Swallow The Sun – Shining

© Swallow The Sun

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Swallow The Sun
Album: Shining
Genre: Melancholic Death Doom / Gothic Metal
Plattenfirma: Century Media Records
Veröffentlichung: 18.10.2024

 

Was SWALLOW THE SUN betrifft, sind nach wie vor die Alben “When a shadow is forced into the light” und “The morning never came” meine Lieblingsalben der Finnen. Und auch Referenz für die bisherigen und zukünftig auch kommenden Alben. Zu einem ähnlichen Fazit kam ich schon beim 2021er Album “Moonflowers“. Weniger wütend, aber immer noch todtraurig und vielleicht sogar noch mehr melancholisch. Und genau diesem Weg geht die Band nun auf SHINING, dem neunten Album in deren Diskographie, weiter.

Und mehr. Der Albumname gibt schon eine grobe Richtung vor, mit SHINING sind SWALLOW THE SUN zwar immer noch eine trauernde Death Doom Band, allerdings nicht mehr so düster und wütend wie noch vor fünf Jahren. Strahlende Songs, die einem oft den Anschein vermitteln wollen, hey, es geht weiter. Es ist nicht alles mies auf dieser Welt. Das macht sich vor allem am Sound bemerkbar. Elektronische Stilmittel, Synthies mischen nun mit. Viel mehr Clean Vocals, ruhige Songs, kurze Songs. Die Ballade Velvet chains (Klavier und weibliche Gast Vocals) dürfte mit 3:17 Minuten gar der kürzeste Song sein, den das Quintett je auf CD gepresst hat.

Selbst die EP “Plague of butterflies” von 2008 hatte eine längere Spielzeit. Doch wie klingt SHINING nun? Sanfter, klarer, zeitgemäß und traurig. Melancholie wird immer noch großgeschrieben. Das Schlagzeug klingt etwas kraftlos, der Klargesang manchmal etwas künstlich. Die Growls und Screams (bei Kold) immer noch eindringlich und kraftvoll. Die Riffs ebenso einzigartig wie die Melodien. Die Band hat an Kreativität nichts eingebüßt. Allerdings an Intensität.

Früher gingen mir die Songs ans Herz, ins Herz. Die Traurigkeit und Melancholie nahm mich mit. Heute sind es “nur” sehr gute Songs. Man geht mehr in Richtung Gothic Metal, der reine Death Doom rückt mehr und mehr in den Hintergrund. Einzig What I have become und Kold lassen alte Zeiten aufkeimen und bilden neben November Dust meine Highlights einer Platte, die nicht so recht weiß, was sie sein will.

All das ist aber Jammern auf hohem Niveau. SWALLOW THE SUN verstellen sich auf SHINING sicher nicht und die Songs haben hohen Wiedererkennungswert. Allerdings lassen sie neue Einflüsse und Stilelemente einfließen, was die Songs zum einen moderner aber auch weniger zugänglich macht. Es klingt fast wie ein Start in eine neue Ära. Ich bin mehr als gespannt, wie die traurige Reise weitergeht.

von mir gibt es immer noch 8 von 10 Hellfire Punkten

 

Tracks:

01 – Innocence Was Long Forgotten
02 – What I Have Become
03 – MelancHoly
04 – Under The Moon & Sun
05 – Kold
06 – November Dust
07 – Velvet Chains
08 – Tonight Pain Believes
09 – Charcoal Sky
10 – Shining

 

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