Skeletons From The Closet: The Kovenant – Animatronic

Alle Jahre wieder…. ist es soweit, dass Hellfire-Team scheut keine Mühen, euch die Adventszeit mit einem “Special” zu verkürzen. In diesem Jahr präsentieren wir euch ein paar, von vielen womöglich längst vergessene Bands und deren Alben, für die sich unsere Redakteure bis heute begeistern. Viel Spaß damit…

 

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: The Kovenant
Album: Animatronic
Genre: Space Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 16.11.1999

Eigentlich bin ich ja zumeist in eher traditionellen Rock und Metal Gefilden zuhause, aber hin und wieder gelingt es jedoch Bands aus anderen Genres, meine Aufmerksamkeit zu wecken. So auch im Fall von THE KOVENANT. Die aus Norwegen stammende Formation wurde 1993 ursprünglich unter dem Namen „Covenant“ gegründet, musste sich jedoch aufgrund der Namensgleichheit mit einer schwedischen Future-Pop Band umbenennen. Waren die ersten beiden, noch unter dem alten Namen veröffentlichten Alben noch am ehesten dem melodisch-atmosphärischen Black Metal zuzuordnen, gesellten sich auf „Animatronic“ vermehrt Industrial Sounds und Symphonic Metal Elemente hinzu.

Einer der dort enthaltenen Songs „New World Order“ war seinerzeit auf einem Sampler einer größeren Metal Zeitschrift enthalten und schaffte es tatsächlich, meine Begeisterung zu wecken, was dem Erwerb des hier in Rede stehenden Albums zur Folge hatte. Könnte man aufgrund des Covers noch auf einen Marilyn Manson Klon schließen, trifft dies auf die Musik bezogen bestenfalls nur – neben diversen weiblichen Sopran-Einlagen – auf den abgedrehten Gesang zu, den man am ehesten als verzerrtes Industrial-Gekrächze beschreiben könnte. Der hauptamtliche Chef-Sklaventreiber einer Ork-Horde würde nach einer feucht-fröhlichen Nacht nicht besser klingen!

Songs wie „Mirror’s Paradise“, das besagte „New World Order“ oder das irgendwie an KMFDM auf Koks erinnernde „In The Name Of The Future“ dürften seinerzeit so manchen Bewegungs-Legastheniker zur Reanimation seiner talentfreien Ausdruckstanzversuche in dem Metal Discos dieser Welt angestachelt haben. Dem gegenüber stehen Tracks wie das schleppende, sehr atmosphärisch geratene „Mannequin“, das – von den Vocals abgesehen – nach einem vergessenen Rammstein-Demo klingende „Jihad“, der rasante Elektro-Rocker „The Human Abstract“, das beinahe schon operettenhafte „Prophecies Of Fire“ oder das verrückt-geniale Cover des 1996er One-Hit-Wonders „Spaceman“ von Babylon Zoo.

Die Beschreibung der Songs wirkt nicht nur total verrückt, es klingt auch tatsächlich so. Vermutlich ist es gerade dieser krude Mix, der mich dazu veranlasst, „Animatronic“ alle Jahre wieder aus dem Regal zu holen und der mir jedes Mal aufs Neue ein fettes Grinsen um die Kauleiste zaubert. Welchem Genre die Scheibe nun tatsächlich zuzuordnen ist, kann ich beim besten Willen nicht sagen, die Plattenfirma hat das Teil jedenfalls als Space Metal angepriesen. Ungeachtet der Etikett-Frage kann ich die Scheibe jedem Metal Fan mit einem Faible für einen düsteren Stil-Mix nur empfehlen.

 

Tracklist:

01 Mirror’s Paradise
02 New World Order
03 Mannequin
04 Sindrom
05 Jihad
06 The Human Abstract
07 Prophecies Of Fire
08 In The Name Of The Future
09 Spaceman
10 The Birth Of Tragedy

 

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