Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Starcrazy
Album: Starcrazy
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 18.10.2024
Nach zuvor zwei veröffentlichten EP’s legen die australischen Rocker von STARCRAZY nun ihren ersten Longplayer vor. Dabei lautet das Ziel, „das Gegenteil von Mittelmäßigkeit“ zu werden. Dies soll mit einer Kombination aus 70er Jahre Glam Rock, heiteren Power Pop Melodien und Elementen des Alternative Metal der End-80er erreicht werden. Die Band erzählt in ihren zehn Stücken „Geschichten über das Stadtleben, psychische Gesundheit, Gemeinschaft und Geist“.
Eröffnet wird das gleichnamige Debüt mit „The Fire“, einem Track, der sich nach einer irgendwie fluffig wirkenden Eröffnung zu einer lebhaften Rock’n Roll Nummer wandelt und von einem kurzen, aber feinen Solo gekrönt wird. Hatte ich irgendwie gehofft, es würde so schön rotzig weitergehen, werde ich bereits beim drauffolgenden Song „What It’s Worth“ eines Besseren belehrt, das Ganze erinnert mich irgendwie an so manche Bubble Gum Nummer von Bands wie Green Day – nett im Ansatz aber es fehlt ein wenig die Würze.
Bei „Going Underground“ halten dann die Akustik-Gitarren Einzug, entsprechend leichtfüßig wirkt das Stück, das im hinteren Teil dann doch noch einen Kick erhält und letztlich schwungvoll endet. „Nighttime“ besticht durch einen gewissen Groove und pendelt sich irgendwo zwischen The Darkness und Ace Frehley Sachen ein. Nach dem recht blassen „Caught In A Dream (Again)“ kehrt mit „I Ain’t That Crazy“ wieder vermehrt Zug – im Sinne von rockig – in den Sound der Aussies ein.
Warum man einer Trickfigur einen Song widmen muss, erschließt sich mir zwar nicht wirklich, aber ich vermute in „Ballad Of Philip J. Fry“ wird der gleichnamige Pizzabote aus Futurama besungen, wobei das Ganze seinem Titel gemäß recht blutarm daherkommt. Während „Another Night“ mit einem leichten Groove versehen im Alternative Gewand ziemlich lässig wirkt und „Fanzine“ abermals ein wenig Frehley-Flair versprüht, wirds mit „Jar Of Dirt“ am Ende des Albums doch noch mal etwas schwungvoller, von der Sorte hätte ich mir durchaus ein/zwei weitere Tracks gewünscht, da die Band immer dann am besten ist, wenn die Jungs den inneren Rockstar rauslassen.
So würde ich „Starcrazy“ – in Anlehnung an das eingangs zitierte Ziel – zwar nicht unbedingt „mittelmäßig“ nennen, aber mehr als ein gehobener Mittelfeldplatz ist dann doch nicht drin, denn einigen ziemlich gelungenen Songs stehen leider auch ein paar weniger vom Hocker reißende Tracks gegenüber. Für ne entspannte Autofahrt-Beschallung reichts aber allemal.
Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
1. The Fire
2. What It’s Worth
3. Going Underground
4. Nighttime
5. Caught In A Dream (Again)
6. I Ain’t That Crazy
7. Ballad Of Philip J. Fry
8. Another Night
9. Fanzine
10. Jar Of Dirt
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