Slipknot – We Are Not Your Kind

© Slipknot

Geschrieben von Michi Winner
Band: Slipknot
Album: We Are Not Your Kind
Genre: Alternative / Nu Metal
Plattenfirma: Roadrunner Records
Veröffentlichung: 09. August 2019

Eigentlich mag ich Slipknot ja gar nicht so wirklich. Ich bevorzuge normal Corey Taylors zweite Band Stone Sour. Slipknot ist mir oft eine Spur zu harsch, dennoch konnte ich dem Angebot die neue Platte zu rezensieren nicht widerstehen.

Nach dem Intro geht es mit „Unsainted“ richtig los und ich bin erstaunt. Ich fühle mich hier viel mehr an Stone Sour erinnert, als ich es von meinen bisherigen Erfahrungen mit Slipknot kenne. Besonders die gesungenen Parts verstärken diesen Eindruck, aber keine Sorge, Corey kann auch anders und zeigt dies auch. Er hat weiß Gott keine Flasche Weichspüler verschluckt. Während ich noch so über die „sanfteren“ Töne nachdenke, fällt mir der Blick meines neuen Kollegen auf, der bisher tapfer alles was ich so an Musik im Büro laufen hatte über sich ergehen lies. Mit Slipknot scheine ich allerdings die Grenze der Allgemeinverträglichkeit überschritten zu haben. Schade, ich hatte mich mit „Birth Of The Cruel“ gerade so schön entspannt zurück gelehnt.
So ganz mag ich mit diesem sehr verträglichen Sound und den marzialisch anmutenden Masken aber noch nicht konform gehen. Da war doch schon mal mehr Aggression und Härte?! „Nero Forte“ startet da doch vielversprechend, aber die choralen Lines machen viel davon auch zunichte, ist zwar gut gemacht, aber wirkt trotzdem für Slipknot arg angepasst. Mit „Liar’s Funeral“ gibt es auch noch eine Ballade oben drauf, die mich auch an das letzte Stone Sour Album denken lässt. Nun ja, Ballade im klassischen Sinne trifft es nicht ganz, aber auf jeden Fall nach den Maßstäben des Nu Metal.
Meine Irritation verstärkt sich noch bei „Spiders“. Mal abgesehen vom Titel finde ich diesen Track auch durch den massiven Einsatz von Synths zum Abgewöhnen. Dazu noch ein so relaxter Groove, dass ich auch jedes x-bliebige Singer/Songwirter-Album hören könnte. Zum Glück geht es mit „Orphan“ back to the roots und Corey brüllt sich die Seele aus dem Leib, so wie es sein soll.

Bei 14 Tracks gibt es ja immer eine Menge Möglichkeiten sich zu verwirklichen und ich finde die Mischung hier auf jeden Fall gelungen. Dennoch frage ich mich ein wenig wo der große Unterschied zwischen Stone Sour und Slipknot noch liegen soll. Auf jeden Fall ist dieses Album für eine breitere Hörerschaft ausgelegt als die alten Werke. Das muss man nicht gut finden, aber wie zu Beginn erwähnt, hatte ich mit den alten Songs von Slipknot ja nicht viel anfangen können.

Von daher gibt es von mir 8 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Trackliste:

  1. Insert Coin
  2. Unsainted
  3. Birth Of The Cruel
  4. Death Because Of Death
  5. Nero Forte
  6.  Critical Darling
  7. Liar’s Funeral
  8. Red Flag
  9. What’s Next
  10. Spiders
  11. Orphan
  12. My Pain
  13. Not Long For This World
  14. Solway Firth

Line-Up:

Corey Taylor: Gesang
Jay Weinberg: Schlagzeug
Sid Wilson: DJ
Shawn Crahan: Perkussion
Alex Venturell: Bass
Jim Root: Gitarre
Craig Jones: Sampling
Mick Thompson: Gitarre

 

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