Geschrieben von Marco Gräff
Band: SuidAkrA
Album: Echoes of Yore
Genre: Celtic Metal / Melodic Death Metal
Plattenfirma: MDD Records / ALive
Veröffentlichung: 15.11.2019
Es ist ja nicht unüblich, dass Bands Best-Of-Alben auf den Markt werfen. Manche Künstler liefern so Platten gefühlt nach jedem zweiten Studioalbum ab. Im Falle von den Rheinländern SUIDAKRA darf man nach 25 Bandgeschichte dann auch mal ein zweites Best-Of erwarten. Sofern man das 2008er DVD Album „13 Years of Celtic Wartunes“ als solches betrachten darf. Nun ist ECHOES OF YORE aber auch kein Best-Of von der Stange.
Im Vorfeld durften die Fans eigens darüber entscheiden welche zehn Songs es von den ersten fünf Alben der Band auf diese Best-Of schaffen sollten. Und als wäre das nicht genug, wurden diese zehn Songs mit dem aktuellen Line-Up neu eingespielt und eingesungen. Man konnte sogar den früheren Sänger und Gitarristen Marcel Schoenen dazu gewinnen, LAYS FROM AFAR neu einzusingen, ein Song vom gleichnamigen Album von 1999.
Neben dem mittlerweile standardmäßig kunstvollen Cover Artwork vom Belgier Kris Verwimp, der ja auch für das lyrische Konzept der aktuellen Platten verantwortlich ist, wurden den neu eingespielten Songs ein zeitgemäßer Klang verpasst. Das mag jetzt dem ein oder anderen nicht schmecken. Auch dürfte hier und da der persönliche Lieblingssong fehlen. Ich persönlich hätte mich auch über „The arcane spell“ (2000 – The Arcanum) gefreut. Aber so ist das nun mal bei geheimen Abstimmungen. Überraschenderweise haben es gleich drei Lieder vom 1997 in Eigenregie veröffentlichten „Lupine Essence“ auf diese Compilation geschafft.
Gerade HAVOC davon sticht durch seine Rohheit und Aggressivität deutlich hervor, während RISE OF TALIESIN das krasse Gegenstück ist. Rein akustisch, deutlich folklastig und mit Klargesang geschmückt, hätte der Klassiker vom 2000er Album „The Arcanum“ auch gut auf die letztjährige Platte „Cimbric yarns“ gepasst. Das Album welches die Fanlager auch heute noch spaltet.
Ob diese Best-Of genauso viel Diskussionsstoff bietet, wird sich zeigen müssen. Ein jeder muss sich selbst ein Bild machen, welche Version der jeweiligen Songs ihm oder ihr besser gefällt. Denn mit Sicherheit ist das ein oder andere Stück Atmosphäre der ursprünglichen Aufnahme flöten gegangen. Für jüngere, neue Fans ist ECHOES OF YORE aber ein wunderbarer Überblick über das frühe Schaffen einer deutschen Band, die leider immer noch (völlig zu unrecht) unterschätzt wird. Auf die nächsten 25 Jahre SUIDAKRA!
von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten
(Ach ja, so nebenbei, wer sich für das aufwändig gestaltete Doppel-CD/DVD DigiPak entscheidet, bekommt den diesjährigen Auftritt in Wacken visuell dazu. )
Tracks:
01 – Wartunes
02 – The Quest
03 – Havoc
04 – Morrigan
05 – Rise Of Taliesin
06 – Hall Of Tales
07 – Pendragon’s Fall
08 – Banshee
09 – Warpipes Call Me
10 – Lays From Afar
Line-Up:
Arkadius Antonik – Vocals, Guitars, Orchestral Arrangements
Sebastian Jensen – Clean Vocals, Guitars
Tim Siebrecht – Backing Vocals, Bass
Ken Jentzen – Drums
Shir-Ran Yinon – Violin
Catalina Popa-Mörck – Flute
Bernhard Mahlmeister – French Horn
Robse (Equilibrium) – guest vocals on „Havoc“
Sascha Aßbach – Backing Vocals
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