SiXforNinE – Parallel Universe

© Sixfornine

Geschrieben von Katja Maeting
Band: SiXforNinE
Album: Parallel Universe
Genre: Alternative Metal
Plattenfirma: Eclipse Records
Veröffentlichung: 02. August 2019

Die Griechen von SiXforNinE scheinen immer eine gewisse Anlaufstrecke zu brauchen. Gegründet wurde die Band 2011, begann dann auch halbwegs zügig mit den Arbeiten an einem Album und trennte sich währenddessen von ihrem Sänger. Der Ersatz saß praktischerweise auf der anderen Seite des Mischpultes und so wurde aus Produzent Fotis Benardo (manchem wohl noch als Drummer von Septic Flesh bekannt) der Frontmann von SiXforNinE. Mit diesem nahmen sie ihr selbstbetiteltes Debütalbum auf, welches 2015 veröffentlicht wurde. Vier Jahre später erscheint nun das zweite Album „Parallel Universe“, immer noch in gleicher Besetzung.

Der Sound von SiXforNinE ist geprägt von Metal und Rock, mit mal mehr mal weniger ausgeprägtem Prog-Einschlag. Entsprechend Gitarren-dominiert sind die Songs und arbeiten mit stabilen bis fetten Riffs, wie man sie auch gerne von größeren, amerikanischen Bands der durchaus radiotauglichen Art kennt. So kommt der Opener „Every Cloud Has A Silver Lining“ mit deutlichem Hard Rock Einschlag und ziemlich vorhersagbar daher. Gitarren die zwischen aufgezogenen Riffs und eingängigen Melodien wechseln, stabile und unauffällige Rhythmus-Fraktion und Vocals die das Ganze mit Gesangslinien begleiten, die genau nach Plan zwischen weich und druckvoll wechseln. Die technische Umsetzung ist super, aber das Ergebnis hat für mich leider was von Schema F – von den 6 Minuten Spielzeit mal abgesehen.

Auf ähnliche Weise geht es dann erstmal ein paar Songs weiter und ab „Never Ending Road“ haben sich die Jungs von SiXforNinE dann langsam warmgespielt, hier gibt es einen proggy Modern Rockern, der mit wechselnder Dynamik, lebhafter Saitenarbeit und abwechslungsreichem Gesang endlich Leben in die Bude bringt, was auch an der Kürze liegen dürfte, denn hier bleibt man endlich mal unter fünf Minuten und verhindert so, dass das Pulver zu früh verschossen ist. „Counting Stars (A Parallel Universe)“ bekommt als Titeltrack sogar 9 Minuten zur Verfügung und füllt diese auf eine Art, wie es kein anderer Song des Albums tut. Eine Nummer mit sehr ruhigem Grundcharakter, die tief in den Prog abtaucht, ohne zu verkopfen. Eine instrumental breit aufgestellte Erzählweise bietet die Bühne für den Gesang, der sich geschickt in die musikalische Untermalung einflicht und so ein stimmig-schönes Gesamtbild malt. Hier lernt man eine ganz andere Seite der Griechen kennen. 

Am besten gefallen mir SiXforNinE allerdings, wenn sie ihre Progressive Ambitionen beiseite lassen und ihre Stärken ausspielen: fette Riffs und mitreissende Melodien wie bei „Sea Of Lies“, einer druckvollen Nummer bei der Frontmann Fotis Bernado noch ein paar neue Facetten auspackt, der Bass dominant agiert und die Riffs den Song aggressiv vorantreiben. Ein schönes Solo gibt’s als Bonus auch noch obendrauf. Absoluter Anspieltipp und mein Lieblingssong auf diesem Album. Von der Art hätte ich mir auf jeden Fall mehr gewünscht. 

SiXforNinE liefern ein solides Album ab, welches durchaus unterhaltsam daherkommt, aber erstmal Anlauf braucht, bis es einigermaßen zieht. Manche Passagen wirken als purer Selbstzweck und zumindest mir erschließt sich bei einigen Songs die überlange Spielzeit nicht immer. Gute Ideen gibt es hier genug, aber sie werden nicht immer auf den Punkt genau umgesetzt, sodass man zwar angenehm durch das Album treibt, aber sich am Ende nicht so wirklich viel in die Erinnerung gebrannt hat. Ich würde mir wünschen, dass die Jungs ihre Prog Ansätze einfach über Bord schmeissen und ne fette Metal-Scheibe abliefern oder alternativ beim Prog des Titeltracks bleiben, denn „Parallel Universe“ ist definitiv kein schlechtes Album, aber im Vergleich zu den zur Zeit erscheinenden Alben von ähnlichen genre-hybrid Bands kann ich nur sagen

Von mir gibt 6,5 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
1. Every Cloud Has A Silver Lining
2. Life‐Devouring Demons
3. Bullet Off Its Course
4. Never Ending Road
5. More Than Words Can Say
6. Counting Stars (A Parallel Universe)
7. Out of the Blue
8. Sea of Lies
9. Meditation: HyperJam

Line-up:
Herc Booze (bass)
Fotis Benardo (vocals)
George Kapa (guitars)
Pete Outfox (drums)

Weitere Infos:
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SiXforNinE bei Instagram

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