Stray Gods – Storm The Walls

(c) Stray Gods

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Stray Gods
Album: Storm The Walls
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 18.03.2022

Glaubt man den Worten des griechischen Musikers/Produzenten Bob Katsionis (u.a. Ex-Firewind, Serious Black, Warrior Path), war die Gründung von STRAY GODS reiner Zufall. „Um einen Test-Song für einen neu gekauften Bass zu schreiben, fing ich an, auf einer Iron Maiden-artigen Basslinie zu jammen. Sechs Tage später hatte ich das Material eines ganzen Albums geschrieben. Als riesiger Maiden-Fan, aber auch als Produzent, war es für mich einfach genug, in die Fußstapfen eines beliebigen Bandmitglieds (von Maiden) zu treten und die Rolle eines jeden Musikers zu übernehmen… Außerdem gab es im Mai 2021 noch keine (offiziellen) Gespräche über ein neues Maiden Album, also fühlte es sich an, als würde ich eine Lücke füllen…ich habe angefangen, Musik so zu schreiben, wie es mir diese britischen Metal-Götter seit 1988 beigebracht haben, als ich erstmals auf ihre Musik stieß“.

Wer jetzt argwöhnt, es handle sich bei STRAY GODS im Prinzip bloß um eine olle Maiden Cover Kapelle, der irrt, auch wenn der Bezug zur britischen Edelstahlschmiede natürlich nicht von der Hand zu weisen ist. Vielmehr würde ich „Storm The Walls“ generell als eine Art Hommage an Iron Maiden und die NWOBHM sehen, denn neben der Eisernen Jungfrau ließen sich durchaus auch Bezüge beispielsweise zu den nicht minder legendären Saxon herstellen, wenn man denn möchte. Und da beide genannten Ikonen gerade erst bzw. vor einem halben Jahr jeweils ein neues Album herausgebracht haben, stellt sich die Frage, ob die „Kopie“ den Originalen das Wasser reichen kann oder diese ggf. sogar übertrifft.

Dass vor dem Hintergrund der Entstehung der eine oder andere Song mit einer vermeintlich bekannten Melodie oder Riff beginnt, mag nicht wirklich verwundern. So fühle ich mich beim Opener „The Seventh Day“ an „The Trooper“ erinnert, bei „Black Horses“ wiederum lässt „The Number Of The Beast“ von irgendwo her grüßen und „Silver Moon“ könnte genauso gut von „Accident Of Birth“ stammen. Okay, das ist jetzt keine Maiden Scheibe, aber Bruce Dickinson klang seinerzeit mehr nach Maiden als seine langjährigen Kompagnons in dieser Phase. Das getragene „Love In The Dark“ hätte ich mir hingegen auch von Saxon vorstellen können (wenngleich es die Keyboards meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte) und auch der Chorus von „Alive For A Night“ bewegt sich im näheren Umfeld der einst in Barnsley gegründeten Truppe.

Zudem gelingt es der Band, verschiedene musikalische Epochen miteinander zu vereinen. Während „The Word Is A Stage“ aus Mitte der 80 Jahre zu entstammen scheint, könnte man den epischen Titeltrack durchaus auf einem Maiden Album der 00er Jahre verorten. Der Gesang von Artur Almeida tut sein Übriges, den Maiden soundalike Effekt zu verstärken, denn phasenweise klingt das nach Mr.Dickinson zu seinen besten Zeiten.

Möglicherweise wird der eine oder andere Metal Fan jetzt die mangelnde Eigenständigkeit anmerken und ganz von der Hand zu weisen ist dieser Vorwurf natürlich nicht. Allerdings klingt „Storm The Walls“ so schwungvoll und frisch, wie ich es auf Maidens „Senjutsu“ teilweise vermisst habe und wo auch Saxons „Carpe Diem“ nicht mithalten kann. Insofern haben STRAY GODS im Vergleich mit den britischen Heroen klar die Nase vorne!

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

  1. The Seventh Day
  2. Black Horses
  3. Alive For A Night
  4. Silver Moon
  5. Naked In The Fire
  6. Love In The Dark
  7. The World Is A Stage
  8. Storm The Walls

Line Up:

Artur Almeida: Gesang
Bob Katsionis: Gitarre, Keyboards
Gus Macricostas: Bass
Thanos Pappas: Drums

Mehr Infos:

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Video zu „Silver Moon“

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