Strangers In The Attic – Scream In My Dream (EP)

© Strangers In The Attic

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Strangers In The Attic
Album: Scream In My Dream (EP)
Genre: Alternative Metal, Modern Melodic Metal
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 25. Mai 2019

Nur weil man etwas ändert, bedeutet das ja nicht, dass alles davor schlecht war. Auch gute Dinge lassen sich noch verbessern und so wurde aus dem Trio D.R.Ê.A.M. mit Dazustossen von Bassist Manuel das Quartett Strangers In The Attic und aus dem Alternative Metal der Band die Deluxe-Edition mit noch mehr Druck dahinter. Wobei Alternative Metal hier auch nur ein grober Orientierungswert ist, kombinieren die Schweizer in ihrem Sound doch fette Metal-Riffs mit Klargesang und Shouts und eingängige Melodien mit wuchtigem Rhythmus-Geflecht. Hier sollte man lieber nichts Zerbrechliches in der Nähe der Boxen platzieren…

Ihre Songs haben die Jungs zum Glück nicht ausgetauscht und so liefert die Debüt-EP von Strangers In The Attic nun endlich fünf davon auch für den Hausgebrauch. Titeltrack, Opener und, wie die Jungs im Interview bei uns sagten, Vorzeige-Song ist „Scream In My Dream“, der als Vorab-Single schon mal einen Vorgeschmack auf den Sound der Schweizer bot. Kompakte, druckvolle Riffs auf einer stabilen Rhythmus-Basis, ein Wechsel von cleanen und gutturalen Vocal-Parts und Melodielinien, die sich im stetigen Wechsel mal im Hintergrund und mal dominant im Vordergrund platzieren. Das nachfolgende „The Light“ geht etwas getragener an die Sache heran. Ein Song der sich eher in der Breite aufstellt, sich langsam aufbaut und dann im Mid Tempo Bereich agierend einen ausgewogenen Wechsel zwischen aufgelockerten und fest verflochtenen Melodielinien auffährt, bei dem die eingebauten Rhythmus-Passagen und Shouts eine Extra-Schicht Metal-Legierung auftragen. 

Während man dann irgendwie den catchy Refrain aus dem Ohr zu kriegen versucht und denkt: okay, dass ist jetzt also der Sound von Strangers In The Attic, packen die Vier als nächstes einen Song wie „Faceless“ auf den Tisch und man kann seinen inneren Wiki-Eintrag zur Band direkt mal wieder umschreiben. Schnelle Riffs mit Punk im Gen-Pool, ergänzt um eine voranpreschende Rhythmus-Fraktion, eröffnen den Song mit soviel Bock-Faktor, dass das Schweigen von Sänger Patrick in den ersten 1,5 Minuten irgendwie nicht auffällt. Dafür grätscht er dann direkt mit Vollgas rein, liefert derbe Shouts, die in kraftvollen Klargesang übergehen und sich über die schnellen Instrumentallinien legen. Eine Hochtempo-Nummer, die schön aus den Boxen prügelt und selbst in der Bridge noch weiter Druck und Wumms aufbaut. Absoluter Anspieltipp meinerseits. 

„In The Distance“ übernimmt tempomäßig den Staffelstab von seinem Vorgänger, verpasst ihm aber ein Heavy Metal-Outfit der äußerst stabilen Art mit einem Hauch Thrash als Extra-Würze. Schnelles, druckvolles Riffing bestimmt den Song und öffnet sich zwischendurch immer kurz in melodisch unterbaute Passagen. Gekrönt wird das Ganze von kompakten Vocals, die passend voran drücken, aber im letzten Drittel den Instrumentalisten das Feld überlassen für ein vielschichtiges Agieren. Der Schlußtrack „See You On The Other Side“ ist dann so etwas wie das solide Entlein unter ein paar schon ziemlich hübschen Schwänen. Eine gepflegte Mid Tempo Nummer, die in allen Belangen das Klassenziel erreicht, aber nicht besonders auffällt und insofern ideal zum runterkühlen.

Schön, dass es die Jungs von Strangers In The Attic nun auch außerhalb der Bühne zum Hören gibt. Mit ihrer ersten EP stecken sie schon äußerst großzügig ihren musikalischen Claim ab und präsentieren sich sehr vielfältig und abwechslungsreich, auch wenn sie eine Vorliebe für fette Riffs definitiv nicht leugnen können. „Scream In Your Dream“ ist auf jeden Fall sehr kurzweilig geraten und lässt hoffen, dass es in naher Zukunft noch mehr Material der Jungs für die heimische Anlage gibt. 

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. Scream In My Dream
02. The Light
03. Faceless
04. In The Distance
05. See You On The Other Side

Line-up:
Guitar, Vocals: Patrick Bottarella
Guitar: Daniel Wolfensberger
Drums: Basil Sailer
Bass: Manuel Galliker

Weitere Infos:
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