Sorcerer – Lamenting of the innocent

© Sorcerer

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Sorcerer
Album: Lamenting of the innocent
Genre: Epic Doom Metal
Plattenfirma: Metal Blade Records
Veröffentlichung: 29.05.2020

 

Mein Album des Jahres 2017 war ohne Zweifel „The crowning of the Fire King„. Ganz klar ein 10-Punkte-Album und ein Werk für die Ewigkeit. Da waren die Erwartungen an die neue Scheibe von SORCERER natürlich exorbitant hoch. Nun liegt es also vor mir. Das mit Spannung erwartete dritte Album der schwedischen Epic Doom Meister; LAMENTING OF THE INNOCENT.

Und wie so oft, wenn man hohe Erwartungen hegt und pflegt, wird man erst einmal enttäuscht. Schon beim Albumcover kamen Fragen auf. Das wirkte auf mich nicht wie ein typisches Doom Cover wie es das Debüt „In the shadow of the inverted cross“ hatte. „Fire King“ hatte streng genommen auch kein typisches Genre Cover, hatte aber seinen düsteren Charme. Nun, das neue Cover? Wirkt auf mich wie von einem Power Metal Album. Aber es passt zur Thematik.

SORCERER nehmen sich „Die Inquistion“ zur Brust und vertonen es ganz in ihrer eigenen Art und Weise. „Der Albumtitel selbst ist ein Hinweis auf die Inquisition und Hexenwahnsinn, sowohl aus der Sicht eines normalen Menschen, als auch aus Sicht der Kirche, und auf das Wehklagen, das in einer Zeit großer Unterdrückung und Terrorisierung stattfand.“ (so der offizielle Pressetext). Auch kein wirklich neues Thema und schon oft genug in allen möglichen Varianten ausgelutscht. Doch wenn die Schweden etwas in die Hand nehmen, dann wird immer was Gutes daraus. Das kann ich schon mal vorweg nehmen.

Das mit dem neuen Bassisten Justin Biggs ein wenig frischer Wind wehen würde war vorstellbar aber nicht unbedingt zu erwarten. So mischen sich z. B. auf der neuen Platte erstmals Growls unter die ansonsten glasklaren und überragenden Vocals von Anders Engberg. Was dem Gesamten absolut gut zu Gesicht steht, und ohne dabei in die Death Doom Ecke abzudriften. Auch soundtechnisch hat sich die Band ein wenig geöffnet. Klassischer Metal und auch etwas Rock findet sich wieder, doch zum Glück bleiben die epischen und doomigen Elemente in der Oberhand.

Das können SORCERER einfach perfekt. Epische Melodien zaubern und traumhafte, hymnische Refrains. Das beweisen neben dem sehr starken Titeltrack auch das schleppend, groovende Age of the damned. Deliverence überrascht mit einem großartigen Gastsänger. Kein Geringerer als Johan Langquist von ‚Candlemass‘ gibt sich als Co-Star die Ehre und veredelt den ruhigen, balladesken Song mit seiner unverkennbaren Stimme. Die Vorabsingle The Hammer of the witches steht stellvertretend mit Institoris für den neuen Sound. Heavy, kraftvoll mit dezenten Growls und zum Mitsingen.

Condemned ist dann auch noch so ein episches Brett, bei dem die Riffs Gänsehaut erzeugen. Neben dem großartigen Gesang des Anders Engberg. Man kann es auch heute nicht oft genug sagen. Der Mann ist ein Segen für die Band. Was bei Condemned zusätzlich für Begeisterung sorgt sind die Rhythmuswechsel. Zwischen den schleppenden Doompassagen gibt es rockige Parts zum Headbangen und natürlich Gitarrensoli zum mit der Zunge schnalzen. Dance with the devil fällt dagegen für meinen Geschmack etwas stärker ab.

Die Schlussnummer (der regulären Albumversion) gefällt dann wieder deutlich besser. Nach einem proggigen Gitarrensolo startet die Nummer ganz typisch durch und klingt auch irgendwie wie, als stamme der Song noch vom vorigen Album. Dass es hinten raus sogar noch einmal heavy und leicht bombastisch wird überrascht nur zu Beginn. Auf jeden Fall setzt Path to perdition einen würdigen Schlusspunkt hinter die vergangenen 60 Minuten.

Tja, und dann ist es vorbei. LAMENTING OF THE INNOCENT ist am Ende dann doch noch das erwartet starke Album geworden. Wenn in seiner Gesamtheit auch nicht so stark wie der direkte Vorgänger „The crowning of the Fire King“, aber denoch gut genug um am Ende des Jahres wieder recht weit vorne in den Jahresbestenlisten zu stehen. Auf SORCERER ist auch 2020 Verlass. Hier darf man blind zugreifen!

von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Persecution (intro)
02 – The Hammer of Witches 
03 – Lamenting of the Innocent
04 – Institoris
05 – Where Spirits Die
06 – Deliverance 
07 – Age of the Damned
08 – Condemned
09 – Dance with the Devil 
10 – Path To Perdition
11 – Hellfire (*bonus track for the Digi)

 

Line-Up:

Anders Engberg – vocals
Kristian Niemann – guitars
Peter Hallgren – guitars
Justin Biggs – bass
Richard Evensand – drums

 

Weitere Infos:

Homepage
Facebook

 

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.