Geschrieben von: Gernot Sieger
Band: Steve Link Band
Album: Welcome The Sun
Genre: Rock/Hard Rock
Plattenlabel: Timezone
Veröffentlichungsdatum: 15. September 2017
Leider habe ich das, bereits vor 2 Jahren erschienene Album Welcome The Sun von der Steve Link Band aus Niedersachsen erst jetzt erhalten, trotzdem möchte ich Euch die Rezi nicht vorenthalten. Denn zum einen ist die Scheibe für eine deutsche Band echt ungewöhnlich, zum anderen haben die 4 Jungs um Bandleader Steve Link seit Erscheinen des Albums erfolgreich die Republik und diverse Festivals gerockt. Ihre Wurzeln sehen sie selbst im Klassikrock der 70er und 80er Jahre, nennen Bands wie Status Quo und Gary Moore als Einfluss. Das hört man auch raus, aber es wirkt weder geklaut noch angestaubt.
Der, 13 Songs umfassende, Silberling ist songwriterisch ein Album auf allerhöchstem Niveau. Neben Songideen, die jede für sich eine eigenständige Einheit bilden, stellt das Album doch ein Gesamtkonzept in sich dar. Immer wieder finden sich Tempiwechsel, vollkommen unerwartete Breaks, oder auch sehr ausgefallene Gesangsmelodien. Man wird immer wieder überrascht, und manchen Song muss man auch mehrfach hören um den Zugang dazu zu finden. Die Band existiert in dieser Form seit 2015, die Celler Truppe spielt viele eingängige, melodische Stücke, aber eben auch Ausgefallenes. Für Liebhaber der genannten Einflüsse sind sie sicherlich einen adäquater Ersatz. Sicherlich ist es auch eine gute Idee sich die Truppe mal live anzusehen, wenn sie eines ihrer vielen Konzerte in der Republik spielt.
Eine Art Ritterschlag erhielt die Truppe indem Keyboarder Don Airey (u. a. Gary Moore, Rainbow, Whitesnake, Deep Purple) bei den Songs When, The One und dem Titeltrack Welcome The Sun mit im Studio war und die Stücke mit dem unvergleichlichen Sound seiner Hammond Orgel veredelte. Wenn solch ein hochkarätiger Musiker an einem Album mitwirkt, sollte klar sein, dass man die Qualität kaum in Frage stellen kann, insbesondere, wenn es sich um das Debut einer Band handelt. Da sollten keine Fragen offen bleiben.
Bei den ersten Tönen des Openers, All Night Long, fragte ich mich schon auf was ich mich da eingelassen habe. Ein einfaches, leicht verzerrtes Gitarrenriff, weder eingängig, noch besonders ausgefallen. Bei der Beschreibung der Band und der Einflüsse hatte ich mir mehr erwartet. Darauf musste ich dann aber nur Sekunden warten, die anderen Instrumente setzten ein und aus dem „langweiligen“ Riff entwickelte sich ein genialer Song, den ich immer wieder hören kann. So ging es dann auch mit Coming Home weiter und das Album zog mich langsam aber sicher in seinen Bann. Neben der hervorragenden Gitarrenarbeit ist es auch die variantenreiche Stimme von Steve Link, welche den Songs etwas Unverwechselbares gibt. Gimme Love, der langsamere Lovesong mit extrem ausgefallenen Gesangslinien, hat mich besonders berührt. Er ist so gestaltet, dass er Dich, wenn Du frisch verliebt bist zu einem Lächeln verführt, bei Liebeskummer hingegen sich mit Dir in Deinem Weltschmerz suhlt. Genial!
Als Anspieltipps möchte ich All Night Long, When, Walk The Line, Welcome The Sun, Gimme Love und Out Of Money, das Feuerwerk am Ende des Albums empfehlen. Ich persönlich kann das Album bedenkenlos empfehlen, auch ohne vorheriges Hören, es ist definitiv kein Fehlkauf. Daher gibt es von mir auch volle:
10 von 10 Hellfire Punkten
Tracklist:
01- All Night Long
02- Coming Home
03- When
04- The One
05- Walk The Line
06- You´ll Be Mine
07- Cheap Cakes
08- Welcome The Sun
09- Gimme Love
10- San Antonio
11- Down The Drain
12- Lean On Me
13- Out Of Money
Mehr Infos:
Steve Link Band – The Official Website