Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Stray Gods
Album: Olympus
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 23.06.2023
Alle Achtung, gerade einmal fünfzehn Monate ist es her, dass der griechische Musiker und Produzent Bob Katsionis seine Iron Maiden Hommage STRAY GODS aus dem Boden stampfte und mit “Storm The Walls” ein beeindruckendes Debüt hinlegte. Nun steht bereits der Nachfolger “Olympus” in den Startlöchern, auf dem Katsionis und seiner Mitstreiter den eingeschlagenen Weg fortführen. Das Album soll dabei “mit Easter Eggs aus der Maiden-Ära von 1986-1992 gespickt” sein, was die Schreibe nicht zuletzt für Fans der britischen Metal Legende interessant machen dürfte.
“Out Of Nowhere” startet zwar wie viele Songs der großen Vorbilder mit ruhig leisen Gitarrenklängen, legt dann aber einen Hochgeschwindigkeits-Galopp hin, den man auf der letzten Maiden Scheibe “Senjutsu” leider vergeblich gesucht hat. Müßig zu erwähnen, dass der Refrain sofort ins Ohr geht und Sänger Artur Almeida wie schon beim Debüt eine saustarke, Air-Raid-Siren-würde Leistung abliefert, einschließlich eines hohen Schreis, der aus “Run To The Hills” entnommen zu sein scheint. “Ghost From The Future” übernimmt die Dynamik seines Vorgängers, erinnert mich aber eher an ein Stück von Bruce Dickinsons Solo Scheiben.
“The Other Side Of The Mirror” ähnelt vom Aufbau her ein wenig dem Opener, variiert aber zwischendrin geschickt das Tempo und glänzt neben einem verspielten Mittelteil mit einem packenden Chorus, der den Song zu einem der herausragenden Tracks des Albums macht. “The Sign” fällt gewissermaßen ein wenig aus dem Rahmen, denn der Track ist nicht nur erstmals in gepflegtem Midtempo angesiedelt, die Nummer weißt auch nicht den ansonsten vorherrschenden, an die NWOBHM angelehnten Sound auf, was wiederum beweist, dass die griechische Formation trotz aller Ähnlichkeiten ihren eigenen Stil einzubringen versteht.
Während “Abel & Cain” wieder gewohnte Pfade einschlägt, entpuppt sich “Fortune Favors The Bold” zunächst als getragener, stimmungsvoller Song mit phantastischer Hookline, der ab etwa der Hälfte Stücks ordentlich aufdreht und den Song energiegeladen abschließt. Dabei kommt mir hier die eine oder andere Gesangslinie irgendwie seltsam bekannt vor, jedoch ohne dass ich diese irgendwie greifen könnte. Vielleicht handelt es sich auch einfach um eines der angekündigten Easter Eggs, die von mir unerkannt geblieben sind.
Bei “Angels Of Light” kann ich vor meinem geistigen Auge schon die Massen mit dem Handy in der Hand hüpfen sehen, denn die sowohl die Dynamik des Songs als auch der Refrain mit seinen “HoHoHo” Gesängen sind dermaßen packend, dass das Stück live gesetzt sein dürfte. Mit dem gut zehnminütigen Titeltrack wird es zum Schluss nochmal richtig episch. halt so wie man es von den britischen Vorbildern kennt. Das abwechslungsreiche und leicht vertrackt wirkende Stück ist definitiv kein Song, dessen Klasse sich sofort nach dem ersten Hören offenbart, sondern vielmehr einige Durchläufe braucht, um zu überzeugen. Die Nummer hätte genauso gut von “Powerslave” oder “Somewhere In Time” stammen können.
Ansonsten kann ich mich hinsichtlich eines Fazits eigentlich bei meiner eigenen Rezension zu “Storm The Walls” bedienen: “Olympus” ist im Grunde so etwas wie das Maiden Album, dass sich viele statt “Senjutsu” gewünscht hätten. Und wer die klangliche Nähe zu den Eisernen Jungfrauen kritisieren möchte, kann dies natürlich tun, allerdings entgeht ihm/ihr dann möglicherweise eine verdammt gute Scheibe.
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Out Of Nowhere
- Ghost From The Future
- The Other Side Of The Mirror
- The Sign
- Abel & Cain
- Fortune Favors The Bold
- Angels Of Light
- Olympus
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