Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Solitary Sabred
Album: Temple Of The Serpent
Genre: US Power Metal
Plattenfirma: Vinyl Store
Veröffentlichung: 15.12.2023
Die aus Zypern stammende Formation SOLITARY SABRED bereichert bereits seit dem Jahr 2000 die Metal Welt und dürfte zu den wenigen Bands gehören, die bereits vor ihrem offiziellen Studio-Debüt eine Live EP (2008) veröffentlicht haben. Die Band, die bereits mit Manilla Road, Helstar, Jag Panzer, Metal Church und Sabaton die Bühne geteilt hat, führt auf Album Nummer vier den bereits bei ihren zuvor aufgenommenen Scheiben gewählten konzeptionellen Ansatz konsequent fort. „Ein König, der sich nach Göttlichkeit sehnte und den Untergang der sumerischen Reiche herbeiführte. Das war der historische Funke der Inspiration, den wir zu unserem eigenen mythologischen Wandteppich zusammenfügten. Der rote Faden war wie immer klassischer, US-orientierter Heavy/Epic Metal!“.
Eröffnet wird die Scheibe von „Echoes From The Tomb“, einem knapp zweiminütigen Intro, bei dem mit Ausnahme einer merkwürdigen Sprach-Sequenz nicht viel passiert und ich mich frage, ob ich das Ganze nun als unheilvolle Einführung oder doch als grenzdebilen Nonsens abhaken soll. Zum Glück folgt kurz darauf mit „The Skeleton King“ der erste „echte“ Track. In gerade mal drei Minuten brettern die Zyprioten in bester US Metal Manier durch die Botanik, bei dem vor allem der ausdrucksstarke Gesang Asgardlords genauso nachhaltig in Erinnerung bleibt wie sein…nennen wir es mal diskutabler Künstlername.
„Spectral Domain“ pendelt zwischen verschlepptem Banger und aggressiveren Passagen und klingt wie eines der Frühwerke von Iced Earth. „Bound By The Lich“ erweist sich als echter Nackenbrecher, Frontturner Asgardlord begibt sich stimmlich auf King Diamond Pfade und wechselt zwischen höchsten, quietschenden Tönten und tiefen Stimmlagen und das verspielte Solo hat eindeutig einen europäischen Einschlag. Nach dem theatralischen Intermezzo „Lament“ erzeugt „Flight Of The Banshee“ wieder ordentlich Druck, der Song variiert – nicht zum erstem Mal – zwischen mittlerem Galopp und speedigen Passagen und präsentiert einen vergleichsweise leicht zugänglichen Chorus.
„The Undead Cry For Vengeance“ könnte man oberflächlich betrachtet als weiteren Midtempo Stampfer abhaken, aber die Band bringt nicht nur eine gehörige Portion Theatralik mit ein, sondern überrascht ebenso mit einem fast schon proggigen Gitarren-Solo wie mit dem gedoppelten, etwas schräg anmutenden Gesang in der Bridge. „Lord Of Ganzer“ ist zwar alles andere als eine Ballade, dennoch gibt sich diese an sich knackige Metal Nummer vergleichsweise handzahm, soweit es die vorherigen Stücke betrifft. Der eingeschobene Erzählpart sorgt für einen gehörigen Schuss Epik, ehe der Song gegen Ende förmlich explodiert.
Was sein Vorgänger schon ansatzweise zelebrierte, vollzieht „Reaper Of Kur“ dann endgültig, denn der Song ist nichts anderes als sechs Minuten purer Epic Metal mit einer geradezu hypnotischen Melodielinie. Und wenn ich ehrlich bin gefällt mir diese Seite von SOLITARY SABRED noch ein wenig besser als die speedigen Nummern. Vielleicht sollte die Band ernsthaft darüber nachdenken, künftig diesen Stil häufiger zu pflegen. „Gates Of Namtar“ verfügt über einen ähnlichen Ansatz, gesanglich fühle ich mich an manchen Stellen an David DeFeis erinnert, während mir beim Refrain samt des untermalenden Licks Maidens „The Nomad“ in den Sinn kommt. In Mittelteil bricht die Band mal aus dem vorherrschenden Tempo aus und beendet das Album dank des Erzählers so wie es begonnen hat.
Freunde des US orientierten Power Metals der Marke Jag Panzer, Helstar oder Omen dürften an „Temple Of The Serpent“ ihre Freunde haben. Bei mir persönlich trifft diese Mischung aus wuchtigem Power – und Epic Metal definitiv auf Gegenliebe, auch wenn – wie erwähnt – der Epic Anteil durchaus höher hätte ausfallen dürfen und mit Blick auf die Hooks sicherlich noch Luft nach oben ist.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Echoes From The Tomb
- The Skeleton King
- Spectral Domain
- Bound By The Lich
- Lament
- Flight Of The Banshee
- The Undead Cry For Vengeance
- Lord Of Ganzer
- Reaper Of Kur
- Gates Of Namtar
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