Geschrieben von Marco Gräff
Band: Slow
Album: Abimes I
Genre: Funeral Doom Metal
Plattenfirma: code 666 / Aural Music
Veröffentlichung: 08.12.2023
Lagen zwischen den bisherigen Alben maximal zwei Jahre, hat sich die belgische Funeral Doom Band SLOW für ihr neuestes Werk nun vier Jahre Zeit gelassen. Neben einem neuen Logo scheint das Duo nun auch ein etwas anderes Konzept zu verfolgen. Allerdings nicht musikalisch.
Waren die sechs bisherigen Alben von I bis VI durchnummeriert, denen dazu ein klassischer Albumname angehängt wurde, hört das siebte Album auf den Namen ABIMES I. Man darf also davon ausgehen, dass noch weitere ABIMES Alben folgen. Ganze vier Songs zieren die 44 Minute lange Scheibe. Ganz so, wie man SLOW kennt. Atmosphärisch anmutender Funeral Doom Metal der ganz langsamen Sorte. Mit Gefühl und Tiefgang.
Wie schon bei den Alben zuvor, komme ich nicht umhin zu erwähnen, dass diese Art des Doom nicht wirklich gute Laune verbreitet. Aber ist sie deshalb gleich deprimierend? Auch nicht wirklich. Viel mehr drückt sie in den richtigen, emotionalen Momenten bei den Hörern aufs Gemüt. Bei einigen zum positiven, bei den anderen zum negativen. Ich für meinen Teil kann damit sehr gut leben. Besonders an verregneten, nebligen Herbsttagen wird aus einem lazy Sunday ein cozy Sunday.
Wer unaufmerksam zuhört wird nicht lange Spaß an ABIMES I haben. Zu schnell ermüdet das schleppend langsame und dröhnende Soundgebilde den Hörer. Lässt man die emotionalen Songs aber mal sacken, erkennt man die Schönheit des Funeral Doom. Verzweiflung grandios in epische Klanglandschaften verpackt. Beste Beispiele sind die beiden Songs Abyss und Collapse. Letzterer gibt gegen Ende sogar mal kurz „Gas“, Death (Doom) Metal dringt in die Ohren.
Nach einem eher schwächeren Album 2018, haben sich SLOW wieder gefangen und zeigen wie schön traurig, aber dennoch episch melodisch Funeral Doom voller Atmosphäre sein kann. Sollte man sich mal anhören. In aller Ruhe.
von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – Implode
02 – Barren
03 – Abyss
04 – Collapse
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