Geschrieben von Oliver Heberling
Band: Slegest
Album: Introvert
Genre: Black´n´Roll
Plattenlabel: Dark Essence Records, Systrond Recordings
Veröffentlichung: 16. November 2018
SLEGEST veröffentlichen mit INTROVERT bereits ihr drittes Album, das den Hybrid aus Black Metal und Classic Rock beziehungsweise Rock´n´Roll der Vorgänger fortführt. Mit diesem Mix sind SLEGEST, um den ehemaligen Vreid-Gitarristen und hier auch gleichzeitigen Sänger Stig Ese, besonders für Fans von Kvelertak zu empfehlen.
Entgegen des Albumtitels etablieren sie einen Sound der nach vorne geht. Die Kombination aus Eses Black Metal – Gesang und den Rock´n´Roll-Rhythmen mit melodischem Gitarrenspiel lädt zum Abfeiern ein. Der vornehmlich rotzige Sound, der immer wieder melodisch durchbrochen und vorangetrieben wird, mag zwar eingangs gewöhnungsbedürftig klingen, aber spätestens die tonangebende Gitarre des Albumhighlights „Undergangens Tankesmed“ reicht aus, um den Hörer in Bewegungslust zu versetzen. Neben weiteren Songs dieses Kalibers wie „I denn sanne flamme“ oder auch dem Opener „Blodets varme gjennom meg“ verarbeiten SLEGEST aber auch doomige Elemente in „Doedskyss“ oder stampfende Drums in „Leitar“.
Dass der musikalische Fokus deutlich mehr auf dem Roll liegt und sich der Black Metal vornehmlich in Eses Gesang äußert, untermalt auch das Musikvideo zu „Untergangens Tankesmed“: Die sonst oft gezwungene Ernsthaftigkeit des Black Metal wird hier durch Nostalgie von NES über He-Man bis John Rambo aufgebrochen und verlegt damit den Fokus in die 1980er Jahre, der Frühphase des Black Metal, blendet diesen jedoch aus und konzentriert sich auf ein popkulturelles Retro Chic. So wird mit dem eigentlichen Widerspruch von Popkultur und Black Metal gebrochen, dessen Diskrepanz lediglich die musikalische Unbekümmertheit von SLEGESTs Black´n´Roll-Gemisch visualisiert.
Mit acht Songs von insgesamt knapp 32 Minuten Länge liefern sie ein Album für kurzweilige Konzertabende, die sie auf ihrer Dezember-Tour mit Eses vorheriger Band Vreid und den finnischen Melo-Deathern von Kalmah einläuten werden. In Deutschland machen sie dabei in München und Zwickau Halt.
Von mir gibt es dafür 7 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracks:
01 – Blodets varme gjennom meg
02 – Undergangens Tankesmed
03 – Maler lys I moerketid
04 – Det brenne I glaasi
05 – I den sanne flamme
06 – Doedskyss
07 – Leitar
08 – Den onde sirkel
Line – Up:
Vocals, Guitars – Stig Ese
Guitars – Sven Roger
Bass – Håvard Ese
Drums – Anders Christian
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