Geschrieben von: Stefan Lorenzen
Band: Sodom
Album: Tapping the Vein (Re-Release)
Genre: Thrash Metal
Plattenfirma: BMG Rights Management
Veröffentlichung: 15.11.2024
SODOM! Eine Band die wohl keiner weiteren Vorstellung bedarf und wohl so ziemlich jedem deutschen Metal Jünger ein Begriff sein dürfte. Auch wenn es, wie in meinem persönlichen Fall, nur der Name ist. Ich bin kein Sodom Fan und habe keinerlei Songs der Band gehört. Als mich die Anfrage zur Rezension von Kollege Jörg erreichte, stimmte ich dem zu und musste mich im Vorfeld dann erstmal mit der Band vertraut machen und recherchierte dementsprechend.
Warum also ein Re-Release zu dem Album? Das Album gilt wohl in Fankreisen als echter Klassiker. Mir lag ein Teil der Deluxe-Edition vor. Und zwar das Album Remastered, in der Redux Version, die von Andy Brings gemixt wurde und eine live Aufnahme eines Konzertes in Japan. Die Remastered Version passt das Gewand an die zeitlichen Gegebenheiten an und lässt die Uraufnahme sonst unberührt. Die Redux Version von Andy Brings soll dem Hörer das Gefühl vermitteln mitten im Proberaum bei den Aufnahmen dabei zu sein. Und die mir vorliegende Live-Aufnahme ist eine von drei die der Box mit beiliegen. U.a. gibt es dort auch eine Aufzeichnung des letzten Konzertes welches Chris Witchhunter für Sodom gespielt hat in Köln.
Was gibt es jetzt zu dem Album zu sagen, das man vorher noch nie gehört hat? Schon der Opener „BODY PARTS“ haut einen direkt um. Mit einem atemberaubenden Riff pflügt der Song einem durch den Gehörgang. „SKINNED ALIVE“ knüpft dort nahtlos an und macht keine Kompromisse. Etwas grooviger wird es zu Beginn von „ONE STEP OVER THE LINE„. Hier wird das Tempo bzw. shredding merklich gedrosselt. Erinnert einen teilweise vom Sound her an SEPULTURA zu „Beneath the Remains“ Zeiten. Immer wieder tobt Andy sich mit coolen Solis aus.
Bei „BULLET IN THE HEAD“ hört man den punkigen Einfluss von Andy Brings merklich heraus. Woher das Death-Metal artige in „THE CRIPPLER“ kommt, kann sich die Band selber nicht mal erklären. Ergab sich so im Studio. Die erste rein deutsche Nummer auf einem Album gibt es auch auf diesem Album zu hören. Mit „WACHTURM“ wird ein kleiner Seitenhieb in Richtung einer religiösen Gruppierung ausgeteilt. Der Song erinnert stark an MOTÖRHEAD und groovt ordentlich.
Im letzten Drittel des Albums gibt es wieder ordentlich auf die Fresse. Angefangen mit „BACK TO WAR„, das wieder das Gaspedal voll durchtritt, bis zum letzten Song „REINCARNATION„, das wieder sehr Death Metal artig wirkt und zu Beginn etwas an SLAYER erinnert. Den meisten Fans erzählt man hier sicherlich nichts Neues. Aber für mich als Neuling des Sodom Universums war das schon durchaus ansprechend.
Bei der erwähnten Redux Version bekommt man die gleichen Songs serviert nur mit einem anderen Ansatz, wie die Songs zu hören sind. Gitarre etwas zurückgeschraubt und die Drums etwas mehr in den Vordergrund. Man sollte dort mit dem Gedanken ans Hörerlebnis gehen, dass Andy versucht hat jedes Instrument „hörbar“ zu machen. Dabei galt es nicht alles glatt zu polieren, sondern auch kleine Fehler, Einzähler und dergleichen in der Aufnahme zu belassen. Als wäre man mit im Raum.
Die „Live aus Japan“ Aufnahme ist soundtechnisch hervorragend und lichtet den ganzen Katalog Sodoms zu dieser Zeit passend ab. Neben dem Klassiker „AGENT ORANGE“ sind auch andere hervorragende Songs wie „SHELLFIRE DEFENSE„, „WACHTURM“ oder das Bryan Adams Cover „KIDS WANNA ROCK“ dabei. Auch hier gibt es nichts zu meckern.
Alles in allem bekommt der Re-Release von mir 8 von 10 Hellfire-Punkten.
TRACKLIST (ALBUM)
01 Body Parts
02 Skinned Alive
03 One Step over the Line
04 Deadline
05 Bullet in the Head
06 The Crippler
07 Wachturm
08 Tapping the Vein
09 Back to War
10 Hunting Season
11 Reincarnation
TRACKLIST (LIVE IN TOKYO)
01 Sodomy and Lust
02 An Eye for an Eye
03 One Step over the Line
04 Deadline
05 Agent Orange
06 Skinned Alive
07 Shellfire Defense
08 The Crippler
09 Bullet in the Head
10 Wachturm
11 Body Parts
12 Kids wanna Rock
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