-English version below-
Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir dem Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen.
Wir vom Hellfire bemühen uns, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); dem Musiker obliegt es, nach seinem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Dieses Mal stellte sich Sänger und Gitarrist Igor Sidorenko von der ukrainischen Stoner / Doom Band STONED JESUS unseren Fragen, am 07. September veröffentlichten sie ihr neues Album PILGRIMS via „Napalm Records“:
HF: Hallo Jungs. Ich gehöre wie wohl noch die meisten unserer Leser zu denjenigen, die bisher kaum von Euch gehört haben. Vielleicht stellt Ihr euch mal kurz vor, wie Ihr euch gefunden habt und was euch antreibt Musik zu machen. Und was hat es mit dem Bandnamen auf sich?
Stoned Jesus: Hey, Hier ist Igor. Alles begann im Jahr 2009 mit dem Wunsch, meinen Lieblings-Classic-Rockbands wie Led Zeppelin, Free und Black Sabbath Respekt zu zollen. Seitdem haben sich viele Dinge verändert, wir haben verschiedene Genre- und Line-Up-Änderungen durchgemacht, und die Grundidee von Stoned Jesus besteht nun darin, sich einfach durch Musik auszudrücken.
HF: PILGRIMS ist euer neues Album, das vierte insgesamt und das erste welches über Napalm Records erschienen ist. Wie kam es zu dem Vertrag mit dem Label? Hattet ihr mehrere Angebote und was gab den Ausschlag bei Napalm zu unterschreiben? Was erwartet Ihr euch von dem Deal?
Stoned Jesus: Wir kannten sie durch unser Booking-Unternehmen „Sound Of Liberation“, aber wir dachten nie, dass eines der größten Heavy-Music-Labels der Welt an uns interessiert sein könnte! Offensichtlich haben sie unser Wachstum im Laufe der Jahre beobachtet und schließlich einen Deal vorgeschlagen. Er ist sehr transparent und flexibel, so dass wir Eure Lesern nicht wirklich mit schrecklichen Details über Misshandlung in der Musikindustrie schockieren können, haha. Es liegt im Grunde daran, dass wir füreinander nützlich sind – wir haben die coole originelle Musik , sie haben die Mittel, um unser Produkt einer größeren Anzahl von Leuten anzubieten, das ist alles.
HF: Seit ein paar Tagen seit ihr nun auf THE PILGRIMAGE TOUR die euch quer durch Europa führt. Bis Mitte November werdet Ihr nun unterwegs sein. Ist so eine lange Tour auch dem neuen Label zu verdanken oder seid Ihr schon immer so viel am Touren? Was bedeutet euch das Spielen vor Leuten und was begeistert euch am meisten auf Tour?
Stoned Jesus: Wir sind auf Tournee, seit wir Ende 2014 von unseren Jobs gefeuert wurden, also gibt es hier nichts Neues. Fast 50 Termine in zwei Monaten sehen aus wie eine Menge Shows, aber wenn alles richtig läuft, läuft alles glatt. Wir sind auch sehr gesegnet, das beste Publikum zu haben – bisher waren alle Shows auf dieser Etappe der Pilgrimage Tour ausverkauft oder fast ausverkauft. Und die Bands, mit denen wir einen Nightliner mit „Mothership“ und „Elephant Tree“ teilen, sind einfach fantastische Künstler und sehr liebenswerte Typen. Vermisse sie schon!
HF: Jetzt habt Ihr am 13.09.2018 schon das dritte Mal innerhalb von einem Jahr im Schlachthof in Wiesbaden gespielt. Wie kommt es? Gefällt euch der Laden so gut? Ich selbst bin auch oft dort und durfte euch vor ein paar Wochen als Support von Danzig erleben. Wie kam es denn dazu? Hattet Ihr denn die Möglichkeit Mr. Danzig persönlich zu treffen und wie war das? Durftet Ihr auch keine Fotos machen? 😉
Stoned Jesus: Wie Du siehst, „Pilgrims“, unser neues Album, handelt vom harten Tourgeschäft, der Erschöpfung, die man während und nach dem Prozess spürt, dem Zerfall der Persönlichkeit unter dem Druck. Wir haben in den letzten drei Jahren 200 Shows gespielt, so ist dieses Album entstanden. Ich weiß nicht, wie viele Shows „Danzig“ zu seinen Lebzeiten gespielt hat, also kann ich mir nicht einmal vorstellen, wie müde er von all dem sein muss. Er hat allerdings in beiden Nächten die wir für ihn eröffneten (Wiesbaden und München) tolle Shows gemacht, aber wir haben nicht einmal versucht ihm auf die Eier zu gehen, mit all dem Fanboy-Quatsch a-la „lass uns ein Foto machen!“ Und ja, der Wiesbadener Schlachthof ist einer unserer Lieblingsorte zum Spielen / Essen / Schlafen, und wir freuen uns sehr, wieder da zu sein und die Hauptbühne zu spielen.
