Stephan Georg – Blood Of The Witches

© Stephan Georg

 

Geschrieben von: Johannes (Jojo) Knopp
Band: Stephan Georg
Album: Blood Of The Witches
Genre: Hard `n Heavy – Power Metal
Plattenfirma: Tight Records
Veröffentlichung: 19. Oktober 2024

 

Fleißig ist wohl die beste Beschreibung, wenn man von dem Musiker aus dem Rheinland Stephan Georg spricht. Der Gitarrist und Songwriter hat es seit 2020 auf 5 Alben gebracht, mit viel prominenter Besetzung von ehemaligen Mitgliedern von Judas Priest, W.A.S.P, Accept, Sinner, Bonfire, um nur einige Bands zu nennen.
Mir liegt aber nun das sechste Projekt in Albumlänge vor und ist mit 11 Songs gespickt, der jeder einzelne eine Besonderheit beinhaltet, denn jeder Song wird nur von Metal Ladys eingesungen. Aber nicht von irgendwelchen Sängerinnen, sondern von den weiblichen Speerspitzen des Hard & Heavy Genres aus verschiedenen Ländern. Auf die einzelnen Frontfrauen werde ich zu den jeweiligen Songs eingehen, möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass eine ntsprechende Live-Präsentation mit dem Namen „Female Front Night“ in der Kneipe „Tank-Stelle“ im Gewerbegebiet Dormagen stattfinden wird.

Aber jetzt zu den 11 Songs, und der beginnt mit dem Titelsong „Blood Of The Witches“, der auch der Namensgeber des Albums ist. Svenja Rohmann von den Frankfurter Power Metalern Fatal Fire macht den Anfang mit einer Heavy Abgehnummer, die ihre gesanglichen Fähigkeiten schön ausreizt. Treibende Gitarren und Mitgrölrefrain lassen den Song zu einem klassischen Fingerzeig als Opener erscheinen.

Song Nummer zwei „Nighthawk“ wird von Keyboardsound dominiert. Verantwortlich dafür ist Silvia Frauenschläger, Tastenfrau der Band Saint Astray, die dem Song deshalb eine besondere Note gibt. Als harten Kontrast dazu röhrt die schwedische Femme Fatal Liv Jagrell (Liv Sin) ohne Unterlass und beweist, warum sie seit Jahren auf konstant hohem Niveau zu den Besten gehört. Der Refrain hat auch wieder Suchtcharakter, obwohl für meinen Geschmack zu viel Xylofonsound geklimpert wird. Ansonsten auch wieder eine richtig gute Abgehnummer mit viel Riffing und Solis, was möchte man mehr.

Mit „Silvanus Child“ ist keine Unbekannte am Mikro, denn es handelt sich um Kerstin Pfautsch, Frontfrau von Stephan Georgs anderem Projekt „Tight“. Der Song geht mit seinen direkten Gitarren voll ins Hirn und hat einen Refrain, der wohl Live eine Mitgrölarie zaubern wird. Starkes Stück Heavy Rock. Erwähnenswert ist hier, dass die Leadgitarre von Jaqueline Taylor von der niederländischen Band Asrai eingespielt wurde.

Gitarren lastig schrappend ist „Nothing Goes Unpunished“ angelegt und passend dazu bringt Lady Evyl (Lydia Pane) stimmlich das Ganze zu einer Midtempo Nummer, die sich hören lassen kann. Auch hier wird das Mainsoli von einer Lady mit dem Namen Anca Gaterol eingespielt und unterstreicht den Sinn des All Female Albums nur allzu deutlich.

Die Heavy Rock-Nummer „When Love Goes Wrong“ wird von Lisa Mann, Blues Music Award Gewinnerin eingesungen und kann man schon als Sleazy Blues Heavy einordnen. Treibender Basslauf mit einem Schuss Bluesfeeling im Mittelteil wird hier die Bandbreite des Songwriting von Stephan Georg deutlich und zeigt, was er sich für ein Repertoire erarbeitet hat.

„Wild Horses“ ist eine bluesorientierte angehauchte Halbballade, die sehr kraftvoll von Manouca eingesungen ist und strahlt eine sehr volle Gefühlsebene aus, in der man sich sehr gut vorstellen kann, wie die wilden Pferde in der Prärie der Wildnis ihre unbändigen Kräfte freien Lauf lassen.

Düster und etwas schleppender geht es bei „The Messiah“ zu, passend dazu röhrt hier Madam Liv Sin zum zweiten Mal auf diesem Album. Schwerer, gitarrenlastiger Sound quillt hier mit viel Wucht und Power aus den Boxen. Auch wird das Mainsolo von einer Musikerin mit Namen Nasty Böcher eingespielt.

Zackiger geht es mit „Lady Of Temptation“ zur Sache und auch Lydia Pane kann zum zweiten Mal beweisen, was sie für eine geile Stimme hat. Einfache schnörkellose Heavy Nummer, die einfach beste Laune macht und man gut abzappeln kann.

„Start Again“ eingesungen von Jamie Beckham, Frontfrau der Band Violet füllt mit ihrer Stimme einen Blondie – Debbie Harry sowie Heart – Wilson Schwestern Charme aus, der perfekt in die achtziger Jahre passen würde und damit ist alles über den Song ausgesagt.

Mit „You Time Has Come“ darf die hauptamtliche Bassistin Vanessa Müller-Terbille von der Münsteraner Thrash Combo Phagocyte ans Mikro und erinnert mich ein wenig an Joan Jett, die punkige, dreckige Art immer in den Songs hatte. Hier wird auch frei von der Leber los gerockt, mit einer gewissen Punk-Attitüde, die den Song ausmacht.

Die letzte Nummer „Swing The Axe“ wird nochmal die wortwörtliche Heavy Power Axt ausgepackt. Mitverantwortlich ist wohl die prominenteste Frontfrau auf diesem Album. Laura Guldemond von der Schweizer Metall-Ladys-Band Burning Witches. Hier wird in bester Doro Pesch Manier los gefetzt, sodass kein Auge trocken bleibt. Richtig heftige Power Metal Nummer mit viel Druck für Headbanging ohne Ende. Der richtige Rausschmeißer für ein Album, das man so erst einmal hinbekommen muss.

Stephan Georg ist es gelungen, auf die verschiedensten stimmlichen Stärken der Powerfrauen einzugehen, um ihnen maßgeschneiderte Songs auf ihren Laib zu schreiben.
Ein wirklich gelungenes Stück Heavy Power Metal mit viel Abwechslung in den Songs und einer sehr klaren druckvollen Produktion runden dieses Album ab.
Ich vergebe dem Projekt 8,5 von 10 Hellfire Punkten und würde mich freuen, wenn dieses Projekt eine Wiederholung finden würde.

 

Tracklist:

01 Blood Of The Witches
02 Nighthawk
03 Silvanus Child
04 Nothing Goes Unpunished
05 When Love Goes Wrong
06 Wild Horses
07 The Messiah
08 Lady Of Temptation
09 Start Again
10 Your Time Has Come
11 Swing The Axe

 

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