Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Steelbourne
Album: A Tale As Old As Time
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Wormholedeath
Veröffentlichung: 29.04.2022
STEELBOURNE war ursprünglich nur als Studioprojekt angedacht, um unveröffentlichtes Material der vor zwei Jahren aufgelösten dänischen Formation Savage Machine fertigzustellen. Doch das Songwriting ging so gut von der Hand, dass daraus nicht nur ein ganzes Album entstand, sondern bei den drei beteiligten Musikern der Funke der Begeisterung neu entfacht wurde. Das Resultat hieraus – „A Tale As Old As Time“ – wurde bereits vor einem Jahr erstmals in Eigenregie veröffentlicht und wird nunmehr über das italienische Label Wormholedeath vertrieben.
Wie der Bandname es bereits suggeriert, orientiert sich das dänische Trio an klassischen Metal Klängen der 80er Jahre, wobei die mal mehr, mal weniger offensichtlichen Einflüsse durchaus vielseitig sind. Der Opener „By The Way Of The Serpent“ ist ein schönes Beispiel für melodischen, riffbasierten Metal in bester NWOBHM Tradition, bei dem die Band immer wieder geschickt das Tempo variiert und wenig überraschend so manches Saiten-Schmankerl aus dem Ärmel schüttelt. „A Tale As Old As Time“ startet mit einem episch-zurückhaltenden Lead-In und schippert zunächst in doomig-schwerfälligem Tempo a la Candlemass dahin, ehe der Energielevel schlagartig in Richtung Midtempo Power Metal angehoben und nur für eine kurze Atempause vor dem Solo unterbrochen wird. Eine Nummer mit vielen Ecken und Kanten, die sich aber nach mehrmaligem Hören als echtes Highlight entpuppt.
Während das flotte „Defiler“ durchaus als gelungene Priest Hommage durchgehen kann, beschwört die Ballade „King Of Kings“ zwar keine glorreichen Manowar-Zeiten herauf, gefällt dank pathosgeladener Melodieführung aber dennoch. Mit dem Einstiegs-Lick sowie dem Galopp-Rhythmus zelebrieren STEELBOURNE auf „Dear God“ klassisches Maiden Liedgut, jedoch geschickt verpackt in ihrem bandeigenen Soundgewand. Das gut siebeinhalbminütige „Requiem For Those About To Die“ macht es dem Hörer anfangs nicht gerade leicht, einem sich langsam steigerndem Intro folgt etwa neunzig Sekunden atmosphärisches Gemurmel, ehe die Nummer nach gut drei Minuten die Kurve Richtung wuchtigem Old School Metal nimmt. Nicht übel das Teil, aber im Vergleich zum nahezu gleichlangen Titeltrack zieht „Requiem…“ knapp den kürzeren. „Inferno“ legt abermals mit eher zurückhaltenden Tönen los, nimmt dann aber immer mehr Fahrt auf und mündet in dem wohl überzeugendsten Refrain des gesamten Albums, der abermals an beste Priest Zeiten erinnert. Schade nur, dass der Song relativ abrupt und unspektakulär endet.
Wenn man sich „A Tale As Old As Time“ so anhört, mag man kaum glauben, dass das Album ursprünglich nur als Resteverwertung angesetzt war, denn dafür steckt zu viel Qualität in der Scheibe. Und auch wenn vor allem in Sachen Produktion noch Luft nach oben ist, machen Traditionalisten mit STEELBOURNE garantiert nichts falsch.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- By The Way Of The Serpent
- A Tale As Old As Time
- Defiler
- King Of Kings
- Dear God
- Requiem For Those About To Die
- Inferno
Line Up:
Troels Rasmussen: Gesang
Jacob Bruun: Gitarre, Drums
Benjamin Andreassen: Bass, Strings
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