Geschrieben von Michi Winner
Band: Sweet Oblivion feat Geoff Tate
Album: Sweet Oblivion feat. Geoff Tate
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: Frontiers Music srl
Veröffentlichung: 14. Juni 2019
Ich stolpere gerade von einem Deja-Vu zum nächsten. Es gibt Namen, die begegnen mir gefühlt ständig. So auch Geoff Tate, der Ex von Queenrÿche, gab anfang des Jahres erst ein Gastspiel bei Avantasia und beehrt uns auf Sweet Oblivion feat. Geoff Tate ein ganzes Album lang mit seiner Stimme. Seinen Ruf als einer der besten Metal-Sänger hat der Gute ja schon lange und nicht von ungefähr. Diesem wird er auch auf dieser Platte gerecht. Die Stimmlage und der 80er-Jahre Stil mögen ja Geschmackssache sein, aber die Qualität als Sänger kann man ihm auf keinen Fall absprechen.
Der Sound wird besherrscht von dominanten Gitarren, die Rhythmusfraktion ist eher dezent dabei und dient nur als Basis ohne eigene Akzente. Vom Aufbau her also recht klassischer Melodic Metal, wie er vorwiegend in den 80er gespielt wurde und gerade eine wahre Renaissance erlebt. Ansatz war hier tatsächlich eine musikalische Landschaft rund um Geoff Tates Stimme zu erschaffen, die soundmäßig an seine alten Queensrÿche Zeiten anknüpft. Hätte ich diese Information nicht auf der Seite des Labels gefunden, ich wäre nie auf diese Idee gekommen. Der Sound ist so kraftvoll und gitarrenlastig, dass ich eher das Gefühl hatte, Tates Stimme wäre nur ein weiteres Element um alles abzurunden, aber nicht das zentrale. Andererseits erklärt das den typischen 80er Sound. Auch wenn viele Bands aktuell auf diesen Zug aufspringen und es vor Rereleases und Reunions nur so wimmelt hat Sweet Oblivion es hier geschafft sich von der Masse etwas abzusetzen. „A Recess From My Fate“ ist zum Beispiel um einiges engergiegeladener und mit härteren Gitarren als im allgemeinen üblich. Das wirkt direkt viel frischer. Für mich auf jeden Fall der beste Song auf diesem Album. So richtig schlecht ist keiner, aber viele versinken auch in der Masse er 80er-Revivals. Erwähnenswert ist meiner Meinung nach auch noch „Behind Your Eyes“, das Rhythmisch einen anderen Weg einschlägt mit mehr Betonung auf dem Schlagzeug und weniger Power. Auch „Disconnect“ bricht aus der Masse aus und beginnt im klassischen Baladenstil mit Keys und Gesang, dazu eine melancholische Gitarre. Auch hier schlagen die 80er wieder durch und die Melodie wird mit den Keys auf theatralik gepimpt. Das hätten die Vocals aber auch alleine geschafft, weshalb es etwas überladen wirkt.
Dieses Album wird auf jeden Fall allen Fans des Melodic Metal im 80er Stil viel Spass machen, sofern es nicht ganz in der Masse an derzeitigen Veröffentlichungen untergeht.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- True Colors
- Sweet Oblivion
- Behind Your Eyes
- Hide Away
- My Last Story
- A Recess From My Fate
- Transition
- Disconnect
- The Deceiver
- Seek The Light
Line-Up:
Geoff Tate – Vocals
Simone Mularoni – Guitars and Bass
Emanuele Casali – Keyboards
Paolo Caridi – Drums
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