Geschrieben von Gernot Sieger
Band: Steven Tyler
Album: We’re All Somebody From Somewhere
Plattenfirma: Universal
Veröffentlichung: 15. Juli 2016
Steven Tyler, die Stimme von Aerosmith, mit seinem Solo Debütalbum, We’re All Somebody From Somewhere. Die Spannung steigt, als ich den Silberling in den Player schiebe, denn Aerosmith gehören seit jeher zu meinen favorisierten Bands. Aber bereits die ersten Töne aus den Boxen ziehen mir den Zahn, dass das Ganze auch nur ansatzweise mit den Luftschmieden zu tun hat. Und so lausche ich Song um Song, aber irgendwie will der Funke nicht überspringen. Also weg mit dem Ding, was anderes hören.
Einige Tage später dann der nächste Versuch. Diesmal deutlich objektiver, denn nun weiß ich ja, dass ich nicht bekomme, was ich mir erhofft hatte. Und siehe da, jetzt findet das Album den Weg zu mir, schleicht sich langsam durch meine Gehörgänge und berührt mich irgendwo ganz tief in mir drin. Mh, hatte ich jetzt eigentlich gar nicht mehr mit gerechnet. Und so muss ich dann meine bereits vorgefertigte Meinung revidieren.
We’re All Somebody From Somewhere ist ein generell recht ruhiges Album, teilweise fast akustisch, und bis auf die Stimme von Tyler weit weg von Aerosmith. Es handelt sich um eine Mischung aus Rock und Country, sehr eigenwillig interpretiert, und gelegentlich auch experimentell gewürzt. Beim Titelsong zum Beispiel höre ich durchaus Rap Einflüsse heraus. Aber gerade das Experimentelle in Verbindung mit Tylers Interpretation der Musikstile macht einen besonderen Reiz bei den Stücken aus.
Durch seine Beziehungen konnte Steven Tyler den Produzenten T Bon Burnett für das Album gewinnen, was sicherlich den Feinheiten der Stücke sehr gut tat. Das Album als Ganzes strahlt auch sehr viel Harmonie aus. Ein Übriges hat sicher auch der Aufnahmeort zur Stimmung beigetragen. Nashville in Tennessee, die Heimat des Country Rock.
Insgesamt ein sehr gutes Album, welches sich aber nicht unbedingt beim ersten Hören in seiner vollen Gänze erschließt. Gibt man jedoch den Stücken die Chance, so finden sie den Weg bis zur Seele des Hörers. Das Album wirkt absolut ehrlich und direkt.
Als Anspieltips möchte ich den Opener, My Worst Enemy, Love Is Your Name, The Good, The Bad, The Ugly & Me, sowie die Neuinterpretation von Janie’s Got A Gun nennen.
Mein Fazit: Top!
Tracklist:
- My Own Worst Enemy
- We’re All Somebody From Somewhere
- Hold On (Won’t Let Go)
- It Ain’t Easy
- Love Is Your Name
- I Make My Own Sunshine
- Gypsy Girl
- Somebody New
- Only Heaven
- The Good, The Bad, The Ugly & Me
- RED, WHITE & YOU
- Sweet Louisiana
- What Am I Doin‘ Right?
- Janie’s Got A Gun
- Piece Of My Heart
Mehr Infos:
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