Smoking Martha – Universe

(C) Smoking Martha

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Smoking Martha
Album: Universe
Genre: Rock
Plattenfirma: Xelon Entertainment
Veröffentlichung: 03.12.2021

Vor drei Jahren waren SMOKING MARTHA so etwas wie eine kleine Überraschung im großen Wust der wöchentlichen Veröffentlichungen, schließlich war ihr Mix aus Pop und Hardrock eher unerwartet für ein Band von Down Under – zumindest für mich. Nun schicken sich die vier Australier:innen an, mit ihrer neuen Scheibe „Universe“ an die positiven Resonanten ihres Debüts anzuknüpfen.

Der schwungvolle, leicht schräge Opener „Good Girls“ ist kaum in den Gehörgängen angekommen, da ist er auch schon wieder zu Ende. Über die „Lalalalalalalala“ Gesänge im Refrain kann man sicherlich geteilter Meinung sein, aber das Teil rockt dennoch irgendwie. Letzteres trifft definitiv auch auf „Only Love“ zu, wobei sich die Band beim Chorus ein wenig zurückhält, nur um im Mittelteil mit einigen sperrig wirkenden Gitarrenläufen so richtig aufzudrehen, ehe der Song schwungvoll zum Ende kommt. „I Tried“ wird von seinen Stimmungswechseln getragen, die Nummer startet eher melancholisch, nur um dann in einen rockigeren Part überzugehen. Eine Gänsehaut Hookline tut ihr übriges, um den Song das Prädikat „herausragend“ zu verleihen.

Das getragene „Wonderful Happiness“ wandelt in den ersten zwei Strophen auf bluesigen Pfaden mit leichtem Pop Anstrich, ehe mit dem Solo im Mittelteil die Gitarren das Kommando übernehmen und den Song nochmal ordentlich nach vorne treiben. „Liquid Sunshine“ bewegt sich zwar in eher gemäßigtem Tempo, das Einstiegsriff wird im Chorus abermals aufgegriffen und untermalt eine tolle Melodielinie, die sicherlich zu den Besten der Scheibe gehört. Dezente Blues-Klänge und rauchiger Gesang bestimmen „Intermission“ und sorgen nicht nur für eine sehr chillige Atmosphäre, sondern – wie es sein Name schon sagt – für einen Break im Hörfluss.

Ein treibender Rhythmus und dezente Akustik Gitarren nehmen die entspannte Stimmung des Vorgängers auf und verleihen „Neon Lights“ in rund zwei Minuten ein Easy-Listening Gefühl. Bei „Ghost“ bringen die Aussies endlich den Rock zurück, auch wenn hier nicht das ganz dicke Brett gebohrt wird. Dennoch geht der Refrain gut ins Ohr und die Riffs in die Beine. „It’s A Lie“ wird von einem Western-Sound eingeläutet, nur um kurz danach wieder in moderne Sphären einzutauchen. Der Track kommt zwar etwas behäbig daher, groovt dafür aber umso mehr, ehe dieser nach der Hälfte deutlich an Dynamik zulegt, eher er wieder in seine ursprüngliche Schwerfälligkeit zurückfällt. Vielleicht nicht unbedingt der eingängigste Song des Albums, aber auf jeden Fall ein Stück mit Entwicklungspotential.

Würde man mich nötigen, einen Über-Track auf „Universe“ zu benennen, so würde meine Wahl ohne eine Sekunde zu zögern auf „In The Shadows“ fallen, einem gefühlvollem Midtempo Track mit Monster Chorus, der zwischen knackigen Riffs und zurückgenommenen Strophen wandelt. Da könnte sogar Gwen Stefani mit ihrer Truppe glatt neidisch werden. Dagegen verblasst das nachfolgende Stück „Wild & Free“ schon ein wenig, dass nicht ganz so wild daherkommt wie sein Titel es suggeriert, aber immerhin mit einem locker-flockigen Groove punkten kann. Beim abschließenden Titeltrack wird Tashas Gesang nur von Akustik Gitarren getragen und sorgt für eine emotional-eindringliche Stimmung, welche das Album auf beindruckende Weise beendet.

SMOKING MARTHA setzen den auf „In Deep“ eingeschlagenen Weg fort und überzeugen mit einem rundum gelungen, vielschichtigen Rock-Album, das trotz oder gerade wegen seiner Versatilität auch eher konservative Rock-Fans ansprechen dürfte. Mich haben sie jedenfalls überzeugt.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:

  1. Good Girls
  2. Only Love
  3. I Tried
  4. Wonderful Happiness
  5. Liquid Sunshine
  6. Intermission
  7. Neon Lights
  8. Ghost
  9. It’s A Lie
  10. In The Shadows
  11. Wild & Free
  12. Universe

Line Up:

Tasha D: Gesang
Mick Broome: Gitarre
Matty Mulheran: Bass
Jordy Poynter: Drums

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