Soulimage – Human Kind Animal Mind

© Soulimage

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Soulimage
Album: Human Kind Animal Mind
Genre: Dark Rock
Plattenfirma: Echozone
Veröffentlichung: 31. Mai 2019

Soulimage wurde schon 2006 von Robert Eberl gegründet. Dieser ist auch Konstante und die namensgebende Seele des Projektes, denn ansonsten gehören oder zumindest gehörten Besetzungswechsel von Anfang an dazu. 2016 folgte schließlich das Debütalbum „The Whole Universe“, mit dem man dann nach 10 Jahren auch endlich diesen Meilenstein abhaken konnte. Für ihr zweites Album versprechen Soulimage nun mehr Elemente aus dem Heavy Metal und Gothic Rock in ihrem Sound. Da „Human Kind – Animal Mind“ allerdings mein erster Kontakt mit den Dark Rockern ist, kann ich mir zu diesem Punkt kein Urteil erlauben und muss gestehen, dass mich die Scheibe auch nicht wirklich animiert hat, meinen diesbezüglichen Wissenstand zu erweitern.

Soulimage malen mit der Genre-typischen Instrumentierung inklusive massiven Einsatzes von Synthesizern unaufgeregte, teils leider monochrome, musikalische Landschaften, die zu selten und nicht immer angenehm unterbrochen werden. In die Kategorie unangenehm fällt auf jeden Fall das Intro „Time“, welches an das Ticken einer Zeitbombe erinnert. Somit sollte es auch unangenehm rüberkommen und fungiert hier gleichzeitig als Menetekel für die kommenden Botschaften, denn Soulimage befassen sich mit dem Wandel der Welt und der Entscheidung zwischen Licht und Dunkelheit. „Human Kind“ legt dann gleich mit den typischen Synthie-Läufen und Wave-typischen Drums los und zieht dies ohne größere Ausschläge in der Amplitude über 5 Minuten Spieldauer durch. Der zwar druckvolle, aber nicht sehr abwechslungsreiche musikalische Unterbau tritt dabei deutlich hinter den überdominanten, oft theatralisch angelegten Gesang zurück. Diese leicht ermüdenden Markenzeichen ziehen sich leider durch so einige der folgenden Songs.
Auch „Blind“ zieht seinen einmal gewählten Ansatz konstant in Überlänge durch, ist zwar vom Grundsatz her lebhafter und rockiger angelegt, aber spätestens ab Minute 3 denkt man so langsam „nun ist aber gut“. Markante Kontrapunkte zum erneut dominierenden Gesang setzt hier nur das eingestreute Geige-Spiel, welches kreativ dagegenhält. Dies bekommt das Gitarren-Solo leider nicht so schön hin.

Bei „Break The Silence“ kommt endlich auch der angekündigte Heavy Metal zum tragen, die Instrumentallinien agieren ebenbürtig zum Gesang, lediglich in den Synthie-Passagen verfällt man in die alten, schwachen Muster. Die Ballade „A Real Good Place“ erweist sich dann als herausragender Song des Albums, denn hier passt endlich alles. Die Geige fesselt im Wechsel mit dem Gesang die Aufmerksamkeit, es gibt zahlreiche eingängige Parts und das Ganze fühlt sich stimmig und lebendig an. Endlich ist der Knoten geplatzt und der Rest des Albums präsentiert sich doch etwas interessanter. „Children Of Tomorrow“ ist eine schnelle, druckvolle Rock-Nummer, bei der die Shouts (?) den guten Eindruck leider etwas ruinieren, die aber ansonsten Assoziationen zu David Bowie-Stücken weckt und durchaus Spaß macht. Damit ist der Punkt Ohrwurm auch endlich abzuhaken. „Soma“ vereint dann in überlangen 9 Minuten das Gute wie das Schlechte und hätte zumindest mir in kürzerer Fassung deutlich besser gefallen.

Insgesamt ist das zweite Album von Soulimage eine der Scheiben, bei denen ich mich zukünftig auf das Rauspicken der Rosinen beschränken werde, denn in der Gesamtheit ist mir die Gleichförmigkeit innerhalb der Tracks zu dominant. Oft fehlt es an den entscheidenden catchy Parts und die Synthies verwischen zu sehr die Konturen, nur wenn Icebreaker wie fette Metal-Riffs ausgepackt werden, sitzt die Mischung richtig.

Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire-Punkten.

Trackliste:
01. Time (Intro)
02. Human Kind
03. Blind
04. Break The Silence
05. A Real Good Place
06. Children Of Tomorrow
07. How To Live, How To Hope, How To Die
08. Soma
09. Welcome To Your Own Dirt
10. Charity
11. Animal Mind
12. Priority (Outro)

Line-up:
Rob E. Soul: Lead-Gesang
Patty Juhasz: Gitarre
Torsten Schmalz: Bass
Martin Herzinger: Schlagzeug

Shir-Ran Yinon: Violine für Human Kind – Animal Mind

Weitere Infos:
Soulimage bei Facebook
Website von Soulimage

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