Soilwork – Verkligheten

© Soilwork

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Soilwork
Album: Verkligheten
Genre: Modern Metal / Melodic Death Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 11.01.2019

 

SOILWORK gehören neben ‚In Flames‘, ‚At The Gates‘ und ‚Dark Tranquillity‘ zu den stilprägenden Bands des schwedischen Melodic Death Metals. Von diesen vier ist wohl nur noch ‚At The Gates‘ die Band, die diesen ursprünglichen Stil zelebriert. Und ähnlich wie es ‚In Flames‘ spätestens seit „A sense of purpose“ tun,  driften SOILWORK ebenfalls immer mehr weg vom traditionellen Melodic Death hin zum Modern Metal.

Schon früh brachten SOILWORK mit Sänger und Bandkopf Björn „Speed“ Strid klare Vocals in ihren Sound mit ein, der heute neben den Keyboards ein deutliches Merkmal der Schweden ist. Für meine Begriffe auch oft zu viel des Guten. VERKLIGHETEN, das elfte Studioalbum der seit 1997 agierenden Band, geht erneut weiter neue, zum Teil überraschende Wege. Schon der Titelsong, der als instrumentales Intro fungiert, lässt ein paar Fragezeichen aufkommen, finden sich doch Westernelemente im Song. Fehlen nur noch die umherwehenden Büsche und die Staubwolken…

Doch direkt mit ARRIVAL wird man wieder auf den Boden zurückgeholt. Einer der wenigen geradeaus gehenden Songs, und gefällt zu Beginn mit gnadenlosen Blast Beats und Black Metal Riffs. Ins ähnliche Horn stoßen WHEN THE UNIVERSE SPOKE und NEEDLES AND KIN. Dazwischen kommen immer wieder etwas ruhigere, ja schon rockige Songs, die viel näher am klassischen Metal sind als am traditionellen Melo Death.

BLEEDER DISPOILER oder THE WOLVES ARE BACK IN TOWN (echt schräg) lassen schon deutlich die Nähe zu ‚The Night Flight Orchestra‘ erkennen, die AOR-Supergroup um Sänger Strid, die gerade einen wahren Hype erlebt. Diese Songs bieten groovigen, modernen Metal, mit klassischen Melodien und neben den harten Shouts viele klare Vocals. THE WOLVES… doppelt beide Gesangsstile im Laufe des Songs dann auch noch. Man kann beiden Songs eine gewisse „cheesyness“ nicht absprechen.

Auf die Spitze treibt es meiner Meinung nach THE NURTURING GLANCE. Als würden SOILWORK versuchen einen Song von ‚Bullet‘ oder ‚Accept‘ zu covern und im Refrain sich an Power Metal Größen wie ‚Startovarius‘ und Co. zu versuchen. Irgendwie will das Stück nicht dazwischen passen. Die cleanen Vocals nehmen deutlich die Härte raus und man glaubt nicht, dass es hier eigentlich um eine Melodic Death Metal Band geht. Oder spielen hier doch sogar ‚Lordi‘? Die einen mögen das Kreativ nennen, ich runzel nur die Stirn.

Wer auf jüngere ‚In Flames‘ Songs steht, dürfte viel Spaß mit STÅLFÅGEL haben. Leichte Core-Elemente , moderne Elektrosounds und groovige Rhythmen, dazu Shouts und Klargesang im bekannten Stil. Ist das die Zukunft des schwedischen Metal? Ich hoffe mal nicht. Doch es gibt auch die klassischen Momente, in denen die gute alte Zeit aufblitzt. Das beginnt mit WITAN geht über THE AGELESS WHISPER und findet in NEEDLES AND KIN seinen Höhepunkt. Zugleich meine drei Anspieltipps für das Album. Abschließend gibt YOU AQUIVER den rockig groovigen Rausschmeißer.

Wer die letzten Alben von SOILWORK mag, wird VERKLIGHETEN lieben. Alle die traditionell orientiert sind, werden auch hier wieder genug Gründe zum meckern finden. Das Album ist ein sehr abwechslungsreiches, mit vielen Zitaten gespicktes Album, das weit mehr bietet als Melodic Death Metal. SOILWORK interpretieren erneut das Genre neu und werden auch in Zukunft weiter für Überraschungen sorgen. Wer sich live davon überzeuge möchte, aktuell sind die Schweden als Co-Headliner mit ‚Amorphis‘ in Europa unterwegs.

von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Verkligheten 1:44
02 – Arrival 3:47
03 – Bleeder Despoiler 3:36
04 – Full Moon Shoals 4:46
05 – The Nurturing Glance 5:24
06 – When The Universe Spoke 5:22
07 – Stålfågel 4:25
08 – The Wolves Are Back In Town 3:24
09 – Witan 3:48
10 – The Ageless Whisper 5:01
11 – Needles And Kin 4:57
12 – You Aquiver 4:03

 

Line-Up:

Björn „Speed“ Strid – vocals
David Andersson – guitars
Sylvain Coudret – guitars
Bastian Thusgaard – drums
Sven Karlsson – keys

 

Weitere Infos:

Facebook
Homepage
Nuclear Blast

 

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