Geschrieben von Jörg Schnebele
Band: Strangelet
Album: First Bite
Plattenfirma: SCB Music Studio
Veröffentlichung: 12.12.2014
„Ich mag witzige Dinge und viel Lachen…“ ist die Devise von Strangelet Shouter Stefan Zörner. Dass man heutzutage im Music Business ein großes Maß an positiver Lebenseinstellung hat, hilft mit Sicherheit über viele Unwegsamkeiten des Biz hinweg. Bange machen muss sich allerdings bei der jungen Band aus dem Großraum Heilbronn niemand. Mit der aktuellen Veröffentlichung „First Bite“ hat das Quintett bisher ausnahmslos gute Kritiken eingefahren. „First Bite“ ist das dritte Output der Band, wurde im SCB Music Studio in Bretzfeld produziert und Ende 2014 veröffentlicht.
Strangelet haben beim Silberling sehr großen Wert auf eine druckvolle saubere Produktion gelegt, die keinen Vergleich zu größeren Acts scheuen muss. Transparent und glasklar kommen die 11 Tracks über die Lautsprecher und sind in der Lage, Anhänger von Power Metal bis Melodic Metal zufriedenstellen. Nicht selten warten die Tracks mit Überraschungen auf; musikalische Experimente machen den Stil der Band aus und machen die Mucke von Strangelet unvorhersehbar und überraschend („Touch The Sky“).
Für so eine junge Band denn auch nicht gerade typisch, dass man bestimmte Passagen des Silberlings mit einer Gastsängerin aufgepeppt hat: Nicole Gessler gibt den Tracks „All That´s Left“ und meinem persönlichen Favorit „Stillborn“ eine ganz spezielle Qualität. Noch ein Wort zu Stillborn: ein Song, der balladesk beginnt und sich dann immer weiter treibt und abgeht; ich wage hier mal ganz dreist Vergleiche zu Triumphs „Magic Power“ und Blackfoots „Highway Song“.
Untypisch für Metal-Acts, dass bei Strangelet mit Drummerin Jessica Stuart eine Frau die Männer im Vordergrund antreibt und den Knaben kräftig in den Arsch tritt. Neben Stefan und Jessi erweisen sich Gitarrist Tobias Eurich, Keyboarder Jonas Kümmerle und Viersaiter Finn Janetzky als ausgezeichnete Musiker und hervorragende Songwriter.
Viel Erfahrung hat man unzweifelhaft durch Live Shows gewonnen, was sich unüberhörbar auch auf der CD widerspiegelt. Und mit dem explosiven Stage-Acting vermag es der Fünfer auch regelmäßig das Publikum in seinen Bann zu ziehen.
Die Geschichte der einzelnen Musiker ist schnell erzählt: Stefan hat vor Strangelet die ersten zwei „Lanfear“ Scheiben als Sänger und Keyboarder eingespielt. 2003 veröffentlichte er mit seinem Soloprojekt „Zhorn“ eine CD in Richtung Classic Prog Rock, was wohl auch seinen musikalischen Einflüssen (Yes, King Crimson) geschuldet ist. Gitarrist Tobias spielte vorher bei „The Cursed“. Der Rest der Band hat sich quasi mit Strangelet jungfräulich ins Musikgeschehen gestürzt. So verwundert es denn auch, dass die Band bereits jetzt ein solch hohes Niveau erreicht hat.
Schade, dass sich die Band bisher hauptsächlich in süddeutschen heimischen Gefilden live hat blicken lassen. Ich bin sicher, ein Support für einen größeren Act würde Strangelet sehr gut tun und ihre Fanbase deutlich erweitern.
Wer sich einen Eindruck von Strangelet verschaffen möchte, kann das bequem bei YouTube machen, checkt einfach mal den Track „Privilege Of Power“.
Tracklist:
1. Privilege Of Power
2. Nothing
3. Tainted
4. Pray To Break
5. Stillborn
6. Snakeite
7. Hell & Back
8. Touch The Sky
9. Catching Fire
10. All That’s Left
11. Hiding Star
Homepages: