von Mathias Keiber
Band: Spell
Album: Tragic Magic
Genre: Prog Rock
Plattenfirma: Bad Omen Records
Veröffentlichung: 28.10.2022
Es gibt Bands, deren Musik mir ganz einfach gefällt. Und dann gibt es noch Bands, deren Musik mir gefällt und die obendrein auch eine individuelle Identität entwickeln. Das sind die Bands, die ich besonders respektiere. Spell sind eine solche Band. Das Duo macht nicht nur tolle Musik, es macht eigentümliche Musik. Auf „Tragic Magic„, dem mittlerweile vierten Album der Kanadier, sorgt wiederum ein Gemisch sehr unterschiedlicher, vielfältiger Einflüsse für ein sehr spezielles Hörerlebnis.
Es steckt einiges drin, in der Musik von Spell: Ein bisschen Metal, ja. Aber doch deutlich weniger, als man es erwarten mag. Ganz viel Melodie ist dabei, gerade in den Gitarren, auch im Gesang. Das hält die Rhythmus-Sektion aber nicht davon ab, während der Strophen teils ganz schön schräge, unbequeme Wege zu beschreiten — nur um während der Refrains dann wieder Hand in Hand im Gleichschritt zu stolzieren. Doch ist „stolzieren“ hier überhaupt das richtige Wort? Vielleicht wäre „flanieren“ besser? Wahrscheinlich schon. Denn letztendlich haben gerade die Refrains sehr viel mehr mit einer Band wie Tears for Fears gemein als mit Iron Maiden.
Dazu passt, dass synthetische Klänge nicht nur für einen atmosphärischen Anstrich sorgen, sie begegnen den Gitarren kontinuierlich auf Augenhöhe. Was sicherlich seinen Teil dazu beiträgt, dass die Stimmung kein bisschen metallisch-heroisch rüberkommt. Nein, emotional finde ich mich eher im nachdenklich-melancholischen Pop der Achtziger wieder. Neben Tears for Fears mag ich als stimmungsmäßiges Vergleichsbeispiel auch noch Talk Talk nennen. (Beides übrigens Bands, deren Musik ich sehr, sehr schätze.)
Bevor ich jedoch weiter abdrifte: „Tragic Magic“ ist ein so schwer zu beschreibendes wie hochspannendes Stück Rockmusik. Wer Scheuklappen trägt, wird daran scheitern. Alle anderen dürfen sich freuen, dass die emotional leicht unterkühlte Musik von Spell perfekt in den nahenden Winter passt. Ich jedenfalls werde das Album in den kommenden Wochen und Monaten bestimmt noch häufig hören.
Und deswegen gibt’s von mir auch 9 von 10 HELLFIRE-Punkten.
Tracklist
1. Fatal Breath
2. Ultraviolet
3. Hades Embrace
4. Fever Dream
5. Sarcophagus
6. Cruel Optimism
7. A Ruined Garden
8. Souls In Chains
9. Watcher of the Seas
10. The Watching
Amazing, thank you! One edit: the track listing is wrong, that must be from some other band! Ours should read:
1. Fatal Breath
2. Ultraviolet
3. Hades Embrace
4. Fever Dream
5. Sarcophagus
6. Cruel Optimism
7. A Ruined Garden
8. Souls In Chains
9. Watcher of the Seas
10. The Watching
Thanks for the hint! Is now changed.