegen. Wobei Vinyl wohl vorab schon ausverkauft ist.
Ganz so grundlos wird sich die Plattenfirma nicht an das Album getraut haben. Und ja, die gute Stunde Musik zu hören ist eine vernünftig investierte Zeit. Sofern man auf den Schweden Sound so mancher Bands wie oben erwähnte ‚Dissection‘, ‚Vinterland‘, ‚Unanimated‘ und ‚Sacramentum‘ oder auch frühe ‚Watain‘ steht. Vor allem die Band um den viel zu früh verstorbenen Jon Nödtveidt scheint den größten Einfluss auf Bandkopf Knell gehabt zu haben. Was auch schon die Coverversionen früherer Veröffentlichungen Soulreaper (vom Album „Storm of the light’s bane“) und The somberlain (vom gleichnamigen Album) beweisen.
Das machen dann auch schon gleich die ersten Töne von Where starlight does not shine deutlich. Schon fast übertrieben frech wird hier dem Vorbild gehuldigt, die Nummer ist so nah am Song ‚The somberlain“, als wäre das Stück wirklich vom großen Vorbild. Und prinzipiell zieht sich das durchs ganze Album. Fast immer nach gleichem Strickmuster werden hier Riffs und Melodien hervorgezaubert als wären sie vom Meister persönlich. Wie geht man als Kritiker mit so etwas um?
Denn eigentlich sind die Songs schon richtig geil, besonders Gardens of pestilence, The everlorn, Tear ladend skies und Dawnless twilight stechen deutlich hervor und lassen mehr als Nostalgie aufkommen. Sogar die akustischen, instrumentalen Zwischenspiele fehlen hier nicht. Ja, so muss Melodic Black Metal klingen. Zeitlos, schnörkellos, nordisch, episch.
‚Uada‘ haben es mit „Devoid of light“ vorgemacht. In Deutschland haben sich ‚The Spirit‘ und auch ‚Thron‘ auf ähnliche Pfade begeben. Und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn nicht auch zukünftig SINIRA im gleichen Atemzug genannte werden dürfte. Kopie hin, Epigone her. Das Album macht einfach Spaß und ist für Fans zitierter Bands uneingeschränkt zu empfehlen. Und da muss ich dann auch mal großzügig sein bei der Punktevergabe.
von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
- Where Starlight Does Not Shine (7:47)
- Gardens of Pestilence (8:21)
- The Everlorn (9:26)
- Souls of the Flame (1:48)
- Tear Ladened Skies (6:48)
- Our Final Nightfall (7:45)
- Dawnless Twilight (11:27)
- Omega XI (2:44)
Line Up:
Knell – Vocals, Lead and Rhythm Guitars, Bass Guitars, Acoustic Guitars and Drum Programming
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