Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Steel Night
Album: Fight Till The End
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Iron Shield Records
Veröffentlichung: 26.04.2019
Bei STEEL NIGHT handelt es sich um eine erst vor zwei Jahren gegründete Band aus Mexiko, die sich dem traditionellen Metal der 80er Jahre verschrieben hat. Die fünfköpfige Truppe nahm im vergangenen Jahr am Wacken Metal Battle in ihrer Heimat teil und belegte auf Anhieb den ersten Platz. Dem folgte ein gelungener Auftritt beim Wacken Open Air und – nach einem Demo sowie einer ersten EP – die Arbeiten an der ersten Langrille namens „Fight Till The End“, die nun über Iron Shield Records auch Europa erobern soll.
Auch ohne den vorliegenden Promozettel machen die ersten Töne der Scheibe sofort klar, wohin die Reise gehen soll. Der Opener „We Are Metal“ lässt unweigerlich Reminiszenzen an Bands wie Iron Maiden, Helloween und HammerFall aufkommen, auch der Sound klingt als hätte er eine kleine Zeitreise hinter sich, und man könnte meinen, dass es sich bei „Fight Till The End“ um ein lange verschüttetes musikalisches Kleinod aus dem goldenen Zeitalter des traditionellen Heavy Metal handelt.
Der als Einstieg gewählte Midtempo-Stampfer – gleichzeitg auch der längste Track des Albums – sorgt jedenfalls für erste Bewegungen im Nackenbereich, und insbesondere in der zweiten Hälfte erinnert das Stück an die Eiserne Jungfrau. Auch beim den nachfolgenden „Run For Your Life“ und „Spell Witch“ scheint die britische Legende Pate gestanden zu haben, wobei ersterer aufgrund seines ungestümen Tempos eher an die D’Anno Ära erinnert, während „Spell Witch“ eher der frühen Dickinson-Zeit zuzuordnen wäre. Das flotte „Heavy Metal Storm“ hätte hingegen auch wunderbar auf der ersten HammerFall Scheibe Platz gefunden, nicht zuletzt aufgrund der stimmlichen Nähe von Frontmann Jahaziel Rangel zu Joacim Cans.
Die Highlights des Albums finden sich im Schlussdrittel, „You Lost My Heart“ ist eine typische 80er Jahre Hymne, die unweigerlich zum Mitsingen animiert und sofort im Ohr hängen bleibt; „Made Of Steel“ geht in die gleiche Richtung, wobei das ganze noch durch aufgenommene, wenn auch etwas verzerrt wirkende Publikumsreaktionen verstärkt wird.
Insgesamt haben STEEL NIGHT ein durchaus ordentliches Debüt hingelegt, die Jungs verstehen ihr Handwerk und das Songmaterial kann sich hören lassen. Was ich allerdings ein wenig vermisse ist etwas mehr Eigenständigkeit, um sich von der breiten Masse abzusetzen. Auch in Sachen Produktion ist noch deutlich Luft nach oben, da habe ich schon druckvollere – auch in Eigenregie aufgenommene – Erstwerke gehört. Aber die Grundlagen für die weitere Karriere sind auf jeden Fall vorhanden. Anhänger des traditionellen Metal der 80er Jahre werden hier angemessen bedient.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- We Are Metal
- Run For Your Life
- Spell Witch
- Red Alert
- Heavy Metal Storm
- Fight Till The End
- You Lost My Heart
- Wings Of Steel
- Made Of Steel (Live)
Line Up:
Jahaziel Rangel: Gesang
Alberto DeMartini: Gitarre
Jebuz Mota: Bass
Raul Domínguez: Gitarre
Johnny Ruvalcaba: Drums
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