Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Sonata Arctica
Album: Acoustic Adventures – Volume One
Genre: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Atomic Fire Records
Veröffentlichung: 21.01.2022
SONATA ARCTICA haben es in ihrem mehr als zwei Dekaden andauernden Bestehen geschafft, innerhalb ihres Genres so etwas wie einen eigenen, unverwechselbaren Signature-Sound zu kreieren, der sie aus der breiten Masse hervorhebt. Dabei haben die Finnen so manchen Klassiker abgeliefert, der auch heute noch beständiger Teil meiner Playlists ist. Umso interessanter ist nun der (zugegeben nicht ganz neue) Einfall, eine Auswahl dieser Songs in einem neuen Gewand zu präsentieren. Die Initialzündung zu „Acoustic Adventures – Volume One“ lieferte die Acoustic Adventures Tour im Jahr 2019, die positiven Reaktionen der Fans brachten die Band auf die Idee, die hierfür um-arrangierten Stücke für ein bzw. zwei Alben aufzunehmen und zu veröffentlichen.
Ein Blick auf die Trackliste birgt keine wirklichen Überraschungen, das Album enthält eine wie ich finde gelungene Auswahl aus dem rund zwanzigjährigen Schaffen der Band. Einzige Ausnahme – wenn man so will – ist das vorab veröffentlichte „The Rest Of The Sun Belongs To Me“, welches seinerzeit lediglich als Bonustrack auf der Japan-Edition von „Winterheart’s Guild veröffentlicht wurde und damit vielleicht nicht jedem geläufig ist (obwohl ich mir das bei eingefleischten Fans nicht vorstellen kann).
Obwohl der Albumtitel es suggeriert, haben SONATA ARCTICA auf „Acoustic Adventures…“ nicht einfach nur E-Gitarren und Keyboards durch Akustik Gitarren und Piano ersetzt. Vielmehr haben die Finnen ihre Songs schlichtweg neu interpretiert, so dass sich einige Tracks – abgesehen vom Tempo – doch gehörig von den Original Versionen unterscheiden. „For The Sake Of Revenge“ erhält dank des teils sehr zerbrechlich wirkenden Gesangs eine eher melancholische Note, während das mit Banjo und Hammondorgel unterlegte „A Little Less Understanding“ schon fast nach einer Country/Folk Nummer klingt. „Don’t Say A Word“, „Paid In Full“ und „Wolf & Raven“ brechen aus der ansonsten vorherrschenden Wohnzimmer-Romantik aus und sorgen mit ihrer Dynamik für willkommene Abwechslung. Bei letztgenanntem muss man zudem die Arbeit von Keyboarder Henrik „Henkka“ Klingenberg hervorheben, der hier wie ein Irrwisch über das Piano hinwegfegt. Der manchmal etwas sehr theatralisch ausgefallene Gesang von Tony Kakko („Don’t Say A Word“, „The Wolves Die Young“, „Wolf & Raven“) bleibt hingegen Geschmacksache.
„Acoustic Adventures – Volume One“ ist ein gelungenes Acoustic-Album, nicht mehr und nicht weniger. Einige Songs funktionieren im neuen Gewand sehr gut, mit anderen hingegen mag ich mich nicht hundertprozentig anfreunden, da sind mir die regulären Versionen dann doch lieber. Gute Unterhaltung bietet die Scheibe aber allemal. Schade nur, dass kein einziger Song vom großartigen Debüt „Ecliptica“ den Einzug in die Trackliste geschafft hat, aber da im kommenden Herbst ein zweiter Teil dieser akustischen Abenteuerreise folgen soll, besteht ja noch Hoffnung!
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- The Rest Of The Sun Belongs To Me
- For The Sake Of Revenge
- A Little Less Understanding
- Alone In Heaven
- Tallulah
- Don’t Say A Word
- As If The World Wasn’t Ending
- Paid In Full
- Tonight I Dance Alone
- The Wolves Die Young
- Wolf & Raven
- On The Faultline
Line Up:
Tony Kakko: Gesang
Elias Viljanen: Gitarre
Pasi Kauppinen: Bass
Henrik „Henkka“ Klingenberg: Keyboards
Tommy Portimo: Drums
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