STUD – War Of Power

(C) STUD

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: STUD
Album: War Of Power
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: Cranksonic
Veröffentlichung: 20.11.2020

STUD nennt sich eine vierköpfige Formation aus Finnland, die 1986 gegründet wurde und noch im selben Jahr eine auf Finnisch eingesungene 2-Track Single veröffentlichte, welche inzwischen angeblich Kultstatus besitzt und bei Plattensammlern auf der ganzen Welt sehr begehrt sein soll. Nach einigen Jahren intensiven Tourens löste sich die Band schließlich Ende der 80er auf, bis sich die Band über zwanzig Jahre später wieder zusammen fand und seitdem immerhin drei, nunmehr mit englischen Lyrics versehene Alben aufgenommen hat.

Wenn die Ursprünge einer Band mehr als drei Jahrzehnte zurückliegen, braucht es nicht viel Phantasie um sich auszumalen, welche Art von riffbasierender Mucke die vier Herren denn zelebrieren. Zwar hat das Promo-Label ihnen das Etikett „Heavy Rock“ verpasst, ganz so deftig geht’s dann aber doch nicht zur Sache, und selbst wenn man bei „Demon’s Gate“ Tempo- und Riffmäßig mal eine Schippe drauflegt, klingt das Ganze immer nach leicht zugänglichem Metal. Wie dieser Song ist auch der Rest der Scheibe durchzogen von feinen Melodielinien, die mal mehr mal weniger Haken aufweisen, und die etwas höher angesiedelte Stimmlage von Fronter Ari Toivanen tut ihr übriges, um den erwähnten Eindruck noch zu verstärken. Lediglich der etwas düster wirkende Stampfer „Addicton“ fällt mit Ausnahme des klassischen Licks in der Songmitte ein wenig aus dem Rahmen.

Abgesehen davon haben die Finnen ein paar feine Perlen am Start. Der Doppelpacker zu Beginn, bestehend aus dem Titeltrack und „In My Tragedy“ schreit förmlich nach Live-Einsatz, insbesondere erstgenannter Song erweist sich als formidable Hymne, bei der man bereits beim ersten Durchlauf laut mitsingt und die Faust in die Höhe streckt. Mit dem alles andere als müden „Tired“ hat man eine gute Laune Nummer im Stil Van-Halens zu „Jump“ Zeiten, und auch wenn Herr Toivanen nicht gerade wie David Lee Roth klingt, beschleicht einen irgendwie das Gefühl, zumindest Teile davon schon mal gehört zu haben.

Gleiches trifft auf das bereits erwähnte „Demon’s Gate“ zu, auch hier rumort es unter der Frise, woher mir die Hookline im Chorus so bekannt vorkommt. Mit „Movin‘ On“ und „Soulmate“ haben die Skandinavier zwei weitere potentielle Hits im Gepäck, dazu gesellen sich mit „Darkness To Fall“ und „Seeker“ zwei Balladen in die Tracklist, von denen erstgenannter zwar in Richtung Blues tendiert jedoch nur bedingt begeistert, und letztgenannter mit leichter Keyboard Untermalung fast schon nach ihren Landsleuten Stratovarius klingt.

Ob STUD tatsächlich Kult sind, vermag ich nicht zu beurteilen, auf jeden Fall hat sich die vor einer knappen Dekade vollzogene Reunion aus musikalischer Sicht gelohnt, denn dass was die Finnen in Sachen Melodic Metal hier auffahren, gehört definitiv zu den besseren Veröffentlichungen dieses Genres, zumal sich „War Of Power“ innerhalb seiner Grenzen als relativ abwechslungsreich erweist und die Produktion keine Wünsche offen lässt. Für Anhänger dieser Spielart zu empfehlen!

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

  1. War of Power
  2. In My Tragedy
  3. Addiction
  4. Tired
  5. Demon’s Gate
  6. Darkness to Fall
  7. Movin‘ on
  8. Soulmate
  9. Wings in Fire
  10. Seeker

 

Line Up:

Ari Toivanen: Gesang,
Mika Kansikas: Gitarre
Jari Behm: Bass
Stenda Kukkonen: Drums

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