Steve Hackett – Selling England By The Pound & Spectral Mornings: Live At Hammersmith

© Steve Hackett

 

Geschrieben von Hans Dadaniak
Band: Steve Hackett
Album: Selling England By The Pound & Spectral Mornings: Live At Hammersmith
Genre: Progressive Rock
Plattenfirma:  Inside Out / Sony
Veröffentlichung:  25.09.2020

Steve Hackett präsentiert uns mit diesem Album ein wenig Musikgeschichte und auch aktuelles. Sein Soloalbum „Spectral Mornings“, welches zu seinen Lieblingsalben zählt sowie Songs aus seinem aktuellen Album „At The Edge Of Light“ bilden dabei das Grundgerüst bei diesem Konzert. Abgerundet wird es jedoch durch das damalige Genesis-Highlight „Selling England By The Pound“, welches als erstes Album eine Singleauskopplung mit Chartplatzierung enthielt. Die Rede ist hier von“ I Know What I Like“. Doch der Reihe nach.

Nach einem sphärisch klingendem Intro geht es los mit „Every Day“, ein Song der, auch wenn er von Hackett ist, sofort Erinnerungen an Genesis wach werden lässt. Man merkt sofort welchen Einfluss seine Hauptband auf sein Soloschaffen hat. Mit „Under The Eye Of The Sun“ wird der Hörer dann in die heutige Zeit befördert. Dieser Song sowie die beiden nächsten Songs, stammen aus seinem 2019 veröffentlichtem Album „At The Edge Of Light“. Man kann jedoch getrost sagen, dass sich die Songs hervorragend einreihen und keinen Stilbruch mit sich bringen, auch wenn Jahrzehnte dazwischen liegen.

Mit „The Virgin And The Gypsy“ gelangen wir wieder bei den „Spectral Mornings“-Songs. Darauf folgt „Tigermoth“, welcher ziemlich experimentell klingt aber trotz alledem seine Berechtigung hat, denn ohne solche „Experimente“ wären viele Ohrwürmer in dieser Zeit nicht entstanden. Bestes Beispiel dafür ist das darauffolgende und zeitlose „Spectral Mornings“. Gefühlvoll und auch absolut hörenswert, danach „The Red Flower Of Tai Chi Blooms Everywhere“, welches dann in das dynamische „Clocks – The Angel Of Mons“ übergeht und uns mit einem verdammt gutem Drum solo überrascht. Damit wird dann der Konzertteil mit den Songs von Steve Hackett beendet und wendet sich den nächsten Teil mit seiner Zeit bei Genesis zu.

„Dancing With The Moonlit Knight“ beginnt und „Nad Sylvan“ erinnert wie noch kein anderer Sänger an den damaligen „Peter Gabriel“. Und dann das von mir mit Spannung erwartete „I Know What I Like“. Und wieder ist es der Gesang, der einen sofort in die „Gabriel-Zeit“ mitnimmt. Doch für mich leider nur der Gesang, denn die Saxophon- und Flötenparts sind hier nicht mein Fall. Man hätte aus diesem Klassiker mehr machen können. Aber das ist nur meine Sicht, möge da jeder selbst entscheiden. Dafür entschädigt mich dann „Firth Of Fifth“ welches ein bemerkenswert gutes Gitarrensolo hat. Und weiterhin bleibt es so, dass „Nad Sylvan“ einen super Job macht. Sei es bei „More Fool Me“ oder dem folgenden „The Battle Of Epping Forest“, welches der absolute Longplayer unter den Titeln ist und auch auf dem damaligen Studioalbum war. Als nächstes dann ein wenig Instrumental zu träumen. „After The Ordeal“ ist einfach nur schön anzuhören. Und im Anschluss daran der nächste Longplayer. „The Cinema Show“ lässt „Nad Sylvan“ wieder brillieren. Mit „Aisle Of Plenty“ endet dann der von Genesis her bekannte Teil von „Selling England By The Pound“

