Alle Jahre wieder…. ist es soweit, dass Hellfire-Team scheut keine Mühen, euch die Adventszeit mit einem „Special“ zu verkürzen. In diesem Jahr präsentieren wir euch ein paar, von vielen womöglich längst vergessene Bands und deren Alben, für die sich unsere Redakteure bis heute begeistern. Viel Spaß damit…
Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Slade
Album: The Amazing Kamikaze Syndrome
Genre: Glam Rock
Plattenfirma: RCA (1983), Union Square Music (Soulfood)
Veröffentlichung: 03.12.1983, Re-Issue 2007 (Remastered)
Okay, SLADE dürfte eigentlich kaum zu den „vergessenen“ Bands gezählt werden, schließlich stolpert nahezu jeder spätestens jetzt zur Weihnachtszeit über deren Song „Merry XMasEverybody“, wenn die Radiostationen ihre unsägliche Weihnachtsmucke rauf und runter dudeln. Dennoch dürfte „The Amazing Kamikaze Syndrome“ vermutlich nur noch den Älteren unter uns ein Begriff sein – wenn überhaupt.
Aber der Reihe nach, SLADE – oder besser gesagt einer deren Vorläufer – wurde bereits 1964 gegründet (je nach Sichtweise ist auch 1966 zutreffend), der Erfolg stellte sich jedoch erst ab Anfang der Siebziger ein und sollte bis etwas 1976 anhalten. Danach musste die Band einige magere Jahre durchstehen, bis es Anfang der Achtziger langsam wieder aufwärts ging und sich mit den Songs von „The Amazing Kamikaze Syndrome“ nochmals der Erfolg einstellte.
Zwei dieser besagten Tracks („My Oh My“ und „Run Runaway“) waren es auch, die damals als zehnjähriger Junge mein Interesse weckten, schließlich waren die beiden Stücke quasi ständiger Gast in den Hitparaden. Also habe ich meine Eltern so lang genervt, bis ich das Album zu meinem Geburtstag als Musikkassette (die Älteren werden sich erinnern) geschenkt bekam (und die sich noch heute in meinem Besitz befindet).
Die Songs auf „The Amazing Kamikaze Syndrome“ klingen weitaus moderner als auf den Alben des Vorjahrzehnts und reichen von Pop Rock („In The Doghouse“, „Run Runaway“) über Herz-Schmerz Ballade („(And Now The Waltz) C’est La Vie“) bis hin zu schwungvollem Rock („High And Dry“, „Cheap ’n‘ Nasty Luv“). Und obwohl die genannten Stücke mehr als nur gelungen sind, werden sie dennoch von einigen anderen Tracks noch übertroffen. „Slam The Hammer Down“ und „Razzle Dazzle Man“ könnte man schon fast als Hard Rock bezeichnen und „My Oh My“ ist für mich trotz balladesker Ausrichtung eine waschechte Stadion Hymne, bei der sich die Fans auch heute noch freudetrunken in den Armen liegen dürften.
Meine absolute Lieblingsnummer ist jedoch das gut achteinhalb minütige, in vier Teile gegliederte „Ready To Explode“, ein epischer Song über die Liebe zum Automobil-Rennsport mit zahlreichen Geschwindigkeits- und Stimmungswechseln sowie stilechten Reporter Durchsagen.
Eingefleischte Fans werden dies womöglich anders sehen, aber „The Amazing Kamikaze Syndrome“ ist für mich DAS SLADE Album schlechthin, mit den Alben der 70er Jahre konnte ich mich nie so hundertprozentig anfreunden, was womöglich meinem Alter geschuldet ist. Und so erfreut sich die Scheibe auch heute noch regelmäßiger Aufrufe auf meiner Playlist.
Wer jetzt eventuell neugierig geworden ist, dem empfehle ich die 2007er Remastered Editon mit sechs Bonustracks – darunter alternative Versionen von „Run Runaway“ und „My Oh My“ sowie deren B-Seiten und einen „Hotter Mix“ von „Slam The Hammer Down“ mit zusätzlichen Bläsern.
Trackliste:
- Slam The Hammer Down
- In The Doghouse
- Run Runaway
- High And Dry
- My Oh My
- Cocky Rock Boys (Rule O.K.)
- Ready To Explode
Part I: The Warm Up
Part II: The Grid
Part III:The Race
Part IV: The Dream - (And Now The Waltz) C’est La Vie
- Cheap ’n‘ Nasty Luv
- Razzle Dazzle Man
2007 Remastered Edition Bonus Tracks
- Keep Your Hands Off My Power Supply (B-Side of „My Oh My“)
- My Oh My (12″ Extended Version)
- Don’t Tame A Hurricane (B-Side of „My Oh My“ 12″)
- Run Runaway (12″ Extended Version)
- Two Track Stereo One Track Mind (B-Side of „Run Runaway“)
- Slam The Hammer Down (Hotter Mix) (B-Side of „Slam the Hammer Down“ promo single)
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