HF: Im nächsten Jahr wird es STONED JESUS bereits seit zehn Jahren geben. Rückblickend, seid Ihr zufrieden mit eurem bisherigen Weg oder was würdet ihr ändern wollen? Und was erwartet ihr selbst von Euch in Zukunft? Wo steht die Band in den nächsten zehn Jahren? Habt Ihr noch Pläne?
Stoned Jesus: Oh ja, wir sind voller Ambitionen. Musikalisch haben wir gerade unser bisher stärkstes Album veröffentlicht, aber wir lieben es, uns zu verändern und zu experimentieren, also ist dies für uns nicht zu 100% das Ende. Vom Touren her fühle ich mich, als ob wir am Anfang dieses ziemlich herausfordernden Weges nach oben stehen, also gibt es eine Menge Dinge, die wir noch nicht getan haben – wie für größere Bands zu eröffnen oder die USA zu bereisen (hoffentlich kommen wir bald hin!). Ich meine, nur der Himmel ist die Grenze.
HF: Dann vielen Dank für Deine Zeit, immerhin seid ihr nun mittendrin im Tourwahnsinn. Ich wünsche Euch weiterhin eine erfolgreiche Tour und vor allem viel Spaß.
Stoned Jesus: Danke vielmals! Es war ein Vergnügen 🙂 Cheers, Igor
Interview: Marco Gräff
Weitere Infos:
English Version:
This time singer and guitarist Igor Sidorenko from the Ukrainian stoner / doom band STONED JESUS asked our questions, on September 7th they released their new album PILGRIMS via „Napalm Records“
HF: Hi guys. Like most of our readers, I belong to those who have hardly heard of you before. Maybe you can introduce yourself, how you found each other and what drives you to make music. And what about the band name?
STONED JESUS: Hey, Igor’s here. It all started back in 2009 from my desire to pay respects to my favourite classic rock bands like Led Zeppelin, Free and Black Sabbath. A lot of things changed since then as you see, we’ve been through several genre and line-up changes, and the main idea of Stoned Jesus now is simply expressing ourselves through music.
HF: PILGRIMS is your new album, the fourth overall and the first one released on Napalm Records. How did the contract with the label come about? Did you have several offers and what was the key to signing up with Napalm? What do you expect from the deal?
STONED JESUS: We sorta knew them through our booking company, Sound Of Liberation, but we never thought that one of the biggest heavy music labels in the world could be interested in us! Apparently they’ve been watching our growth through the years and finally proposed a deal. It’s very transparent and flexible, so we can’t really shock your readers with terrible details of industry’s mistreatment, haha. It’s basically down to being useful to each other – we got cool original music, they got means to offer our product to bigger amount of people, that’s it.
HF: Since a few days you are now on THE PILGRIMAGE TOUR that leads you across Europe. You will be on the road by mid-November. Is such a long tour due to the new label or have you always been so much traveling? What does playing in front of people mean to you and what are you most excited about on tour?
STONED JESUS: We’ve been touring like crazy since we got fired from our dayjobs back in late 2014, so there’s nothing new here. Almost 50 dates in two months looks like a lot of shows to play, but in fact if everything’s managed correctly, it all goes really smooth. Also we’re really blessed to have the best audience out there – so far all the shows on this leg of The Pilgrimage Tour have been sold-out or near sold-out. And the bands we’re sharing a nightliner with, Mothership and Elephant Tree, are just fantastic performers and very lovable dudes. Already miss them!
HF: Now, on the 13.09.2018, you played for the third time in one year at the Schlachthof in Wiesbaden. How is it? Do you like the venue so well? I am also there often and was allowed to see you a few weeks ago as a support of “Danzig”. How did that happen? Did you have the opportunity to meet Mr. Danzig personally and how was that? Did you want to take pictures? 😉
STONED JESUS: You see, “Pilgrims”, our new album, is about the grind of touring, the exhaustion one feels during and after the process, the disintegration of personality under the pressure. We’ve played like 200 shows in the last three years, that’s how you got this album. I don’t know how many shows Danzig played in his lifetime, so I can’t even begin to imagine how tired he must be from all that. He put up terrific preformances both nights we opened for him though (Wiesbaden and Munchen), but we didn’t even try to get on his balls with all the fanboy bullshit a-la “let’s take a picture!” and stuff. And yes, Wiesbaden’s Schlachthof is one of our favouritest venues to play/eat/sleep, so we were delighted to come back there and play the main stage.
HF: STONED JESUS will be there next year for ten years. Looking back, are you happy with your path so far or what would you like to change? And what do you expect from yourself in the future? Where does the band stand in the next ten years? Do you still have plans?
STONED JESUS: Oh yeah, we’re full of ambitions. Musically, we’ve just released our strongest album to date, but we love to change and experiment, so this is not the end for us 100%. Touring-wise, I feel like we’re in the beginning of this pretty challenging way to the top, so there are a lot of things we haven’t done yet – like opening for a bigger band or touring the US (hopefully we’ll get there soon!). I mean the sky is the limit, man!
HF: Then thank you for your time, after all, you are now in the middle of tour madness. I wish you further a successful tour and, above all, a lot of fun.
Thanks a lot! It was a pleasure 🙂 Cheers, Igor