Skeletons From The Closet: Plasmatics – Coup d’Etat

Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Plasmatics
Album: Coup d’Etat
Genre: Punk/Metal
Plattenfirma: Capitol Records
Veröffentlichung: 1982

PLASMATICS fanden recht spät zu mir und umso mehr interessierte mich neben der Musik auch alles Andere. Gegründet wurde 1978 von Rod Swenson und Wendy O. Williams, aber ihr Bestehen war auch nicht von langer Zeit gekrönt. Veröffentlicht, bis zur endgültigen Trennung, wurden eine EP und vier Alben namens New Hope for the Wretched (1980), Beyond the Valley of 1984 (1981), Coup d’Etat (1982), Metal Priestess EP (1981) und Maggots: The Record (1987).

Am Mikrofon befand sich die oben schon erwähnte Wendy O. Williams, die natürlich mit ihrem Auftreten nebst der Musik für Schlagzeilen sorgte. Halbnackt und live wurde gerne mal alles auf der Bühne zertrümmert, zerhackt, seien es Fernseher oder Polizeiautos, die gerne mal in die Luft gesprengt wurden. Anfänglich musikalisch noch in der Do It yourself Phase mit ihrem Debütalbum, was rotzigen Punk servierte, änderte sich dies mit dem hier von mir angesprochenen bzw. beschriebenen Album und man ging mehr in die Richtung Metal, ohne aber den Punkt aus den Augen zu verlieren.

Das Werk hat mich von Anfang, auch aufgrund der Frontfrau, hörend und auch bandgeschichtlich lesend fasziniert und begeistert. Die Songs rocken schön ab, „Put Your Love In Me“ beginnt ruhig und schwer und kommt dann aus sich im geilen Abrockmodus heraus, „Stop“ bringt wieder eine andere Art der Wiedergabe und Wendy O Williams variiert schön mit dem gesanglichen.

Zu erwähnen ist auch das Motörhead Cover „No Class„, was hier aber eine längere Anlaufzeit bzw. ein längeres Vorspiel bis zum Beginn hat und so schön und anders die Spannung aufbaut und gesamtheitlich reinhaut. Im Übrigen war Wendy regelmäßiger Gast bei Motörhead-Shows, ist auch auf mehreren Livealben beim Song No Class zu hören und wohl auch daher die drei Jahre spätere Entscheidung für diesen Song, denn bekanntlich erschien No Class am 24. März 1979 auf dem entsprechenden Album „Overkill“.

Mistress Of Taboo“ gibt die Punk/Metal Mischung wieder und „Country Fairs“ ist anfänglich und zwischendurch verträumt, aber schmeißt dieses auch gerne über Bord und kommt rotzig und angepisst daher, sehr cool! „Path Of Glory“ ist sehr vielsichtig aufgebaut, „Just Like On TV“ stampft schön auf, wechselt die Richtungen und den Rhythmus und „The Damned“ tropft mich anfänglich voll, bevor dann die Sau in stetiger Steigerung richtig rausgelassen wird und es visuell aus einem Mad Max Film stammen könnte, siehe untenstehendes Video.

Mittlerweile habe ich alle Plasmatics und die vier Solo Alben von ihr in meiner Sammlung. Leider werden wir von Wendy O Williams nie wieder was neues hören, denn nach zwei gescheiteren Suizid Versuchen, erschoss Sie sich 1998 im Alter von 48 Jahren. Schlaf schön weiter und du bist nicht vergessen. Danke für die musikalische Zeit!

Ach so, das Album wurde vom damaligen Scorpions-Produzenten Dieter Dierks und dem Toningenieur Michael Wagener in Köln aufgenommen, aber dies nur als abschließende Randinfo.

Tracklist:

  1. Put Your Love in Me 03:58
  2. Stop 04:41
  3. Rock ’n‘ Roll 04:25
  4. Lightning Breaks 03:59
  5. No Class (Motörhead Cover) 02:32
  6. Mistress of Taboo 03:13
  7. Country Fairs 03:39
  8. Path of Glory 04:46
  9. Just Like on TV 03:19
  10. The Damned 04:10

 

 

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