Geschrieben von: Johannes (Jojo) Knopp
Band: Spectral Wound
Album: Songs Of Blood And Mire
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Profound Lore Records
Veröffentlichung: 23.08.2024
Man meint, wenn man die neue „Spectral Wound“ sich zu Gemüte führt, dass Kanada in Skandinavien liegt, denn mit „Songs Of Blood And Mire“ hauen die Jungs aus Quebec, ein 90er Jahre brutales Black Metal Inferno aus den verfallenen Hüften.
Hier geht es ohne Kompromisse von Anfang bis zum Ende mit sieben Songs dermaßen zur Sache, dass ich gar nicht weiß, mit welchen infernalen Worten ich es beschreiben soll.
Fangen wir mal mit wütend an, denn hier wütet eine vergiftete Brut des Bösen mit Blasbeats und Tremolo Picking nur so um sich.
Aus der tiefsten Höhle des vergeblichen Schmerzes werden atemlose Riffs mit schwerer Melancholie zu Tage geprügelt, um den eisigen Wind der räudigen Sprache des Totes
uns ins Hirn zu blasen.
Wer hier Innovation sucht, ist hier völlig falsch, denn hier werden ohne die heutigen gerne genommenen Intros und sonstige Füller einfach in guter alter skandinavischer Manier losgeprügelt und ruppig herausgekotzt.
Zwischen dem ganzen rasanten Geknüppel setzen dann und wann auch mal schöne Melodiebögen ein, die sich sehen lassen können, auch manche versteckter Metal sowie Punk Parts sind zu finden, die es dann wieder zu einer interessanten Mischung macht, die aber durch das völlig enthemmte garstige Gekreische von Frontsau Jonah schnell wieder dahin katapultiert werden, wo die frostig eisige Kälte ihren Ursprung hat.
Technisch gibt es wie immer nichts, aber auch gar nichts auszusetzen, denn sie wissen genau was sie tun, um ihre Black Metal Jünger in ihren Bann zu ziehen und die Produktion ist vielleicht ein wenig wärmer als der Vorgänger aber immer noch eisig genug um die Gehörgänge mächtig mit ihren Blasts freizublasen.
Die insgesamt doch auf hohem Tempo gehaltenen Songs werden geschickt, mit dezenten Melodiebögen, mal punkig, mal metalhaft kontrolliert vorgetragen, sodass keine Langweile aufkommt.
Was an Originalität fehlt, wird durch jede Menge Spielfreude, unbändige Energie und starkes Songwriting wieder ausgeglichen und wird durch richtige geile Gitarrenriffs bemerkenswert ausgefüllt.
Gift und Galle versprühen ist hier angesagt und ich vergebe 8,5 von 10 Hellfire Punkten, da mir um die Höchstnote zu vergeben die innovativen Parts einfach fehlen, aber jeder Black-Metal-Fan der alten Schule kann ich nur ans Herz legen sich dieses garstige Stück Black Metal zuzulegen, denn mehr geht in diesem Genre nicht.
Tracklist:
01 Fevers and Suffering
02 At Wine-Dark Midnight in Mouldering Halls
03 Aristocratic Suicidal Black Metal
04 The Horn Marauding
05 Less and Less Human, O Savage Spirit
06 A Coin Upon the Tongue
07 Twelve Moons in Hell
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