Geschrieben von: Mathias Keiber
Band: Tanith
Album: Voyage
Genre: 70s Rock
Plattenfirma: Metal Blade Records
Veröffentlichung: 21.4.2023
Manchmal höre ich mir eine Band an, die ich zuvor noch nicht kannte, und dann habe ziemlich schnell das Gefühl, dass ich ganz genau weiß, welche andere Band der Haupteinfluss ist. Kürzlich hatte ich zum Beispiel das heftige Gefühl, dass eine Band genau dort anknüpft, wo Mastodon eine mir unliebsame Kehrtwende vollzogen hatten. Oftmals sind diese Gefühle absoluter Blödsinn. Wenn man zum Beispiel im Interview mit der Band erfährt, dass sie besagte Band eigentlich nur vom Hörensagen kennt.
Nun würde ich zwar meinen Arsch darauf verwetten, dass Tanith, ein Projekt von Satan-Gitarrist Russ Tippins unter federführendem Mitwirken der US-amerikanischen Bassistin und Vokalistin Cindy Maynard mit Wishbone Ash vertraut sind. Ob das Duo Wishbone Ash beim Schreiben von „Voyage“ im Sinn hatte, ist natürlich reine Spekulation. Trotzdem haue ich jetzt dementsprechend einen mal einen raus: Wer „Argus“, das Magnum Opus von Wishbone Ash liebt, dürfte mit „Voyage“ sehr schnell sehr warm werden.
Daran liegt’s: Beide Alben scheinen sich bewusst dafür zu entscheiden, weniger hart und heavy zu sein, als sie es könnten; bewusst darauf zu verzichten, größere Töne zu spucken, als sie es unbedingt müssen. Beide Alben verbindet diese Souveränität, diese Lässigkeit, die sich gerade im Frühling als Soundtrack zum Draußensein eignet. Und, ja, irgendwie versprüht „Voyage“ dieses naturalistische Flair, das mich an „Argus“ schon immer so faszinierte.
Und wenn ich demnächst, wenn’s ein bisschen wärmer ist, am irgendwo in freier Natur mein Feierabendbierchen trinke, dann werde ich sicher das eine oder andere Mal „Voyage“ hören. Frühlingsmusik eben. 8 von 10 HELLFIRE-Punkten.
Tracklist
01 Snow Tiger
02 Falling Wizard
03 Olympus by Dawn
04 Architects of Time
05 Adrasteia
06 Mother of Exile
07 Seven Moons (Galantia Pt. 2)
08 Flame
09 Never Look Back
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