Es sollte nach über zwanzig Jahren wieder einmal Tankard in Rostock zum „Tanze“ aufspielen. Meines wissens damals mit Morgoth im Schlepptau. War es 1992? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr und die Internetquellen lassen bei solcher Recherche auch zu wünschen übrig. Sei es drum. Diesmal waren mit an Bord PROTECTOR und VAE VICTIS. Um 19 Uhr öffneten sich die Türen, während draußen der Regen in strömen von oben verteilt wurde.
Pünktlich um 19:45 Uhr betraten VAE VICITS aus Schwerin die Bühne. Von den drei Bands war es die Einzige, die ich bis dato nicht kannte und daher doch etwas mehr beäugte. Die Jungs gaben sich von Anfang an Mühe, aber irgendwie konnte der Funke zum Publikum nicht überspringen. Eigentlich sehr schade, denn ich hatte mir persönlich ein wenig mehr erhofft. Ich glaube auch nicht das es daran lag, dass der Saal noch nicht gefüllt war (wie ich aber später erfuhr, stand auf den Karten 20:00 Uhr drauf und eine Viertelstunde vorher spielten sie schon – echt blöd!). Trotzdem, von Black Fucking Thrash Metal hatte ich und wohl auch viele andere etwas mehr erwartet. Egal, ich denke es war für sie eine gute Bühne und mit den beiden Hauptacts zu spielen, allemal eine Ehre. Nach gut dreißig Minuten war ihr Auftritt dann vorüber.
Nach einer kurzen Umbauphase traten PROTECTOR ins Rampenlicht des Abends. Diese waren schon ein ganz anderes Kaliber, zumal diese Band mich in meiner metallischen Jugend begleitet hat und das bis heute. Ich erinnere mich noch, wie „GOLEM“ 1988 den Weg in meine Sammlung fand. Gegründet 1986 in Wolfsburg, sind die Mannen um Martin Missy (Vocals) seit über dreißig Jahren im Geschäft. Protector zogen von Anfang an das Publikum an diesem Abend in ihren Thrash Metal Bann. Martin, mit Kutte und Stahlnagelarmband (was nach meiner Recherche auch so alt ist wie die Band selber), rockte von Anfang an los. Zirka eine dreiviertel Stunde spielten Protector alte und aktuelle Songs, u.a. natürlich „Golem“. Ein klasse Auftritt, der zukünftig Lust auf mehr macht, diese Band nochmal zu sehen. Vielleicht in Rostock als Headliner?
Gegen 22:15 Uhr erreichte dann der Abend seinen Höhepunkt. TANKARD aus Frankfurt /Main (gegründet 1982) ließen die in Bier getränkte Sau heraus und fegten von Anfang an los, als gebe es kein „Morning After“. Der Mauclub, mittlerweile natürlich sehr gut gefüllt, war jetzt richtig in Partystimmung und so ging es vor der Bühne auch tänzerisch, mit Bierbechern in der Hand, in Metalmanier richtig ab. Tankard spielten Klassiker wie eben „Morning After“(1988), „Zombie Attack“, „Alcohol“(1986), R.I.B.- Rest in Beer (2014) und natürlich Titel vom aktuellen Album „One Foot In The Grave“ aus dem Jahre 2017. Die Luft war geschwängert von schweissgebadeten Künstlern, Headbangern und optisch jeder Menge Bier an der Kehle, in der Luft und auf dem Fußboden. Als krönenden Rausschmeisser spielten Tankard „Empty Tankard“ von der 1989er EP „Alien“.Wer diesen Song kennt, kann sich ungefähr ausmalen und vorstellen, wie nochmal richtig der Club zum beben gebracht wurde. Nach gut zwei Stunden, war dann der „Bierkrug“ geleert. Tankard haben es immer noch drauf oder wohl auch nie verlernt. Ein perfekter Abend neigte sich damit dem Ende. We wanna drink some Whisky, we wanna drink some BEER! Vielen Dank!
Bildergalerie Hellfire-Magazin:
VAE VICTIS – https://www.hellfire-magazin.de/07-10-2017-vae-victis-live-m-a-u-club-in-rostock/
PROTECTOR – https://www.hellfire-magazin.de/07-10-2017-protector-live-m-a-u-club-in-rostock/
TANKARD – https://www.hellfire-magazin.de/07-10-2017-tankard-live-m-a-u-club-in-rostock/
Konzertfotos & Konzertbericht by Helgvar Sven Mánfreðson © für das Hellfire-Magazin / https://www.hellfire-magazin.de
Fotos by Helgvar Sven Mánfreðson © : https://www.facebook.com/einfachmachenphotography/?pnref=lhc