Doch nun kommt eine absolute Perle in diesem Album. „Déja Vu“, ein Song der ursprünglich aus den Sessions zu „Selling England By The Pound“ stammt. Es hat mehr als zwanzig Jahre gedauert, bis dieser Song, der auf eine Idee von „Peter Gabriel“ zurück geht fertiggestellt wurde. „Steve Hackett“ tat dies mit „Gabriels“ Segen.  Die Zugaben sind dann aus der Zeit, als „Phil Collins“ den Gesang bei „Genesis“ übernommen hat. „Dance On A Volcano“ und „Los Endos“ beenden dann dieses Konzert wobei bei „Los Endos“ noch mal so richtig Gas gegeben wird.

Alles in allem ein Hörerlebnis, dass sich eigentlich jeder Fan dieser Stilrichtung zu Gemüte fügen sollte. Man merkt allen beteiligten an, dass es nicht nur ein Nachspielen von angestaubten Liedern ist. Nein, das Album wirkt frisch. Man höre sich die Originale an und vergleiche. Es sind teilweise nur geringe Nuancen die den Unterschied zum Original ausmachen. Aber genau die macht das Flair aus, den dieses Album verströmt.  „Genesis“ selbst wollten dieses Jahr als Trio auf Tournee gehen, ohne „Steve Hackett“. Meines Erachtens ein Fehler.  Und wenn, dann doch mit „Nad Sylvan“. Der lässt dann bestimmt zahlreiche Fans, sofern erlaubt, anreisen.

Für das Album vergebe ich auf alle Fälle 9 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracklist:

CD1: 63:18

01 Intro (Live at Hammersmith, 2019) 1:25
02 Every Day (Live at Hammersmith, 2019) 6:40
03 Under The Eye Of The Sun (Live at Hammersmith, 2019) 5:39
04 Fallen Walls And Pedestals (Live at Hammersmith, 2019) 2:16
05 Beasts In Our Time (Live at Hammersmith, 2019) 6:26
06 The Virgin And The Gypsy (Live at Hammersmith, 2019) 4:42
07 Tigermoth (Live at Hammersmith, 2019) 3:15
08 Spectral Mornings (Live at Hammersmith, 2019) 6:25
09 The Red Flower Of Tai Chi Blooms Everywhere (Live at Hammersmith, 2019) 2:17
10 Clocks – The Angel Of Mons (Live at Hammersmith, 2019) 6:56
11 Dancing With The Moonlit Knight (Live at Hammersmith, 2019) 7:29
12 I Know What I Like (Live at Hammersmith, 2019) 9:48

CD 2: 63:55

01 Firth Of Fifth (Live at Hammersmith, 2019) 10:06
02 More Fool Me (Live at Hammersmith, 2019) 3:27
03 The Battle Of Epping Forest (Live at Hammersmith, 2019) 11:44
04 After The Ordeal (Live at Hammersmith, 2019) 5:00
05 The Cinema Show (Live at Hammersmith, 2019) 11:02
06 Aisle Of Plenty (Live at Hammersmith, 2019) 1:39
07 Déja Vu (Live at Hammersmith, 2019) 6:25
08 Dance On A Volcano (Live at Hammersmith, 2019) 6:08
09 Los Endos (Live at Hammersmith, 2019) 8:24

LineUp:

Steve Hackett – Guitar, Vocals
Roger King – Keyboards
Nad Sylvan – Vocals, Tambourine
Craig Blundell – Drums, Percussion, Vocals
Rob Townsend – Saxophone, Woodwind, Percussion, Vocals, Keyboards, Bass Pedals
Jonas Reingold – Bass, Variax, Twelve String, Vocals

 

Special guests:

John Hackett und  Amanda Lehmann

Weitere Infos:

Web:  http://www.hackettsongs.com
Facebook: https://www.facebook.com/stevehackettofficial
Video: https://youtu.be/TGj5xcmMIJw

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