Alle Jahre wieder…. ist es soweit, dass Hellfire-Team scheut keine Mühen, euch die Adventszeit mit einem „Special“ zu verkürzen. In diesem Jahr präsentieren wir euch ein paar, von vielen womöglich längst vergessene Bands und deren Alben, für die sich unsere Redakteure bis heute begeistern. Viel Spaß damit…
Geschrieben von: Marco Gräff
Band: Windir
Album: Sóknardalr
Genre: Melodic Pagan / Viking / Folk Black Metal
Plattenfirma: Head Not Found
Veröffentlichung: 23.03.1997
Die norwegischen WINDIR waren eine 1994 in Sogndal gegründete Band. Gründer Terje „Valfar“ Bakken agierte zunächst allein, wohl auch deshalb, da sich in seiner Heimat außer ihm niemand wirklich sonst am Black Metal Interesse zeigte. Erst mit dem dritten Album „1184“ im Jahr 2001 gab es so etwas wie ein Line Up.
Das Debütalbum SÓKNARDALR (was im Altnordischen der Name für dessen Heimatstadt ist) erschien 1997. Ich hatte das Album damals als Abo Prämie erhalten, kannte WINDIR bis dato also nicht. Hab die Platte auch nur einmal gehört und dann jahrelang nicht angerührt. Bis ich über Umwege wieder zum Black Metal fand.
Heute bin ich froh, die Platte auf CD zu haben. Musikalisch haben WINDIR schon so ihr eigenes Süppchen gekocht, auch wenn es ähnliches schon von ‚Enslaved‘ und auch ‚Borknagar‘ und ‚Helheim‘ gab. Kratzigen, nordischen Black / Pagan Metal mit viel Einflüssen von nordischer Mythologie und Folk lastigen Klängen und Instrumenten. Was sich auch in den Texten und im Gesang wiederfindet.
In meinen Augen ist dieses Debüt ein Genre Klassiker schlechthin. 47 Minuten abtauchen in eine längst vergangene Zeit, äußerst atmosphärisch und authentisch umgesetzt. Selbst kleinste Verspieler („Valfar“ hat bis auf die Drums und die wenigen Clean Vocals alles selbst eingespielt) sind zu hören, sind dem Charme der Scheibe, zumindest heute, nur dienlich und verzeihbar. Meist im Midtempo bewegen sich die 8 Songs, der Titelsong ist zudem ein Instrumental und beschließt das Album.
Drei weitere Alben folgten, bis Bandkopf „Valfar“ im Jahr 2004 auf tragische Weise ums Leben kam, als er am 14. Januar von einer Wanderung zu seiner Familie nicht mehr zurückkehrte. Die Wetterverhältnisse zwangen ihn in die Knie. Er starb unweit seiner Wohnung, draußen an Unterkühlung, wo man ihn drei Tage später fand.
Auch wenn die Musik am Ende komplexer wurde, hätte ich gerne die weitere Entwicklung der Band mitverfolgt. So bleiben uns nur vier Alben, von denen das Debüt SÓKNARDALR meiner Meinung nach ein Meilenstein im Viking und Folk Black Metal darstellt. Und eben jeder und jede mal gehört haben sollte. Auf Bandcamp ist das immer noch möglich.
Trackliste:
- Sognariket sine krigarar – 05:35
- Det som var haukareid – 05:40
- Mørket sin fyrste – 07:26
- Sognariket si herskarinne – 04:17
- I ei krystallnatt – 05:15
- Røvhaugane – 5:36
- Likbør – 8:12
- Sóknardalr – 5:48
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